Mit einem Spiel Verspätung hat der Trainerwechsel beim VfL Bochum den gewünschten Erfolg gebracht. Nach der Niederlage im DFB-Pokal gegen Schalke 04 gelang den Westfalen zum Auftakt des siebten Spieltags der Fußball-Bundesliga der zweite Sieg.
Dank des dritten Saisontreffers von Diego Klimowicz (7.) gewann der unter Interimscoach Frank Heinemann auch spielerisch verbesserte VfL beim 1. FC Nürnberg verdient mit 1:0 (1:0) und zog damit in der Tabelle vorerst an den enttäuschenden Franken vorbei vom 17. auf den zwölften Platz.
Der Aufsteiger kassierte im vierten Heimspiel schon die dritte Niederlage.
"Wussten, dass wir nicht verlieren durften"
"Es war ein Anfang, der sehr, sehr wichtig war. Wir standen enorm unter Druck. Wir wussten, dass wir auf keinen Fall verlieren dürfen. Dass wir hier drei Punkte holen, war unser Ziel und ist umso schöner", sagte Bochums Interimscoach Heinemann.
Enttäuscht war Kollege Michael Oenning: "So ein Tor darf nicht fallen. Das war schon der Knackpunkt. Wir haben zu keiner Phase Struktur in unser Spiel bekommen."
Die erneut sehr engagierten Gäste begannen erstaunlich angriffslustig und erwischten den Club damit auf dem falschen Fuß. Der gute Paul Freier versetzte seinen Gegenspieler Juri Judt, seine Hereingabe von der rechten Seite musste der sträflich freistehende Klimowicz nur einschieben.
Luthe feiert BL-Debüt
Auch danach besaß der VfL die besseren Chancen. Spätestens nach einem von Javier Pinola an den Pfosten gelenkten Weitschuss von Joel Epalle (65.) hätte die Partie entschieden sein können.
Vor 35.376 Zuschauern versuchten die Nürnberger nach dem Rückstand mit mäßigem Erfolg, gegen die schwächste Abwehr der Liga mit direkt vorgetragenen Angriffen zum Erfolg zu kommen.
Dabei offenbarte sich das große Manko des erneut harmlosen Club: Auch die guten Spielzüge verpufften meist ohne einen gelungen Abschluss, so in der 36. Minute, als Bochums Ersatztorhüter Andreas Luthe in seinem ersten Bundesligaspiel einen Schuss von Eric-Maxim Choupo-Moting über die Latte lenkte.
Wolf schon wieder verletzt
Club-Trainer Oenning hatte seine Startformation nach dem 0:1 im Pokal gegen 1899 Hoffenheim erneut verändert. Havard Nordveit sowie der frühere Bochumer Ilkay Gündogan kehrten in die Anfangself zurück.
Überraschend spielte darüber hinaus der zuletzt angeschlagene Andreas Wolf, der aber in der 25. Minute schon wieder verletzt vom Feld musste. Für den Mannschaftskapitän kam Dominic Maroh, der zu Beginn unerwartet auf der Bank gesessen hatte.
Die Auswechslung verunsicherte die zuletzt ohnehin sehr anfällige Nürnberger Abwehr zusätzlich. Nach einer halben Stunde hätten der gute Freier sowie Dennis Grote die Führung der flinken Bochumer weiter ausbauen können.
Glück hatte der Club zudem, dass in der 34. Minute Schiedsrichter Marco Fritz (Korb) eine Attacke von Pinola gegen Daniel Imhof nicht als Tätlichkeit wertete - der Argentinier sah nicht einmal die Gelbe Karte.
Nürnberger Fans sauer
Frank Heinemann hatte dem VfL in seinem zweiten Spiel als Interimstrainer ein etwas anderes Aussehen verpasst: Nach dem 0:3 im Pokal gegen Schalke lief Marc Pfertzel für den angeschlagenen Mergim Mavraj in der Viererkette auf, davor agierte eine Raute, in der Mimoun Azaouagh anstelle von Christoph Dabrowski zum Einsatz kam.
Vorne bildeten Epalle und Klimowicz ein schlagkräftiges Duo. Die Abwehr stand gegen den allerdings harmlosen Club gut. Die Gastgeber enttäuschten diesmal über weite Strecken.
Bereits zur Pause gab es Pfiffe der Nürnberger Anhänger, in der zweiten Halbzeit forderten sie lautstark: "Wir wollen euch kämpfen sehn." Überzeugen konnte diesmal kein Spieler der Franken, bei den einsatzfreudigen Gästen boten vor allem Epalle und Maltritz eine gute Leistung.
Nürnberg - Bochum: Daten zum Spiel