Nach dem verlorenen WM-Finale gegen Argentinien wurden zwei Spieler von Frankreich in der heimischen Presse zu den Sündenböcken gemacht: Ousmane Dembélé und Olivier Giroud.
Die beiden Franzosen wurden beim Stand von 0:2 bereits nach 40 Minuten ausgewechselt. Der sichtlich unzufriedene Trainer Didier Deschamps schickte dafür Marcus Thuram und Randal Kolo Muani auf das Feld, um die Ausrichtung der Offensive zu verändern.
Die französische Zeitung L'Equipe ging insbesondere mit Dembélé hart ins Gericht. Sie verweigerten dem Star des FC Barcelona sogar die Benotung und bezeichnete dessen Leistung als "unwürdig" für ein Endspiel bei einer Weltmeisterschaft. Auch Giroud bekam keine Zensur.
Dembélé hatte vor seiner Auswechslung einen rabenschwarzen Tag erlebt. In mehreren Situationen traf er die falschen Entscheidungen, Gegenspieler Ángel Di María zeigte ihm mehrfach die Grenzen auf - und mit einem tollpatschigen Foul verursachte er auch noch den Strafstoß, der Argentinien in Führung brachte.
Laut TV-Experte Gary Neville habe Di María "wie gegen einen kleinen Jungen" gespielt. "Es ist peinlich", führte er aus: "Und ich bin hin- und hergerissen. Erstens denke ich, dass der Elfmeter, der dir ein Tor bei der Weltmeisterschaft bereitet, nicht unbedingt gegeben werden muss. Aber auch die Dummheit, wenn du falsch handelst, da verdienst du es fast überführt zu werden und Dembélé wurde überführt."
Roy Keane schlug in eine ähnliche Kerbe: "Ich glaube eigentlich nicht, dass es ein Elfmeter ist, aber manchmal muss der Verteidiger dafür bestraft werden, dass er so dumm ist."
Die eingewechselten Kolo Muani und Thuram sorgten indes für die zwischenzeitliche Wende. Ersterer holte den Elfmeter vor dem 1:2 heraus, zweiterer bereitete das 2:2 durch Kylian Mbappé vor.
Nach dem Finale gehörte Kolo Munai dennoch zu den Spielern, die hinterher rassistisch beleidigt wurden. Auch Aurélien Tchouameni und Kinsgley Coman wurden Opfer von Beleidigungen auf unterstem Niveau.