Mark van Bommel ist Kapitän von Bayern München. Aber wie lange noch? Die Zeit des Niederländers beim Rekordmeister scheint abgelaufen. Sein Vertrag tut dies zum Saisonende auf alle Fälle. Ein Wechsel im Winter ist eine Option. Wie es weitergeht, weiß van Bommel selbst nicht. Im Interview spricht der 33-Jährige über das Pokalspiel in Stuttgart, seine Optionen für die Zukunft und das Verhältnis zum FC Bayern.
Frage: Herr van Bommel, wie ordnen Sie den Sieg gegen den VfB ein?
Mark van Bommel: Es war ein ähnliches Spiel wie am Sonntag. Wir waren wieder sehr effektiv am Anfang, holen den Gegner dann wieder zurück ins Spiel. Aber wir müssen zufrieden sein. Wir sind eine Runde weiter und die Zuschauer im Stadion und daheim haben ein tolles Spiel gesehen.
Frage: Was genau war los bei Ihrer Auswechslung? Sie wirkten sehr unzufrieden, als Sie runter mussten.
Van Bommel: Das war ein Missverständnis. Ich hatte einen leichten Schmerz. Dann haben einige Mitspieler angedeutet, dass ich raus müsste. Ich habe das nicht mitbekommen und wollte das auch nicht. Aber wenn der Trainer wechselt, dann muss man raus.
Frage: Was ist mit Ihrer Zukunft? Wohin gehen Sie, gehen Sie überhaupt?
Van Bommel: Ich will mich an den Spekulationen gar nicht beteiligen. Bis jetzt habe ich nur mit Bayern München geredet und mit keinem anderen Verein. Und mein Berater auch nicht.
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Frage: Sie lassen sich also noch Zeit für Ihre Entscheidung.
Van Bommel: Ich schaue mal, was passiert. Ich habe noch sechs Monate einen Vertrag und bin sehr stolz, dass ich Kapitän vom FC Bayern München bin. Ob ich jetzt Schluss mache oder bis Sommer bleibe oder nochmal verlängere - alles ist möglich. Bastian Schweinsteiger hat auch schon zweimal fast bei Inter Mailand unterschrieben, wenn man den Medien glauben darf...
Frage: Der Vorstand hat Ihnen doch aber schon mitgeteilt, dass Ihr Vertrag nicht verlängert wird?
Van Bommel: Wir haben zweimal miteinander geredet und da haben sie mir gesagt: "Stand heute wird nicht verlängert." Es hat sich nichts geändert. Der Verein entscheidet, ob ich hier bleibe oder nicht. Wenn der Verein sagt: "Du kannst gehen", dann hat man andere Möglichkeiten. Aber ich habe nichts zu entscheiden. Es gibt schon Interesse, aber bis jetzt nichts Konkretes.
Frage: Werden das jetzt unruhige Feiertage für Sie? Schauen Sie die ganze Zeit auf Ihr Handy?
Van Bommel: Da muss man sich jetzt nicht unruhig machen lassen. Lieber ein bisschen mit den Kindern spielen, das Handy mache ich aus.
Frage: Das beschäftigt Sie gar nicht?
Van Bommel: Ihr Job ist es, zu schreiben. Und mein Job ist es, Fußball zu spielen. Ich habe jetzt Urlaub, ich mache mir keine Sorgen.
Frage: Sie machen sich keine Gedanken?
Van Bommel: Ich mache mir schon Gedanken. Aber ich steige nicht in den Bus und denke: 'Oh, leck mich am Arsch, wo bin ich in drei Wochen?' Ich gehe davon aus, dass ich in drei Wochen noch bei Bayern München bin. Und wenn etwas passieren sollte, dann muss ich entscheiden.
Frage: Kann es sich Bayern München momentan überhaupt leisten, Sie gehen zu lassen?
Van Bommel: Das müssen Sie Bayern München fragen. Ich würde "Nein" sagen. Aber ich bin Spieler.
Frage: Das haben Sie dem Verein auch so gesagt?
Van Bommel: Ja. Aber das ist doch völlig normal.
Frage: Fühlen Sie sich korrekt behandelt vom Verein?
Van Bommel: Ich habe immer mit vollem Herzen für Bayern München gespielt, ich habe mich immer voll identifiziert mit dem Verein. Ich haue jetzt nirgendwo drauf.
Frage: Der Trainer hat gesagt, es liege letztlich am Spieler, was passiert.
Van Bommel: Nein. Wenn ich noch einen Vertrag habe, dann kann ich schon sagen: "Ich will weg." Aber wenn der Verein sagt: "Nein, du bleibst", dann muss ich bleiben. Oder ich muss meine eigene Ablöse bezahlen.
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