Bayer Leverkusen muss ein halbes Jahr auf Neuzugang Santiago Arias verzichten. Der Kolumbianer erlitt in der WM-Qualifikation einen Wadenbeinbruch, einen Syndesmoseriss und weitere Bandverletzungen (hier gibt es die Szene im Video).
Die Horror-Verletzung von Santiago Arias hat auch Bayer-Boss Rudi Völler stark mitgenommen. "Wenn man die Bilder sieht - ich bin geschockt", sagte der Sport-Geschäftsführer von Bayer Leverkusen der BamS, nachdem der kolumbianische Neuzugang Arias im WM-Qualifikationsspiel in der Nacht zum Samstag in Barranquilla gegen Venezuela (3:0) einen Wadenbeinbruch, einen Syndesmoseriss und weitere Bandverletzungen im linken Bein erlitten hatte. Ein halbes Jahr wird der 28-Jährige dem Werksklub fehlen.
Schockiert war auch Bayer-Sportdirektor Simon Rolfes: "Diese schlimme Verletzung tut uns sehr leid und trifft uns alle. Santiago ist ein toller Mensch und ist mit großen Ambitionen zu uns gekommen, das ist ein heftiger Schlag für ihn."
Schon in der achten Spielminute hatte sich die für Arias tragische Szene ereignet. Die schwere Verletzung erlitt der Rechtsverteidiger in einem unglücklicher Zweikampf mit Venezuelas Darwin Machis, der sich mit Schaudern abwand, als er den abstehenden linken Knöchel von Arias sah. Der ehemalige Spieler von Atletico Madrid, erst am 24. September von Bayer auf Leihbasis verpflichtet, schrie vor Schmerzen und wälzte sich am Boden.
Rolfes zur Verletzung: "Werder alles erdenklich Mögliche tun"
"Wir werden wie auch Atletico alles erdenklich Mögliche tun, um Santiago bei seinem Heilungsprozess zu unterstützen", betonte Rolfes. Für die Rehabilitation sei der Kolumbianer nach der Operation und seiner Rückkehr in Leverkusen bestens aufgehoben, so der Ex-Nationalspieler.
Den operativen Eingriff wird Arias nach Absprache zwischen Atletico und Bayer bei einem Spezialisten in Madrid vornehmen lassen. Der Spieler wird voraussichtlich Mitte der kommenden Woche von Kolumbien zur OP nach Spanien fliegen. Bayer besitzt im kommenden Sommer eine Kaufoption für Arias, die bei zehn bis zwölf Millionen Euro liegen soll. Aber vor April 2021 kann Bayer nicht mit dem kolumbianischen Nationalspieler planen.
Sichtlich angefasst war aufgrund der Schwere der Verletzung seines Schützlings Kolumbiens Chefcoach Carlos Queiroz. "Ich möchte diesen Sieg Santi widmen, wir haben nach dem, was passiert ist, für ihn gespielt", betonte er.
Machis hatte zunächst die Rote Karte gesehen. Der VAR intervenierte anschließend, nachdem die TV-Bilder gezeigt hatten, dass es kein Foul, sondern eine unglückliche Aktion gewesen war.
Der zweifache kolumbianische Torschütze Luis Muriel (26./45.+3) berichtete von der Verfassung der Teamkollegen, nachdem sie das Ausmaß der Verletzung des Deutschland-Gastarbeiters mitbekommen hatten: "Arias' Verletzung war ein schwieriger Moment. Das Team hat Santiago durch ein gutes Spiel ein Zeichen der Solidarität gegeben. Ich weiß, dass dieser Sieg seine Genesung beschleunigen wird."