Bis zur B-Jugend spielte Nils Petersen noch bei seinem Heimatverein, mit 18 saß er in der 3. Liga auf der Bank. Doch dann nahm seine Karriere Fahrt auf. Im Interview mit SPOX und Goal spricht Petersen über seine Zeit beim FC Bayern, das traumatische Vize-Jahr, sein spätes Nationalmannschaftsdebüt, über Wechselwirkungen zwischen Medien und Profifußballern und die Rolle, die der Faktor Neid dabei spielt.
Außerdem erklärt der 30-Jährige, warum es schade ist, dass der Fußball einen so hohen Stellenwert in der heutigen Gesellschaft hat, er selbst nie nach China wechseln würde und warum er sich die "Was-wäre-möglich-gewesen-wenn"-Frage nie stellen würde.
Herr Petersen, Ihr Trainer Christian Streich vertritt den Standpunkt: "Ich will nix mehr von mir lesen." Warum könnte Streich das sagen?
Petersen: Gute Frage. (lacht) Er hat natürlich eine wahnsinnig große Reichweite, wird oft zitiert, weil er Dinge sagt, die über den Tellerrand hinausgehen. Er ist zwar jemand, der oft das Wort ergreift, aber er sagt über sich selbst auch, dass er selten Interviews oder Sportberichte liest. Er erzählt vielleicht einfach lieber, als dass er das Geschriebene dann liest.
Wie sehen Sie das denn? Wollen Sie auch nichts mehr von Ihnen lesen?
Petersen: Das ist ganz unterschiedlich. Man kennt ja mittlerweile die Medienwelt und weiß, was man sagen darf oder eher nicht sagen sollte. In der Karriere fällt man ja auch das ein oder andere Mal auf den Mund und merkt dann recht schnell: "Oh, da hab' ich jetzt was Falsches gesagt." Interna, die nicht nach außen dringen sollten zum Beispiel. Oder in den Sozialen Medien, wo sich jeder frei äußern, machen und tun kann. Da muss jeder Acht geben.
Sie sind zumindest einmal in Ihrer Karriere auf den Mund gefallen. Als Sie vor anderthalb Jahren dem Focus ein Interview gegeben haben, bestimmte das wochenlang die Schlagzeilen.
Petersen: Ich wollte niemals eine so große Welle auslösen. Darauf war dieses Interview gar nicht abgezielt.
Bereuen Sie im Nachhinein das Interview?
Petersen: Nein. Ich habe ja nur das ausgesprochen, was ich in dem Moment gefühlt habe. Ich wollte eigentlich nur darauf aufmerksam machen, dass der Fußball manchmal einen zu hohen Stellenwert einnimmt. Ich habe manchmal einfach das Gefühl, dass andere Menschen, die in meinen Augen viel mehr leisten, dafür viel zu kurz kommen. Aber das ist nun mal so in unserer Gesellschaft. Wenn ein Arzt, ein Handwerker, ein Anwalt und ein Fußballer am Tisch sitzen, wird trotzdem der Fußballer die vermeintlich spannendsten Geschichten auf Lager haben, die jeden interessieren. Und das finde ich manchmal sehr schade. Auch ich habe viele spannende Gesprächspartner, kann sie aber nichts fragen, weil alle nur etwas über mein Fußballerleben wissen möchten.
gettyErzählen Sie.
Petersen: Das kann morgens beim Bäcker passieren oder wenn man den Nachbar kennenlernt, der vielleicht Archäologe oder Richter ist. Diese Berufswelt mit einer 40- bis 50-Stunden-Woche kennt der normale Fußballprofi ja nicht und ich finde das spannend, darüber zu reden. Da passieren ja die Dinge, die das Leben eigentlich bestimmen. Ein Familienvater, der 30 Jahre arbeiten muss, um den Kredit für das Haus abzubezahlen. Diesbezüglich sind wir Fußballer natürlich privilegiert und dafür können wir im Grunde auch nichts. Aber ich finde es schade, dass manche uns dadurch so einen hohen Stellenwert geben, obwohl andere viel mehr zu bieten haben und dennoch zu kurz kommen.
Bundesligaprofis wurden in der Folge plötzlich nach ihrem Bildungsstand gefragt, einige Spieler kritisierten Sie aufgrund Ihrer Aussagen.
Petersen: Der eine oder andere mag das falsch verstanden haben und es gab auch sicherlich Spieler, die das doof fanden, oder Menschen in der Öffentlichkeit, die gesagt haben: "Was erzählt der denn da für einen Blödsinn? Der soll lieber Fußball spielen." Das ist für mich auch völlig okay. Aber wenn man zu seinem Interview gebeten wird, redet man auch manchmal einfach drauf los.
Sie sagten, dass Sie nie derartige Wellen lostreten wollten. Als diese Welle aber kam, wie unangenehm war es für Sie?
Petersen: Es ist generell nicht so schön, dass von 40 Sätzen dann einer völlig aus dem Zusammenhang rausgerissen wird. Aber das ist stinknormal heutzutage, weil die Leute sich nach Sensation sehnen und nicht nach einer Überschrift nach dem Motto "Uns geht es gut" oder "Alles ist schön".
In Ihrem Fall haben Sie damals letztendlich nur über Ihre persönliche Wahrnehmung gesprochen, was von der Presse dankend angenommen und auch aufgebauscht wurde. Ist das ein grundsätzliches Problem, dass man als Fußball-Profi nicht mehr sagen kann, was man wirklich denkt?
Petersen: Das stimmt schon. Es gibt viele Ex-Profis, die immer gerne sagen, dass es keine Typen mehr gebe. Aber es ist zu leicht zu behaupten, dass Fußballer keine Eier mehr hätten. Der Journalismus hat sich halt geändert und die Wahrnehmung auf den Fußball. Der Faktor Neid spielt da meiner Meinung nach auch eine große Rolle. Dann wird eben mal ein Zitat rausgenommen, das uns nicht so gut dastehen lässt oder das ein banales Thema aufbauschen lässt, obwohl man es gar nicht so gemeint hat.
Inwiefern spielt ein Neidfaktor da eine Rolle?
Petersen: Die Summen stehen ja mittlerweile überall. Es ist ein offenes Buch, was man als Fußballer verdienen kann. Jeder denkt über diesen Beruf automatisch, dass er ein Traum ist - und das stimmt auch teilweise. Aber die ganzen Nachteile, die er mit sich bringt, werden unter dem Strich kaum thematisiert und immer wieder mit dem Geld verglichen. Das Geschäft hat auch seine Schattenseiten.
Da kommt einem automatisch das fast schon berühmte Zitat von Sandro Wagner in den Kopf, der mal gesagt hat, dass Fußballer zu wenig verdienten.
Petersen: Er ist nun mal ein Typ, der polarisiert und ja auch jetzt nach China gewechselt ist. Die einen sagen, dass er das angesichts des Gehalts machen musste. Ich denke nicht so. Ich würde nicht alles stehen und liegen lassen und für zwei oder drei Jahre nach China wechseln. Dafür bin ich zu heimatverbunden. Er aber hat das Selbstbewusstsein und sagt, dass er das Geld mitnimmt und auch dazu steht. Es gibt so viele unterschiedliche Typen, die unterschiedliche Meinungen zu diesem Thema haben. Das ist auch von dem Weg abhängig, den man gehen musste. Manche mussten sich das Profidasein hart erarbeiten, manche haben das in die Wiege gelegt bekommen, manche wurden auf dem Weg verwöhnt.
Wie würden Sie Ihren eigenen Weg bezeichnen?
Petersen: Ich hatte das Glück, mir viel zu erarbeiten. Natürlich war ich oft auch zur richtigen Zeit am richtigen Ort, habe aber unter dem Strich nie damit gerechnet, nochmal diesen Weg zum Profifußball zu finden. Ich habe bis zur B-Jugend noch bei meinem Heimatverein gespielt und mit 18 Jahren in der 3. Liga auf der Bank gesessen. Da bin ich nicht davon ausgegangen, dass ich nochmal ein Länderspiel mache, bei Olympia spiele und über 100 Bundesligaspiele mache. Mir wurden Disziplin und Geduld in die Wiege gelegt - am Ende wohl die ausschlaggebenden Punkte, dass ich diesen Weg gehen durfte.
Das klingt so, als seien Sie im Reinen mit Ihrer Karriere.
Petersen: Die Frage nach dem "Was-wäre-wenn", die andere vielleicht gerade beim Thema FC Bayern immer wieder erwähnen, stellt sich mir nicht. Damit fange ich gar nicht erst an. Ich bin einfach nur dankbar, dass ich so gut durch die Karriere gekommen bin. Klar gibt es jene, die sagen, dass es bei mir nach der Zeit bei Bayern bergab gegangen sei. Aber das musste es ja auch, schließlich war ich mit Bayern schon fast ganz oben. Viel weiter hinauf geht es nicht mehr.
Der ganz große Wurf gelang Ihnen mit den Bayern aber nicht.Vizemeister, das traumatische "Finale dahoam", Finalniederlage im DFB-Pokal. Ihr erstes und einziges Jahr in München war ausgerechnet dieses für Bayern-Verhältnisse so seltene Vize-Jahr. Konnten Sie sich trotzdem darüber freuen, es überhaupt an die Säbener Straße geschafft zu haben?
Petersen: In den Momenten war ich natürlich enttäuscht und wollte auch keine Aufmunterung. Als Fußballer willst du Titel für deine virtuelle Visitenkarte gewinnen, um sagen zu können "Ich hab's geschafft und bin Deutscher Meister geworden". Es ist ja fast komisch, dass die Bayern seit ich weg bin in jedem Jahr Meister geworden sind. Von Tag zu Tag, von Monat zu Monat und von Jahr zu Jahr bin ich aber immer stolzer auf diese Zeit geworden. Ich habe einen Treppenaufgang, da hängt meine Silbermedaille von der Champions League und da schaue ich jedes Mal trotzdem voller Stolz hin.
Ab welchem Zeitpunkt war Ihnen klar, dass es beim FC Bayern für Sie nicht mehr weitergehen würde?
Petersen: Schon mit der Verpflichtung von Mario Mandzukic im Sommer 2012 war für mich klar, dass ich für Bremen ein guter Stürmer bin, aber es für die Bayern nicht reichen wird. Nach dem Triple sind auch Jupp Heynckes und Co-Trainer Peter Hermann gegangen, die beide meine Befürworter waren und mich überhaupt erst geholt hatten. Dann kamen Pep Guardiola und Matthias Sammer und ich bekam über den Berater schon mit, dass ich nicht mehr so gefragt war und nicht unbedingt nach München zurück muss. Ich habe das in München ein Jahr genießen dürfen, aber noch ein Jahr mit vielleicht zehn oder zwölf Spielen war für mich keine Option. In Bremen Stürmer Nummer eins zu sein und 34 Spiele zu machen, war eher meine Welt.
Das sind Sie auch schon jahrelang in Freiburg, wo Sie im vergangenen Jahr sogar Nationalspieler wurden und in den vorläufigen WM-Kader der Nationalmannschaft. Von stetig bergab nach Ihrer Bayern-Zeit kann also kaum die Rede sein. Was haben Sie damals gedacht, als Joachim Löw Sie angerufen hat?
Petersen: Das war für mich ein absoluter Flash. Natürlich bekommt man gewisse Diskussionen mit und ich wurde auch etwas gepusht. "Bester deutscher Stürmer, hat 15 Tore diese Saison gemacht und eigentlich müsste er ja ...", hieß es damals. Ich bin aber trotzdem fest davon ausgegangen, dass Sandro Wagner berufen wird. Umso überraschender war es dann für mich, dass ich diese Chance tatsächlich bekommen habe.
Spannend, dass wir vorhin noch über die negativen Seiten der medialen Berichterstattung gesprochen haben, sie Ihnen aber auch ein Stück weit auf dem Weg ins DFB-Team zu Gute kam.
Petersen: Das stimmt. Aber es ist ja immer ein gewisses Für und Wider. Durch Medien kann man ganz schnell sowohl in die eine als auch in die andere Richtung gedrängt werden. Ich bin ein totaler Uli-Hoeneß-Fan. Aber da hat man gesehen, wie eine Geschichte im Leben einen Menschen plötzlich in einen ganz anderen Blickwinkel bringt und auf einmal hast du dann nicht mehr die Medien oder die Fans hinter dir. Das kann sich von heute auf morgen ändern. Man kann Medien für sich nutzen, man kann sie gegen sich aufbringen, man kann sie auch ignorieren, was aber wiederum auch gefährlich sein kann.
Nils Petersen: Spielerstatistiken bei seinen Vereinen
Verein | Spiele | Tore | Torvorlagen |
SC Freiburg | 144 | 76 | 15 |
Werder Bremen | 72 | 18 | 9 |
FC Bayern | 15 | 4 | - |
Energie Cottbus | 63 | 38 | 11 |
Carl Zeiss Jena | 48 | 7 | 2 |
Sie sagen, dass sie ein großer Uli-Hoeneß-Fan seien. Hat er Sie während Ihrer Zeit beim FC Bayern so sehr geprägt?
Petersen: Ich verstehe jeden, der sagt, dass Hoeneß etwas Kriminelles gemacht hat. Aber ich persönlich, als kleiner Fisch im großen Bayern-Becken, habe ihn so kennengelernt, dass er da keine Unterschiede macht. Wie er sich da verhalten hat, war vorbildlich.
Kommt Ihnen da ein bestimmtes Treffen in den Kopf?
Petersen: Das war an seinem 60. Geburtstag und 5000 Gäste waren da. Er hat jeden von uns mit Handschlag begrüßt und sich sogar explizit für mich noch Zeit genommen, um mit mir zu reden. Das war schon ein Wow-Erlebnis. Aber unter dem Strich waren es einfach viele kleine Momente, bei denen ich beeindruckt war. Deswegen hatte ich immer ein gutes Bild von ihm.
Es fällt auf, dass gerade ehemalige Bayern-Spieler immer ein gutes Wort für den Präsidenten einlegen.
Petersen: Ich kann da natürlich nur für mich sprechen, aber auch als ich eigentlich schon weg war, erst ausgeliehen und dann verkauft, war er mir gegenüber immer sehr respektvoll. Das hätte er gar nicht nötig gehabt, aber ich habe das immer sehr genossen, wenn er sich Zeit für mich genommen hat.
Zurück zum Thema Nationalmannschaft. Sie waren vor der WM insgesamt zehn Tage im DFB-Trainingslager in Eppan dabei, wurden dann aber nicht mit nach Russland genommen. Eine riesige Enttäuschung oder haben Sie das einfach hingenommen?
Petersen: In dem Moment war das natürlich ein Negativerlebnis. Ich wollte mir keine Hoffnungen machen, aber das passierte automatisch. Dementsprechend traurig war ich dann. Aber im Nachhinein habe ich in diesem Sommer mehr erlebt, als ich jemals für möglich gehalten habe. Diese zehn Tage waren eine Art Bonus und es war letztendlich das Ende einer Glückssträhne. Ich habe die Entscheidung des Bundestrainers akzeptiert und respektiert. Ich war ja von Anfang an einer der vier oder fünf Kandidaten, die es erwischen wird.
Sie waren nach dem WM-Debakel noch einmal mit dabei, haben gegen Peru im September sogar ein Tor vorbereitet. Danach waren Sie außen vor. Haben Sie das Thema Nationalmannschaft mittlerweile abgehakt?
Petersen: Ich habe es beiseitegeschoben und in gewissem Sinne auch abgehakt. Ich durfte das zweimal genießen und bin dafür wahnsinnig dankbar, aber ich weiß auch, dass ich jetzt 30 Jahre alt bin und bei einem Bundesligisten spiele, der für gewöhnlich im unteren Drittel der Tabelle ist. Die "neue" Nationalmannschaft hat es gut gemacht und wenn man jetzt die U21 im Sommer gesehen hat, weiß man auch, dass da viel nachkommt. Ich mache mir nicht die größte Hoffnung, dass ich nochmal die Chance bekomme, was auch völlig okay ist. Wenn es anders kommt, ist das umso schöner.
gettyWelchen Stellenwert nimmt die Zeit bei der Nationalmannschaft in Ihrer Karriere ein?
Petersen: Das bleibt für immer im Gedächtnis. Aber wenn ich jetzt ein Buch über meine Karriere schreiben würde, würde diese Zeit trotzdem nur ein kleines Kapitel einnehmen. Meine Geschichte im Profifußball zieht sich ja doch schon fast zwölf Jahre hin und da bleiben andere Dinge mehr hängen - meine Zeit in Freiburg beispielsweise, oder auch die Anfänge, weil diese Dinge einfach eine viel längere Geschichte als die paar Tage in Eppan und beim DFB haben.
Wenn Sie ein Buch über Ihre Karriere schreiben würden, welchen Titel würde es tragen?
Petersen: Mit Geduld zum Ziel, würde ich sagen.
Stichwort Stellenwerte Ihrer Karriere-Erlebnisse. Wie schneidet da Ihre Zeit beim FC Bayern ab. Größer oder kleiner als die Nationalmannschaft?
Petersen: Die Nationalmannschaft ist größer. Es ist einfach das Nonplusultra für sein eigenes Land aufzulaufen, zu den Besten in Deutschland zu gehören. Das ist etwas ganz Besonderes, so schön es auch war, mit Bayern Champions League zu spielen. Vielleicht spielt da auch noch ein bisschen mit rein, dass ich mit Bayern keinen Titel gewonnen habe.
Ihr Vater hat mal gesagt, dass Ihnen nur ein wenig der Ellenbogeneinsatz gefehlt habe und Sie vielleicht immer noch bei Bayern wären, wenn Sie ihn gehabt hätten. Würden Sie dem zustimmen?
Petersen: Mein Vater hat generell die Meinung, dass ich zu lieb bin und dass ich mehr aus mir hätte machen können. Wenn ich die Zeit zurückdrehen könnte, würde ich aber nichts verändern an meiner Art. Ich kann nur meine Leistung bringen, wenn ich mich in meiner Haut wohlfühle. Ich bin eben eher der gesellige und positive Mitspieler. Das hat mich letztendlich auch zum Nationalspieler gemacht, weil ich mich nie verändert habe.
Sie pflegen ein sehr enges Verhältnis zu Ihrem Vater. Er war immer eine Art Motivator für Sie. Muss er diese Rolle heute auch noch ausfüllen?
Petersen: Nicht mehr in dem Ausmaß. Sein Wort wird immer Gewicht haben, weil ich ihm vertraue und er mich auch mit am besten kennt in diesem Fußballbusiness. Mittlerweile kann ich mich aber ganz gut selbst reflektieren und weiß, woran es hapert. Er ist mittlerweile eher Wegbegleiter und Fan.
Wir sprachen zu Beginn über Schlagzeilen im Zusammenhang mit dem Namen Petersen. Anfang Dezember waren es aber nicht Sie als Bundesligaprofi, sondern ihr Vater Andreas, der in den Fokus der Presse rückte. Der Grund: eine angebliche Spielmanipulation. Wie haben Sie die Ereignisse wahrgenommen?
Petersen: Das war nicht schön. Ich stand ständig in Kontakt mit meinem Vater und es war ja auch wieder so, dass das Thema von den Medien aufgebauscht wurde. Für mich war es wichtig, dass es ihm trotz allem irgendwie gut geht. Es war dann okay, als etwas Gras über die Sache gewachsen ist.
Wie Sind Sie mit dem Thema umgegangen?
Petersen: Ich wollte mich in der Öffentlichkeit da raushalten, deswegen habe ich auch eigentlich nichts dazu gesagt. Es ist ja klar, dass der Sohn den Vater immer verteidigt und ihm zur Seite steht.
Haben Sie die Gedanken an die Vorkommnisse in Ihrem Alltag als Bundesligaprofi begleitet?
Petersen: Natürlich hat es mich belastet. Du willst ja nichts Schlechtes oder Negatives über deinen Vater lesen, oder hören, wie andere Menschen schlecht über ihn reden. Du kennst ihn als Sohn genau und weißt, dass er eine solche Grenze nicht überschreiten würde. Aber wenn du dann auf dem Platz bist, bist du im Tunnel.