Trotz des starken Bundesliga-Starts von Borussia Mönchengladbach will Marco Reus vom Titelkampf nichts wissen: Der Shootingstar lobt Trainer Lucien Favre in höchsten Tönen. An einen Vereinswechsel denkt Reus nicht, äußert aber dafür einen großen Zukunftstraum.
Trotz des fulminanten Saisonauftakts von Borussia Mönchengladbach sieht Marco Reus bei seiner Mannschaft weitere Verbesserungsmöglichkeiten. Einen Ansatzpunkt zur Verbesserung zeigt der 22-Jährige direkt auf: "Im kompakten Auftreten bezüglich einer noch besseren Defensivarbeit des ganzen Teams gibt es noch etwas zu tun."
Das Spiel des Tabellendritten hat sich sich der Amtsübernahme von Lucien Favre dennoch merklich verändert - das weiß auch Reus: "Der Trainer hat uns weiterentwickelt, wir setzen seine Vorgaben sehr gut um. Momentan haben wir einfach diese Sicherheit, dass wir wenig bis keine Gegentore kassieren und uns selbst Chancen herausarbeiten, von denen wir eine nutzen. Mindestens. Zurzeit passt alles zusammen."
Bayern-Jäger? "Das wäre vermessen"
Reus sieht den Entwicklungsprozess noch nicht abgeschlossen: "Auf jeden Fall ist die Mannschaft entwicklungsfähig. Wenn alle zusammenarbeiten, sind wir eine starke Truppe. Diese Erkenntnis können wir aus den vergangenen Monaten mitnehmen. Ein entscheidender Punkt war, dass das Team zusammengeblieben ist", so Reus, der es nicht verpasste zu bekräftigen, dass man die Borussia nicht als ernsthaften Bayern-Jäger bezeichnen sollte: "Das wäre vermessen."
Über seine persönliche Entwicklung zeigt er sich rückblickend verwundert. Dass jemals Transfersummen im zweistelligen Millionenbereich für ihn geboten werden, hätte Reus sich nie erträumen lassen.
Auch seine persönlichen Ambitionen haben sich im Laufe der Zeit verändert: "Vor fünf, sechs Jahren dachte ich", so Reus: "Das wäre 'ne Sache, wenn ein Verein irgendwann 500.000 Euro für dich zahlen würde. Damals wäre ich auch zufrieden gewesen, später einmal in der dritten oder zweiten Liga aufzutauchen."
Inzwischen ist Reus aber ein gefragter Spieler - allerdings hegt der Youngster keinerlei Wechselabsichten: "Ich sagte meinem Berater, dass ich davon nichts wissen will und ich in Gladbach bleiben möchte. Was in der Zukunft sein wird, weiß man nie. Mein Vertrag läuft bis 2015. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen", gab Reus den Hoffnungen auf einen Verbleib bei der Borussia über die Saison hinaus neue Nahrung.
Der Traum von der Champions League
Ein kleines Hintertürchen für einen Transfer zu einem Top-Klub lies er dennoch offen: "Es ist der Traum eines jeden Fußballers, einmal bei einem Top-Verein in der Champions League zu spielen. Dieses Ziel sollte jeder Profi haben, mir geht es genauso. Aber ich bin erst 22 Jahre alt und habe noch ein paar Jahre vor mir. Ich konzentriere mich auf das Heute - und das ist Borussia."
Trotz aller Euphorie um seine Person bleibt Reus auf dem Boden und hält sich auch öffentlich - so gut es geht - zurück:
"Das Rampenlicht brauche ich nicht. Ich bin froh, dass ich Fußball spielen kann, da muss ich nicht noch ständig in der Zeitung stehen oder vor den Kameras auftauchen. Das ist nicht meine Art. Ich weiß aber, dass die Medien zum Geschäft gehören und etwas wissen wollen - damit habe ich auch kein Problem."
Der Kader von Borussia Mönchengladbach