Trotz zuletzt schwacher Leistungen glaubt Bundestrainer Joachim Löw an ein gutes Abschneiden der Nationalmannschaft bei der WM in Südafrika. "Wir haben bewiesen, dass wir das können", so Löw.
Bundestrainer Joachim Löw glaubt trotz denkbar ungünstiger Voraussetzungen weiter an eine erfolgreiche WM in Südafrika.
Die momentane Lage der deutschen Fußball-Nationalmannschaft sei zwei Monate vor dem Turnierstart zwar "ernst, ich mache mir aber keine Sorgen. Es muss unser Ziel sein, dass wir in der Vorbereitung alle Spieler mit Problemen in kurzer Zeit in Form bringen. Wir haben bewiesen, dass wir das können", sagte Löw in einem "Bild"-Interview.
Löw schweigt zu Kuranyi
Derzeit treibt der Bundestrainer mit seinem Trainerteam in Baiersbronn im Schwarzwald die WM-Planungen voran. Dabei soll auch eine mögliche Begnadigung von Schalkes Torjäger Kevin Kuranyi diskutiert werden. Doch dazu wollte sich Löw zunächst einmal nicht mehr äußern.
Allerdings machte der 50-Jährige vor der Nominierung des WM-Kaders am 6. Mai deutlich, "dass unser Auswahlverfahren noch längst nicht abgeschlossen ist. Wir werden uns die Spieler genau anschauen, damit wir für die WM auf alle Eventualitäten vorbereitet sind".
"Hätte gerne Badstuber gesehen"
Große Experimente bei der Zusammenstellung des 23-köpfigen Aufgebots seien "leider" aber nicht möglich: "Ich finde es bedenklich, dass wir von November bis Mai nur ein Testspiel haben. Und das vor einer WM! Ich hätte beispielsweise gerne auch noch mal einen Holger Badstuber gesehen bei uns."
Die Probleme in der Vorbereitungszeit auf die WM (11. Juni bis 11. Juli) sieht Löw dennoch einigermaßen gelassen.
"Je später ich alle Spieler habe, desto schwieriger wird es, alle auf ein Niveau zu bringen. Aber die Bayern- und HSV-Spieler wären ja bis zuletzt unter Hochspannung und voller Konzentration. Das wäre sogar positiv", meinte Löw mit Blick auf die möglichen Finalteilnahmen von Bayern München und dem Hamburger SV in der Champions- bzw. Europa-League.
"Problematisch, wenn acht bis zehn Spieler fehlen"
Schon beim Länderspiel am 13. Mai gegen Malta kann der DFB-Coach nur eine Rumpfmannschaft aufbieten, da am 15. Mai Bayern München und Werder Bremen das DFB-Pokalfinale bestreiten.
Dies sei "problematisch, wenn acht bis zehn Spieler zu Beginn der WM-Vorbereitung fehlen. Darauf müssen wir flexibel reagieren. Wir müssen in den Wochen bis zur WM den Spagat schaffen - wer ist mehr, wer ist weniger belastbar."
Wenig Sorgen macht sich Löw um seinen Kapitän Michael Ballack, der zuletzt beim FC Chelsea nicht immer von Beginn an spielte: "Michael hat mir gesagt, dass er erkältet war und dann Probleme mit der Achillessehne hatte. Deshalb konnte er nur unregelmäßig trainieren. Bei ihm sehe ich keine Probleme. Wir werden jetzt auch noch mal nach England fliegen und Michael bei Chelsea besuchen."