Bei Matthias Ginter und Borussia Mönchengladbach stehen die Zeichen weiterhin nicht auf Vertragsverlängerung. Dazu äußerte sich der Nationalspieler in der neuesten Ausgabe des "kicker meets DAZN"-Podcasts.
"Vor einem Jahr hätte ich blind unterschrieben, weil mir der Verein wichtig war und auch ist", erklärte Ginter. Die Situation sei aufgrund der Coronavirus-Pandemie und den finanziellen Einbußen des Klubs aber nun mal, "wie sie ist", die Lage sei "wahnsinnig verzwickt".
Ginters Vertrag bei der Borussia läuft im Sommer aus, Gespräche über eine Verlängerung des Arbeitspapiers wurden aufgrund der aktuellen Situation vorerst nicht weiter geführt. Im Sommer hatten Bild und Sky gar berichtet, der Innenverteidiger stehe beim FC Bayern auf dem Zettel. Gerüchte, die Gladbachs Sportdirektor Max Eberl damals ins Reich der Fabeln verwies.
Zu seiner Zukunft wollte Ginter auf im KMD-Podcsast nicht konkret Stellung beziehen. "Jetzt etwas vorauszusehen ist schwierig. Es ist vieles offen", sagte er abschließend zu dem Thema. Zuvor erklärte der 27-Jährige, warum er im Spiel am Samstagabend gegen den VfB Stuttgart kurz vor Schluss plötzlich und überraschend als Freistoßschütze in Aktion trat.
"Wir haben noch nicht so viele Freistoßtore gemacht", er habe sich deswegen gesagt: "Komm, das kann ja nicht so schwer sein", zumal seine individuellen Trainingseinheiten diesbezüglich bei der Nationalmannschaft mit dem neu eingestellten Standardtrainer Mads Buttgereit "nicht so schlecht" gelaufen seien.
Ginter: EM-Aus "surreal" - Neuanfang unter Flick "ganz, ganz komisch"
Am Ende war die Aufgabe für Ginter, nach dem kürzlich das Stadion seines Jugendvereins SC March benannt wurde, aber in der 88. Minute beim Stand von 1:1 doch ein Ticken zu schwer: Sein Versuch flog über das Tor. Das Spiel endete Remis, nachdem Jonas Hofmann den Führungstreffer der Gäste aus Stuttgart von Konstantinos Mavropanos egalisiert hatte.
Von jenem Mavropanos, der als Innenverteidiger bereits drei Tore in der noch jungen Spielzeit erzielt hatte, zeigte sich auch Ginter begeistert. "Den habe ich mir heute Morgen tatsächlich bei Comunio geholt", sagte er.
Wesentlich frustrierte als über das knapp verpasste mögliche Siegtor gegen den VfB und Mavropanos sprach Ginter des Weiteren über das Achtelfinal-Aus bei der Europameisterschaft im vergangenen Sommer.
"Das hat zwei, drei, vier Tage gedauert, bis man realisiert hat, dass das Turnier wirklich vorbei ist", sagte Ginter und verwies darauf, dass England das DFB-Team im Achtelfinale "nicht an die Wand gespielt" habe. Auch deshalb sei das frühe Turnier-Aus "surreal" gewesen.
In der Folge sei der Anbruch der neuen Ära in der Nationalmannschaft nach Joachim Löw unter Bundestrainer Hansi Flick für Ginter "ganz, ganz komisch" gewesen, "weil wir alle nur Länderspiele unter Jogi Löw hatten - und jetzt ist es halt etwas anderes. Aber wir sind alle froh und bereit, auch auf etwas Neues einzugehen".
Die ersten drei WM-Qualifikationsspiele unter Flick hatte Ginter aufgrund einer Corona-Infektion verpasst, in der vergangenen Länderspielpause zählte Ginter zwar zum Aufgebot, kam jedoch nicht zum Einsatz.