Steffen Baumgart soll den Hamburger SV endlich zum ersehnten Aufstieg führen. Der frühere Köln-Trainer wird laut Berichten schon am Dienstag loslegen.
Als Kind fieberte Steffen Baumgart mit den HSV-Ikonen Horst Hrubesch, Felix Magath und Uli Stein, jetzt soll der Kulttrainer den Traditionsklub zurück auf die große Bühne führen. Der 52-Jährige steht vor einem Engagement als neuer Trainer des Hamburger SV, wie er am Montag selbst bestätigte.
"Ja, wir führen Gespräche", sagte Baumgart bei Sky. Bild und Sport Bild vermeldeten es bereits als perfekt, dass der Kult-Coach Nachfolger von Tim Walter wird und beim Tabellendritten der 2. Bundesliga einen Vertrag bis 2025 erhält. Am Dienstag soll Baumgart demnach vorgestellt werden und seine Arbeit aufnehmen. Sein Debüt könnte er am Sonntag (13.30 Uhr/Sky) gegen die SV Elversberg feiern. Der HSV verkündete zunächst die Einigung nicht, bestätigte gegenüber dem SID aber ebenfalls Gespräche.
Baumgart hatte zuletzt den 1. FC Köln nach zweieinhalb Jahren in beiderseitigem Einvernehmen verlassen, die Entscheidung fiel kurz vor Weihnachten. Der Ex-Stürmer gilt bei den HSV-Fans als Wunschkandidat für die Walter-Nachfolge. Baumgart hatte den HSV zuletzt als seinen "Kindheitsverein" bezeichnet: "Ich bin von Kind auf immer ein bisschen HSV-Fan gewesen. Das bin ich geworden, als der Klub noch eine Größe war."
Nun kehrt der gebürtige Rostocker wohl zurück in den Norden, Boldt und Co. trauten dem Interimscoach Merlin Polzin (33) die große Aufgabe HSV offenbar dann doch nicht zu. Für Baumgart spricht, dass er mit all seiner Leidenschaft, seinem Elan, seinem Willen und seiner ehrlichen Arbeit wieder eine Aufbruchstimmung erzeugen kann. Er soll den Klub im sechsten Anlauf seit dem Abstieg 2018 wieder in die Bundesliga führen.
Die Zeit drängt, der HSV hat bereits vier Punkte Rückstand auf einen direkten Aufstiegsplatz. Wie man eine Mannschaft nach oben führt, weiß Baumgart: Mit dem SC Paderborn gelang ihm einst der Durchmarsch von der 3. Liga bis in die Bundesliga. Die HSV-Fans hoffen nun, dass er auch sie erlöst - gerne auch mit seiner legendären Schiebermütze auf dem Kopf, seinen Rumpelstilzchen-Auftritten an der Seitenlinie und dem Power-Fußball, den er spielen lässt.
Walter hatte den Aufstieg mit den HSV zwei Mal in der Relegation verpasst und war nach einem schwachen Start in die Rückrunde am 12. Februar freigestellt worden, beim 2:2 am Samstag bei Hansa Rostock saß dessen ehemaliger Assistent Polzin auf der Bank. Nun soll es wohl Baumgart richten.