Das erste Leipziger Lokalderby von BSG Chemie und dem 1. FC Lok nach 31 Jahren am Sonntag (12.20 Uhr) wirft seine Schatten voraus. Unbekannte Täter haben in der Nacht zu Donnerstag an mehr als einem Dutzend Brücken rund um Leipzig lebensgroße Puppen in den grünen Vereinsfarben von Chemie aufgehängt. Das berichtet die Leipziger Volkszeitung.
"Wir sehen einen Zusammenhang zum anstehenden Landespokalderby am kommenden Sonntag", sagte Polizeisprecher Uwe Voigt.
Die Attrappen bestanden aus grün angemalten und mit Stroh ausgestopften Maleranzügen, die am Hals aufgehängt über den Straßen baumelten.
Viele Autofahrer meldeten sich bei der Polizei. Die Puppen waren mit konkreten Namen und der Zahl 64 bemalt - 1964 wurde Chemie zuletzt DDR-Meister.
Die Polizei nahm Ermittlungen auf. "Es hätte ja sein können, dass Lkw an den Puppen hängen bleiben", so Voigt weiter. Bis zum Morgen habe es zum Glück noch keine Unfälle gegeben. Die Polizei rief Autofahrer dazu auf, achtsam zu fahren und beim Auftauchen von weiteren Attrappen umgehend die Behörden zu informieren.
Nicht der erst Vorfall dieses Jahres
In der letzten Woche hatte es bereits eine ungewöhnliche Aktion vor dem Derby gegeben. Rund 100 Anhänger waren in den Alfred-Kunze-Sportpark von Chemie eingedrungen und hatten dort ein Transparent mit der Aufschrift "Good Night Green White" für ein Video hochgehalten, das im Anschluss im Internet zu sehen war.
Zudem hatte die Polizei am vergangenen Freitag etwa 100 zum Teil vermummte Anhänger in der Stadt festgesetzt.
Der zweimalige DDR-Meister BSG Chemie und der frühere Europapokalfinalist 1. FC Lok galten schon zu DDR-Zeiten als stark rivalisierende Klubs.
Mittlerweile spielen sie in der fünften (Chemie) und vierten Liga, während Lokalrivale RB Leipzig als Tabellenzweiter in der Bundesliga für Furore sorgt.