Trainer Adi Hütter vom Fußball-Bundesligisten Borussia Mönchengladbach hat im Zusammenhang mit seinem Wechsel von Eintracht Frankfurt zu den Fohlen Fehler eingestanden. Der österreichische Fußballlehrer bedauert besonders eine Äußerung.
"Meine Aussage, dass sich durch den Wechsel für mich nur die Farben ändern, war sicher ein Fehler. Das würde ich so nicht mehr sagen. Dafür steckt in den beiden Vereinen zu viel Tradition und Emotion", sagte der 51-Jährige der Sport Bild.
Allerdings habe er der SGE "nie versprochen, dass ich bleibe", beteurte Hütter, der für 7,5 Millionen Euro Ablöse von den Riederwäldern in den Borussia-Park nach Gladbach gewechselt ist.
Noch Ende Februar hatte Hütter allerdings in einer Sky-Talkrunde erklärt, dass er in Frankfurt bleiben wolle. "Es gab kein konkretes Angebot von einem anderen Verein, ich hatte einen laufenden Vertrag und habe mich da noch wohlgefühlt. Genau so habe ich es gesagt. In dem Moment sah ich keine Veranlassung, diesen Satz nicht so zu sagen", kommentierte Hütter die viel diskutierte Aussage.
Erst die "starken Veränderungen im sportlichen Bereich" hätten ihn dazu bewogen, sich eine neue Herausforderung zu suchen. "Ich hätte in Frankfurt bleiben können, aber die Situation war ja schon eine spezielle. Wenn ich die ersten vier Spiele in der neuen Saison verloren hätte, hätte es wahrscheinlich geheißen: Frankfurt feuert Adi Hütter", führte er aus.
Bereits nach seinem ersten Jahr in Frankfurt seien Hütter Angebote aus der Premier League vorgelegt worden. Diese lehnte er ab. "Treue ist auch immer eine Gefühlssache. Jetzt hatte ich das Gefühl, etwas Neues machen zu müssen", sagte Hütter.
Hütter: "Man hat in Frankfurt versucht, Schuldige zu finden"
Dass in Frankfurt nach der Bekanntgabe seines Wechsels Enttäuschung herrschte, könne Hütter nachvollziehen. "Weil ich schon glaube, dass die Menschen mich dort mochten. Und wir waren über drei Jahre erfolgreich. Dass wir dann die Champions League verpasst haben, war bitter. Das war unser großes Ziel. Und da kann ich die Enttäuschung absolut nachvollziehen. Die war bei mir auch da. Aber es gibt für mich noch eine andere Seite".
Er habe drei Jahre hochintensiv gearbeitet, habe alles in seiner Macht stehende für den Verein gegeben, so Hütter: "Trotzdem wurde ich dann zum Schluss anders gesehen und wunderte mich über einige Aussagen. Man hat in Frankfurt versucht, Schuldige zu finden. Die hat man in Fredi (Bobic, ehemaliger Sport-Vorstand in Frankfurt, Anm. d. Red.) und mir gefunden. Das schmerzt."
Die familiäre Atmosphäre in Gladbach gebe ihm dafür Halt. "Die Borussia ist ein Verein, wo alle zueinanderstehen, auch wenn die Zeiten schwierig sind. Mir hat es imponiert, wie die Verantwortlichen sich in der ver-gangenen Saison hinter Marco Rose gestellt haben, als es sportlich nicht so lief, wie man es sich vorgestellt hatte", sagte Hütter und fügte an: "Ich spüre hier bei allen sportlichen Ambitionen einfach eine Demut, eine Bescheidenheit. Ich strebe immer nach dem Maximum, aber das sind Attribute, die ich mir auch zuschreiben würde."