Espanyol: Hoffen auf den Aufwind

SPOX
10. August 201314:39
Die Mannschaft von Espanyol Barcelona lieferte in den letzten Jahren keine berauschende Ergebnissegetty
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Im Schatten von Barca, im Niemandsland der Primera Division: Espanyol Barcelona war in den letzten Jahren ein unscheinbarer Verein. Doch es soll bergauf gehen. Nur wie? Im Testspiel gegen Tottenham Hotspur (Sa., 18.30 Uhr im LIVE-STREAM FOR FREE bei SPOX) präsentiert sich die neue Mannschaft und will wieder an erfolgreichere Zeiten anknüpfen.

Die Primera Division ist eine absolute Zweiklassengesellschaft. In den letzten Jahren gab es eine Art "Spiel um Platz drei": Wer wird drittstärkste Kraft hinter dem FC Barcelona und Real Madrid? SPOX

Die Teams in Spanien leiden heftig darunter, dass La Liga für sie quasi erst ab dem dritten Tabellenplatz beginnt. Es ist unheimlich schwer, die Champions League oder das internationale Geschäft zu erreichen. Finanziell kann man mit Real und Barca nicht mithalten, das europäische Interesse an den Vereinen bleibt verhältnismäßig gering.

Das große Barca

Ein Verein unter Vielen ist Espanyol Barcelona. Der katalanische Traditionsverein ist schon eine halbe Ewigkeit in der Primera Division vertreten, doch seit Jahren plätschert ihr Dasein in Spaniens höchster Spielklasse nur so vor sich hin.

Ein großes Problem: Mit dem FC Barcelona spielt das dominanteste Team der letzten fünf Jahre in der gleichen Stadt. Und ein Verein wie Espanyol hat es nicht leicht, nationale oder sogar internationale Aufmerksam zu bekommen, wenn man im Schatten von Barca steht.

Der Verein galt immer als eine Mischung aus spanischen und katalanischen Einflüssen. Für echte Katalanen war die Gretchenfrage zwischen Espanyol und Barca schnell beantwortet: Es gibt nur den FC Barcelona. Daneben ist nur schwer Platz zu bekommen.

So weilt Espanyol seit Jahren im Niemandsland der Primera Division. Zwar gab es vor zwei Jahren mal einen Abstecher nach oben mit einer guten Hinrunde 2011/12 und Platz fünf war der Verein in Lauerstellung für die internationale Qualifikation. Doch es sollte nicht sein, der Verein landete nach einer desolaten Rückrunde sogar auf dem 14. Tabellenplatz und fürchtete bis kurz vor Schluss um den Klassenerhalt.

Internationale Aufmerksamkeit

Den letzten großen Triumph erlebten die "Periquitos" im Jahr 2007, als sie im Endspiel des UEFA-Pokals standen. Espanyol qualifizierte sich als Sieger des Copa del Rey für das internationale Geschäft, zeigte in der Primera Division aber nie Leistungen, die einer Teilnahme am UEFA-Pokal würdig gewesen wären.

Doch in Europa glänzten die Mannen des damaligen Trainers Ernesto Valverde, schmissen namhafte Klubs wie Ajax Amsterdam, Benfica oder Werder Bremen aus dem Turnier und scheiterte erst am FC Sevilla im Finale von Glasgow im Elfmeterschießen. Für den Klub ein großer Erfolg. Und dann?

Schlechte Ergebnisse

Seit dem unerwarteten Erfolg ist Espanyol Barcelona im Mittelfeld der Primera Division gefangen. In den letzten Jahren waren die Saisonergebnisse ernüchternd. Lediglich ein 8. Platz sprang nach der Saison 2010/2011 heraus. Im Rennen um Platz drei hat Espanyol den Anschluss verloren.

Hinter Real und Barca sind inzwischen auch der FC Valencia, Sevilla, Atletico Madrid, Bilbao, Malaga, Real Sociedad und sogar Rayo Vallecano enteilt. Für den Anschluss an das obere Tabellendrittel fehlen die finanziellen und sportlichen Mittel.

Ziel: Mehr als Mittelmaß

Aus dem aktuellen Kader sind der Portugiese Simao und Joan Capdevila noch die bekanntesten Spieler. Um Geld in die Kassen zu spülen wurde der Kader ausgedünnt: Jordi Amat wechselte für drei Millionen Euro zu Swansea City in Premier League und Juan Forlin ging für 3,5 Millionen Euro nach Katar. Raul Baena und Joan Verdu, in den letzten Jahren absolute Führungsspieler bei Espanyol, wechselten ablösefrei innerhalb der Liga.

Und trotzdem hofft der Verein auf einen neuen Aufwind. Nach Ergebnissen, die über Jahre hinweg allerhöchstens Durchschnitt gewesen waren, will der Verein wieder in die obere Tabellenhälfte kommen. Das Unterfangen ist nicht leicht. Hatte Espanyol eine gute Hinrunde gespielt, so folgte meist eine desolate Rückrunde - wenn man denn nicht schon von Saisonbeginn an im Abstiegskampf steckte. Stichwort: Konstanz.

Um wieder in achtbare Tabellenregionen zu stoßen, wurden die Spieler Pizzi und Sidnei von Benfica Lissabon für eine Saison ausgeliehen. Die restlichen Neuzugänge David Lopez, Manuel Lanzarote, Abraham Gonzalez und Juan Fuentes spielten letzte Saison allesamt in der Segunda Division. Ob sie tatsächlich Verstärkungen sind, wird sich zeigen.

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