Lucien Favre geht mit einem positiven Gefühl in den zweiten Teil der Rückrunden-Vorbereitung. Der Gladbacher Trainer ist begeistert von seinen jungen Spielern, teure Winter-Transfers schließt er dagegen aus. Für die Rückrunde fordert der 57-Jährige Realismus und Cleverness.
Vor allem Mo Dahoud hat es Favre im Trainingslager angetan, wie er auf einer Pressekonferenz erklärte: "Es ist nur eine Frage der Zeit, bis er zum Einsatz kommt. Er hat noch einige Dinge zu lernen. Manchmal ist sein Spiel ein wenig zu kompliziert, dann verliert er die Bälle und es wird gefährlich. Aber es macht Spaß mit ihm. Man sieht, dass er enorme Qualität hat."
Die habe auch Marlon Ritter gezeigt: "Seine Ballannahme ist wirklich gut. Bei seinem ersten Ballkontakt klebt der Ball beinahe an seinem Fuß. Das ist einmalig. Er ist auch gefährlich aus der Distanz und als Schütze von Standards."
So zog der Schweizer ein positives Zwischenfazit für den Nachwuchs, auch Bilal Sezer, Marvin Schulz und Steffen Nkansah durften ran: "Wir hatten im Testspiel gegen Genclerbirligi fünf bis sechs Nachwuchsspieler auf dem Platz, auch gegen Bielefeld in der zweiten Halbzeit haben viele von ihnen gespielt. Man hat ihre spielerische Qualität gesehen. Sie haben versucht, das Spiel zu machen. Das war sehr interessant für mich zu sehen."
Favre: Durchschnittliche Spieler helfen nicht
Der Fortschritt der Youngster ist für Favre um so wichtiger, da wohl keine Neuzugänge im Winter zu erwarten sind: "Ich habe schon nach dem letzten Hinrundenspiel in Augsburg gesagt, dass uns durchschnittliche Spieler nicht weiterhelfen. Topspieler bringen einen immer weiter. Aber die können wir nicht immer bekommen."
Stattdessen konzentriert er sich auf die kommenden Tage auf dem Trainingsplatz: "Wir sind in der Vorbereitung und haben noch Zeit bis zum ersten Spiel. Bislang haben wir erst zehn Tage gearbeitet. Unser Ziel war es, schwere Verletzungen zu vermeiden. Das ist uns bislang gelungen." Mit Blick auf die Rückrunde mahnte Favre: "Wir müssen realistisch bleiben - sehr optimistisch und ehrgeizig, aber realistisch."
Immerhin gebe es in der Bundesliga "nur gute Mannschaften. Das Niveau ist meiner Ansicht nach sehr hoch. Selbst bei Teams, die in der Tabelle auf Platz 15 oder 16 stehen, gibt es Spieler, die den Unterschied ausmachen können. Das sagt alles aus. Wir müssen weiter alles geben, sehr gut organisiert sein, ruhig bleiben, wenn der Gegner Druck macht und das Spiel intelligent machen: nicht übertreiben, sondern clever agieren."
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