Ilkay Gündogan träumte schon als Kind von der Champions League. Neun Pokale hat er mit Manchester City gewonnen, dem fehlenden kann er am Mittwoch im Hinspiel gegen Paris Saint-Germain (21 Uhr live auf DAZN) ein Stück näher kommen.
Wenn Ilkay Gündogan an die Champions League denkt, denkt er automatisch an seine Kindheit in Gelsenkirchen. "Diese Abende waren immer etwas Besonderes. Vor allem für Kinder aus einer Einwanderer-Familie wie mich", schreibt der Nationalspieler in der neuesten Ausgabe der Player's Tribune. Wenn Galatasaray oder Fenerbahce spielten, habe seine Familie alles stehen und liegen lassen.
Wohl auch deshalb kritisierte Gündogan zuletzt die Reform seiner geliebten Königsklasse deutlich. Schließlich sei die Champions League für ihn stets "das größte Turnier der Welt" gewesen, schreibt der 30-Jährige in seinem Gastbeitrag weiter und fragt schließlich: "Können Sie sich vorstellen, was es mir bedeuten würde, sie zu gewinnen?"
Die Antwort: eine Menge. Wenn der seit Monaten formstarke Gündogan am Mittwoch (21 Uhr live auf DAZN) mit Manchester City zum Halbfinal-Hinspiel bei PSG antritt, ist er seinem großen Traum so nahe wie seit 2013 nicht mehr.
Manchester Citys Abschneiden in der Champions League:
Saison | erreichte Runde | Gegner |
2011/12 | Gruppenphase | Neapel, Villarreal, FC Bayern |
2012/13 | Gruppenphase | Real Madrid, Ajax, BVB |
2013/14 | Achtelfinale | FC Barcelona (0:2, 1:2) |
2014/15 | Achtelfinale | FC Barcelona (1:2, 0:1) |
2015/16 | Halbfinale | Real Madrid (0:0, 0:1) |
2016/17 | Achtelfinale | AS Monaco (5:3, 1:3) |
2017/18 | Viertelfinale | FC Liverpool (0:3, 1:2) |
2018/19 | Viertelfinale | Tottenham Hotspur (0:1, 4:3) |
2019/20 | Viertelfinale | Olympique Lyon (1:3) |
2020/21 | Halbfinale | Paris Saint-Germain |
Ilkay Gündogan: "Dieses Finale verfolgt mich noch immer"
Vor acht Jahren traf er mit Borussia Dortmund im Finale auf Bayern München, schoss sogar ein Tor - und verlor 1:2. "Ganz ehrlich, dieses Finale verfolgt mich noch immer. Ich möchte diese Trophäe so sehr", so Gündogan.
Dabei hat der gebürtige Gelsenkirchener allein in England schon so viele Pokale gewonnen: Der Triumph mit City am Wochenende im englischen Ligapokal war schon sein neunter Titel auf der Insel. Damit ist er gleichauf mit Dietmar Hamann der erfolgreichste Deutsche bei einem englischen Klub. Mit einem kleinen, aber feinen Unterschied: Hamann triumphierte 2005 mit dem FC Liverpool auch in der Champions League.
In diesem Jahr ist Gündogan mit City der große Favorit. Das Team von Pep Guardiola holte in der Gruppenphase fünf Siege und ein Remis und schaltete anschließend Borussia Mönchengladbach und Borussia Dortmund mit vier weiteren Siegen aus.
Ilkay Gündogan: "Diese Gedanken halten mich nachts wach"
Kaum zu glauben, dass City erst zum zweiten Mal in der Vereinsgeschichte im Halbfinale steht, 2016 war gegen Real Madrid Endstation. Endspiel-Teilnahmen? Fehlanzeige.
Weil die Meisterschaft in der Premier League so gut wie perfekt ist, hat City längst die Konzentration auf den Henkelpott gelenkt. Das Duell mit dem Bayern-Bezwinger PSG wird ohne Zweifel die bislang schwerste Aufgabe - und für Gündogan zudem das Wiedersehen mit Julian Draxler und Thilo Kehrer, beides ebenfalls ehemalige Schalker, wenn auch aus einer anderen Zeit.
Gündogan ist jedenfalls heiß, schließlich fragte er sich schon nach dem verlorenen Finale 2013: "Wann werde ich wieder so eine Chance bekommen? Ich möchte diese Trophäe so unbedingt!" Nun könnte es klappen, aber zu früh freuen will er sich nicht. "Ich habe auch Angst, dass man etwas, das man so sehr haben möchte, vielleicht nie bekommt", schreibt er weiter und gibt zu: "Diese Gedanken halten mich sogar nachts wach."
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