Sandrock verteidigt Jones

SID
09. Juli 201511:06
Die aktuelle und die künftige Nationaltrainerin: Silvia Neid und Steffi Jonesgetty
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DFB-Generalsekretär Helmut Sandrock hat die umstrittene Nachfolge-Regelung für Bundestrainerin Silvia Neid verteidigt. Obwohl die künftige Bundestrainerin Steffi Jones noch nie eine Mannschaft betreut hat, habe sie den "Fußball nicht verlernt", sagte Sandrock dem kicker.

Sandrock erinnert zudem an "Jürgen Klinsmann, der vorher auch nie als Trainer gearbeitet hat."

Sandrock erwähnte allerdings nicht, dass Klinsmann bei der Heim-WM 2006 mit dem Männerteam auch im WM-Halbfinale gescheitert ist. Für denselben "Misserfolg" bei der zurückliegenden Frauen-WM in Kanada wird Neid derzeit heftig attackiert.

Dass Neid bereits im März das Ende ihrer Amtszeit für das kommende Jahre angekündigt hat und somit als "lahme Ente" zur WM-Endrunde reiste, war laut Sandrock der Wille der Bundestrainerin. "Es war der Wunsch von Silvia Neid, dass frühzeitig klare Verhältnisse geschaffen werden", äußerte der 58-Jährige.

Neid übergibt an Jones

Neid wird nach den Olympischen Spielen von Rio ihr Amt an Ex-Nationalspielerin Jones übergeben und ab September die neu geschaffene Frauen-Scouting-Abteilung beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) als Leiterin übernehmen. "Es war allen wichtig, dass Silvia Neid ihre Erfahrung an anderer Stelle weiter einbringt", sagte Sandrock: "Es wäre ein Riesenfehler gewesen, sie gehen zu lassen."

Obwohl die derzeitige DFB-Direktorin Jones nur deshalb den Posten von Neid bekam, weil U20-Weltmeister-Trainerin Maren Meinert den Job nicht wollte, vertraut Sandrock der künftigen Bundestrainerin - trotz der Kritik von zahlreichen Experten an der Jones-Berufung: "Steffi wird sich in Ruhe ihr Team zusammenstellen und mit einer guten Mannschaft antreten."