Der 1. FC Nürnberg hat sich im Abstiegskampf der Fußball-Bundesliga Luft verschafft und den Europa-League-Ambitionen von Borussia Mönchengladbach einen Dämpfer versetzt.
Der 1. FC Nürnberg hat sich im Abstiegskampf der Fußball-Bundesliga Luft verschafft und den Europa-League-Ambitionen von Borussia Mönchengladbach einen Dämpfer versetzt. Die Mannschaft von Trainer Michael Wiesinger besiegte die Gladbacher nach einer kämpferisch guten Vorstellung mit 2:1 (2:0) und ist nunmehr seit sieben Spielen im eigenen Stadion ungeschlagen. Während der Club den Abstand zum Relegationsplatz auf acht Punkte vergrößerte, bleibt die Elf von Lucien Favre auf Rang sieben - doch die Serie von neun Pflichtspielen ohne Niederlage riss.
SportalEinzelkritik: Schäfer ein starker Rückhalt
Der Nürnberger Sieg wurde allerdings von einer Fehlentscheidung des Schiedsrichters Florian Meyer begünstigt. Dem Führungstreffer von Timmy Simons (4./Foulelfmeter) ging eine Schwalbe von Mike Frantz voraus, die Meyer als Foul wertete. In der 30. Minute legte der Tscheche Tomas Pekhart mit seinem dritten Saisontor nach und nahm damit auch Druck von Coach Wiesinger, der seinen ersten Dreier als Club-Trainer feiern durfte. Das 2:1 von Patrick Herrmann (58.), der eine Lücke in der Nürnberger Abwehr ausnutzte, war letztlich zu wenig.
Der Club war effizienter
Die Franken waren vor 37.793 Zuschauern insgesamt das effizientere Team, denn neben den beiden Toren waren die Chancen für Nürnberg von überschaubarer Zahl. Zudem ließen die spielerischen Glanzpunkte nach der Pause merklich nach. Doch mit hohem läuferischen Aufwand und Einsatz verdiente sich der Tabellen-15. den Erfolg gegen den "Lieblingsgegner" vom Niederrhein. Gegen keinen Verein der Liga hat Nürnberg häufiger gewonnen.
Der Spielbeginn war denkbar unglücklich für die Gäste. Im Zweikampf mit Frantz hatte der Gladbacher Thorben Marx das Bein zurückgezogen und damit versucht, jeden Kontakt zu vermeiden. Frantz ließ sich jedoch ziemlich theatralisch fallen und erzwang den Elfmeter zur Führung.
Fortan entwickelte sich eine recht offene Partie. Gladbach suchte über schnelle Pässe den Weg in die Spitze, war aber bis auf eine Großchance von Patrick Herrmann (8.) zumeist zu ungenau und fehlerhaft. Herrmann war dem Ausgleich allerdings nah, der zurück geeilte Japaner Hiroshi Kiyotake rettete in höchster Not auf der Linie.
Marx patzt, Pekhart eiskalt
Nürnberg, ohne den an der Leiste verletzten Timo Gebhart, war zunächst vor allem über den emsigen Markus Feulner aktiv. Immer wieder wirkte die Deckung der Borussen ungeordnet, wenn der Club ein hohes Tempo anschlug. Nach gut 25 Minuten ließen allerdings beide Mannschaften etwas nach, aber die Wiesinger-Elf nutzte einen Fehlpass von Marx: Über Kiyotake gelangte der Ball blitzschnell zu Pekhart, der überlegt ins rechte Eck traf.
Gladbach, das auf den Ex-Nürnberger Havard Nordtveit (Knieprellung) und Granit Xhaka (Grippe) verzichten musste, stemmte sich durchaus gegen die Niederlage und hatte im manchen Phasen klar Feldvorteile. Gerade nach der Pause steigerte sich das Überraschungsteam der Vorsaison.
Auch, weil sich die Defensive des Clubs ebenfalls einige Nachlässigkeiten erlaubte und nicht zuletzt den quirligen Herrmann kaum unter Kontrolle brachte. Doch der gut aufgelegte Raphael Schäfer brachte meistens noch eine Hand an den Ball. Nur gegen den platzierten Schuss von Herrmann war der Club-Kapitän machtlos.
Aufseiten der Nürnberger war Feulner neben dem sicheren Schäfer auffällig, obwohl er im zweiten Abschnitt nachließ. Gladbach hatte in Herrmann und Tony Jantschke seine stärksten Akteure.
Nürnberg - Gladbach: Daten zum Spiel