Der umstrittene Siegtreffer der japanischen Nationalmannschaft gegen Spanien bei der WM in Katar sorgt weiter für Wirbel. Das Tor von Ao Tanaka zum 2:1 gegen die Iberer bescherte nicht nur Japan den Gruppensieg, sondern besiegelte auch das Aus der deutschen Nationalelf.
Im Fokus stand die Frage, ob der Ball vor Kaoru Mitomas Assist bereits im Tor-Aus war. Spaniens Nationaltrainer Luis Enrique zeigte sich angesichts einer Aufnahme der Szene ungläubig. Er meinte: "Ich habe ein Bild gesehen, das muss manipuliert sein. Das kann nicht das wirkliche Bild sein. Es muss manipuliert sein."
Auch im deutschen TV lief die Szene später rauf und runter und führte zu jeder Menge Diskussionen. So echauffierte sich zum Beispiel Ex-Nationalspieler Michael Ballack als Experte bei MagentaTV über das Eingreifen des VAR: "Die Entscheidung so kontrovers, beziehungsweise falsch." Sie hätte eine "neue Dimension, weil Du eine Aus-Entscheidung, die nicht klar belegbar ist, korrigierst." Das Schiedsrichtergespann hätte die ursprüngliche Entscheidung, das Tor nicht anzuerkennen, nicht ändern "dürfen".
Das Tor von Düsseldorfs Ao Tanaka wurde zunächst nämlich von Schiedsrichter Victor Miguel Gomes zurückgepfiffen. Der Ball schien vor dem Assist von Kaoru Mitoma bereits im Tor-Aus gewesen zu sein. Das Ganze wurde jedoch vom VAR überprüft, für einige Minuten blieben Spieler und Fans im Ungewissen. Es war kaum eindeutig auflösbar, ob der Ball denn nun die Torauslinie überschritten hatte oder doch noch nicht, bevor Mitoma ihn zu Tanaka zurücklegte, der letztlich einschob.
Schließlich entschied das Schiedsrichter-Team jedoch, dass der Ball noch nicht mit vollständigem Durchmesser im Toraus war und erkannte den Treffer an. Ballack bemängelte dabei, dass dies eben nicht auf der Torlinientechnologie sondern auf Augenmaß basierte.
Auch im Lager der Japaner hatte man Verständnis für eine andere Sichtweise. Torschütze Tanaka etwa meinte: "Für mich war er halb aus, aber so richtig konnte ich es nicht sehen. Wenn er ihn aus gegeben hätte und das Tor nicht gezählt hätte, hätte ich es akzeptiert und wäre nicht enttäuscht gewesen."