Die Bundesliga geht in die finale Phase, sowohl Meisterschaft als auch Abstieg sind noch vollkommen offen und die Spannung ist so groß wie selten zuvor.
Doch wer ist der wertvollste Spieler der Saison 2008/09? Die SPOX-Redaktion hat sich Gedanken gemacht und auf acht Kandidaten festgelegt.
Eine wichtige Anmerkung vorneweg: Der MVP, also der "Most Valuable Player", ist nicht zwangsläufig derjenige, der die meisten oder schönsten Tore geschossen hat oder in einem einzigen Spiel beispielsweise sieben Elfmeter gehalten hat.
Es ist vielmehr ein Akteur, der über die gesamte Saison für seine Mannschaft herausragende Leistungen gezeigt hat, diese Leistungen immer wieder bestätigt und seine Mitspieler und damit die ganze Mannschaft besser macht.
Sei es durch Tore, Vorlagen, Paraden, Grätschen oder sonstiges.
Hier sind also nun unsere acht Vorschläge. Es kann bis zum 34. Spieltag abgestimmt werden. Der Bundesliga-MVP wird dann nach dem Saisonfinale bekannt gegeben.
Robert Enke (Hannover 96): Die Niedersachsen dürfen sich beim deutschen Nationaltorhüter bedanken, nicht tiefer im Abstiegsschlamassel zu stecken. Nachdem Enke verletzungsbedingt nur sieben Spiele in der Hinrunde absolvierte, sicherte er den 96ern mit herausragenden Leistungen in der Rückrunde den vorzeitigen Klassenerhalt. Trotz seines Handbruchs fand er schnell wieder zu alter Stärke und ins Tor der Löw-Elf zurück.
Mario Gomez (VfB Stuttgart): In der Nationalelf zwar weiter mit Ladehemmung, in den Klubwettbewerben (Bundesliga, DFB-Pokal, UEFA-Cup) jedoch mit überragender Torquote: In 40 Spielen erzielte Gomez 32 Treffer und steht sinnbildlich für den Aufschwung des VfB unter Markus Babbel. Besonders erstaunlich dabei ist, dass der 23-Jährige bereits im Vorjahr mit 28 Treffern in 32 Spielen glänzte.
Jermaine Jones (FC Schalke 04): Kämpfer, Aggressive-Leader und Wortführer in einem: Der 27-Jährige haucht mit seinem dominanten und selbstbewussten Auftreten dem unter Fred Rutten uninspirierten Mittelfeld neues Leben ein und kletterte so auch in der teaminternen Hierarchie an den alten Platzhirschen vorbei.
Philipp Lahm (FC Bayern München): Für Ex-Coach Jürgen Klinsmann ist Lahm "der beste Linksverteidiger in Europa". Besonders nach seinem Fußwurzelknochenbruch zeigte der 25-Jährige konstant gute Leistungen und verhalf den Bayern zu deutlich mehr Stabilität im gesamten Deckungsverbund. Im Duett mit Franck Ribery herrscht auf der linken Außenbahn eine nahezu perfekte Abstimmung und Balance zwischen Defensive und Offensive.
Zvjezdan Misimovic (VfL Wolfsburg): Der Spielgestalter muss nur noch zwei Tore vorbereiten, dann hat er den Rekord von Bremens Andreas Herzog aus der Saison 1994/95 (20 Assists) eingestellt. Der 26-Jährige ist der Kopf der Wolfsburger Offensivpower um Landsmann Edin Dzeko und dem Braslianer Grafite. Erst dank seiner Ruhe am Ball, seiner ausgezeichneten Technik und dem Können, auch auf engstem Raum gegen mehrere Gegenspieler einen blitzgescheiten Pass zu spielen, erzielten die beiden VfL-Angreifer so viele Tore.
Milivoje Novakovic (1. FC Köln): Seit seinem Wechsel von Litex Lovech in die Domstadt ist der Slowene die Kölner Torgarantie. Dank seiner 30 Tore in 58 Zweitligaspielen stieg der FC auf. Auch in der Bundesliga gerieten die Rheinländer nie wirklich in Abstiegsgefahr, auch weil der bald 30-Jährige seine Quote bestätigen konnte - 30 Spiele, 16 Tore. Dank seiner Treffer sicherte er der Daum-Elf 20 Punkte im Alleingang - sensationell.
Josip Simunic (Hertha BSC): War unter Coach Lucien Favre eigentlich schon so gut wie weg vom Fenster, kämpfte sich aber wieder ins Team und bildet zusammen mit Arne Friedrich ein ganz starkes Innenverteidigertandem. Der zweikampfstarke 31-Jährige zeigt erstmals über eine gesamte Spielzeit konstante Leistungen und hat damit auch innerhalb der Mannschaft seine Rolle als Leitwolf untermauert.
Artur Wichniarek (Arminia Bielefeld): Der Pole trifft bereits das dritte Mal in Serie zweistellig in einer Saison und ist die personfizierte Anti-Abstiegsgarantie für die Ostwestfalen. Auch in der laufenden Saison zeichnete der 32-Jährige für zwölf der 27 Saisontore verantwortlich. Spielt Wichniarek mal nicht, ist für die Arminia meist gar nichts zu holen.