Der Transfersommer in Europas Top-Ligen ist zu Ende. Wieder flossen unzählige Millionen, den Rekordtransfer stellt Manchester United mit der Verpflichtung von Antony (bis zu 100 Millionen Euro). Ob er das Geld wert ist, ist eine große Frage. Wie schlossen die europäischen Topteams auf dem Transfermarkt ab? Wer hat sich am besten verstärkt? Wer hat die Aufgaben nicht erfüllt? Im Power Ranking der absoluten Top-Klubs Europas (plus BVB und United) haben es beide deutsche Klubs, der FC Bayern und Dortmund, nicht in die Top-3 geschafft.
Platz 10 - Juventus
So lief der Transfersommer: Die Rückkehr von Paul Pogba wurde von den Juve-Tifosi frenetisch gefeiert. Doch bislang ist der französische Mittelfeldstar sportlich aufgrund einer Verletzung noch kein Heilsbringer. Zumindest der andere große Name lieferte sofort: Der von PSG verpflichtete Angel Di María feierte mit einem Tor und einem Assist einen Traumeinstand - fiel dann aber gleich mal mit Adduktorenbeschwerden aus. In der Abwehr hat die Post-Chiellini-Ära begonnen. Als neuer Abwehrchef wurde der Brasilianer Bremer für 41 Millionen Euro vom FC Turin geholt. Zudem musste man - immerhin für gutes Geld (67 Millionen Euro) - Innenverteidiger Matthijs de Ligt zu den Bayern ziehen lassen. Spannend dürfte auch zu beobachten sein, ob Frankfurts Europa-Held Filip Kostic bei Juve einschlägt. Top: Juve ist im letzten Moment Mittelfeld-Flop Arthur Melo an den FC Liverpool losgeworden - wenn auch zunächst nur auf Leihbasis.
- Der wichtigste Neuzugang: Bremer (FC Turin, 41 Millionen Euro)
- Der wichtigste Abgang: Giorgio Chiellini (Los Angeles FC, ablösefrei)
Bewertung: Die Alte Dame wird immer älter. Pogba (29) und Di María (34) sind zwar ohne Frage große Namen, aber die Stars werden auch nicht jünger. Immerhin in der Abwehr gelang eine Verjüngungskur. Zuletzt bildete der 25-jährige Bremer mit dem 24-jährigen Leih-Rückkehrer Federico Gatti das Innenverteidiger-Duo - auch weil Kapitän Leonardo Bonucci (35) weiterhin verletzt fehlt. Selbst wenn kurz vor Toreschluss Leandro Paredes von PSG ausgeliehen wurde, um Juves Mittelfeld zu verstärken, sind die großen Transfers auch ein Stück weit Auslaufmodelle. Um international wieder ein ernsthaftes Wörtchen mitzureden oder auch nur um wieder den Scudetto zu gewinnen, reicht das eher nicht.
Platz 9 - FC Liverpool
So lief der Transfersommer: Man kann ziemlich schnell zusammenfassen, was bei den Reds geschehen ist. Sadio Mané, der zum FC Bayern ging, wurde durch Darwin Núñez ersetzt. Lange suchte man einen Mann fürs Zentrum und holte Arthur Melo von Juventus. Manchmal darf man sich schon die Frage stellen, welche Geheimdokumente der Berater des Brasilianers hat, dass er seinen Klienten erst beim FC Barcelona, dann bei Juventus und nun beim FC Liverpool untergebracht hat. Eine reife Berater-Leistung, muss man sagen. Ob Arthur das Problem im Zentrum löst, ist mit einem großen Fragezeichen versehen. Immerhin scheint der als Alternative geholte Fabio Carvalho in seiner Rolle aufzugehen. Liverpool war auf dem Transfermarkt das leiseste Team aus der Spitzenklasse.
- Der wichtigste Neuzugang: Darwin Núñez (Benfica, 75 Millionen Euro)
- Der wichtigste Abgang: Sadio Mané (FC Bayern, 32 Millionen Euro)
Bewertung: Jürgen Klopp ließ zuletzt durchklingen, dass er gerne mehr Transfers tätigen würde, aber nicht darf. Nach dem Traumstart mit Darwin Núñez in den Transfersommer wurde mehr erwartet, es kam aber relativ wenig nach. Liverpool hat den einen oder anderen verletzungsanfälligen Spieler und dann wird es schwierig, diese Spieler zu ersetzen. Allerdings ist Liverpool nicht zum ersten Mal relativ zurückhaltend auf dem Transfermarkt - und zumindest in den letzten Jahren fuhr Klopps Team meist gut damit.
Platz 8 - Manchester United
So lief der Transfersommer: Manchester United (238 Millionen Euro) gab auf dem Transfermarkt nach dem FC Chelsea (266 Millionen Euro) das meiste Geld aus, verzeichnet aber das größte Minus (ca. 226 Millionen Euro), weil man nur 11,5 Millionen Euro einnahm. Die Verpflichtung von Casemiro (von Real Madrid) ist sicherlich eine der besten der gesamten Transfer-Saison, darüber hinaus tat sich ManUnited aber sehr schwer, die gewünschten Spieler zu holen. Auch wenn Antony sicherlich ein großartiger Fußballer ist, wirken die 100 Millionen Euro Ablöse wie ein Panik-Kauf vor dem Deadline Day. Schon jetzt tun sich die United-Spieler schwer, den Ansprüchen gerecht zu werden, auch auf Antony lastet entsprechend hoher Druck.
- Der wichtigste Neuzugang: Casemiro (Manchester United, 70 Millionen Euro)
- Der wichtigste Abgang: Paul Pogba (Juventus, ablösefrei)
Bewertung: Seit April wusste Manchester United, dass Erik ten Hag neuer Trainer wird. Man hatte viel Zeit, sich zu überlegen, was man macht, wen man kauft, wer erschwinglich sein könnte, wer nicht. So wirkte das aber alles ziemlich chaotisch. ManUnited ging vor allem Spieler an, die der Trainer von früheren Stationen kannte und gab für sie viel Geld aus. Allein Ajax kassierte aus den Transfers von Antony und Lisandro Martínez fast 160 Millionen Euro. Was für United spricht: Die vielen Abgänge, die den Kader schlanker werden ließen und viel Gehaltspotenzial eröffneten. Das Chaos um Ronaldo ist bisher noch gar nicht erwähnt - auch wegen CR7 scheint ManUnited eine große Baustelle zu bleiben.
Platz 7 - Borussia Dortmund
So lief der Transfersommer: Der BVB hat auf dem Transfermarkt wieder für ein paar spannende Vorgänge gesorgt. Es kamen mit Sébastien Haller (Ajax) und Niklas Süle (Bayern) zwei gestandene Nationalspieler, mit Nico Schlotterbeck (Freiburg) und Karim Adeyemi (Salzburg) zwei junge Nationalspieler, denen die Zukunft gehört. Mit dem Kölner Duo Salih Özcan und Anthony Modeste kam echte Bundesliga-Erfahrung dazu. Dass Modeste verpflichtet werden musste, ist der Krankheit von Haller geschuldet, der lange ausfallen wird. Menschlich eine Tragödie und auch sportlich bitter für den Klub, den direkten Nachfolger von Erling Haaland nicht einsetzen zu können. Der Norweger hat in Dortmund Großartiges geleistet, aber der BVB war auf den Weggang vorbereitet und reagierte schnell.
Den Dortmundern gelang es auch, mit Abgängen den Umbruch voranzutreiben: Mit Manuel Akanji, für den man sogar noch ordentlich Ablöse kassierte, Axel Witsel, Roman Bürki und Dan-Axel Zagadou gingen Spieler, mit denen man nicht mehr plante.
- Der wichtigste Neuzugang: Sébastien Haller (Ajax, 31 Millionen Euro)
- Der wichtigste Weggang: Erling Haaland (ManCity, 60 Millionen Euro)
Bewertung: Dortmund hat es wieder geschafft, sehr viele Football-Manager-Spieler davon zu überzeugen, wieder den BVB zu wählen. Spannende Spieler mit viel Entwicklungspotenzial sind in Dortmund gelandet. Erling Haaland ist aber kein Spieler, den man einfach so ersetzen kann, deswegen wäre hier jeder Vergleich mit einem Neuzugang unfair. Der BVB ist sicher besser geworden, gar keine Frage. Aber das reicht weder, um dem FC Bayern in der Bundesliga gefährlich zu werden, noch um den Top-Klubs in der Champions League näher zu kommen. Aber das ist wohl auch nicht mehr machbar.
imago imagesPlatz 6 - Paris Saint-Germain
So lief der Transfersommer: Weniger spektakulär als in den letzten Jahren, weil diesmal keine Weltmarke wie Lionel Messi verpflichtet wurde. Dafür aber sehr umtriebig, da PSG einen großangelegten Umbruch eingeleitet hat. Mit Angel Di María, Thilo Kehrer, Georginho Wijnaldum, Leandro Paredes, Ander Herrera und Julian Draxler gingen gleich mehrere Spieler, die im Dunstkreis der Stammelf waren, Dafür wurden zahlreiche neue Spieler geholt, die nun in diese Rotation rutschen sollen. Auffällig sind die Veränderungen im Mittelfeldzentrum: Vitinha, Fabián Ruiz, Renato Sanches haben gemeinsam fast 80 Millionen Euro gekostet und sollen nun neben altbewährten Spielern wie Marco Verratti den Laden schmeißen. Ach ja: Mit Kylian Mbappé war auch noch was.
- Der wichtigste Neuzugang: Vitinha (FC Porto, 41,5 Millionen Euro)
- Der wichtigste Abgang: Ángel Di María (Juventus, ablösefrei)
Bewertung: PSG will weniger Bling-Bling und mehr Fußball in der neuen Saison und so hat man auch eingekauft. Es ist kein spektakulärer Offensivstar dabei, Hugo Ekitike ist immerhin ein Mann für die Zukunft, den auch der BVB im Blickfeld hatte. Der größte Deal ist sicherlich der Verbleib von Kylian Mbappé, aber die Macht, die der Franzose damit bekommen hat, könnte auch zum Problem werden. Auch, dass der Kader immer noch zu groß ist.
gettyPlatz 5 - FC Chelsea
So lief der Transfersommer: Nach der Übernahme von Todd Boehly und seinen Partnern hatte der FC Chelsea Geld zur Verfügung - nur wussten sie lange nicht, wie sie es ausgeben sollten. Chelsea handelte sich einige Absagen auf dem Transfermarkt ein, Jules Koundé und Raphinha gingen lieber zum FC Barcelona. Zwischendurch gab es Uneinigkeit, ob man den Versuch bei Cristiano Ronaldo starten sollte oder nicht. Trainer Thomas Tuchel, der ein großes Mitspracherecht hat, war dagegen. Die neuen Besitzer wollten zumindest mal anfragen.
Chelsea hatte drei große Baustellen: Man musste die beiden Innenverteidiger Antonio Rüdiger und Andreas Christensen sowie Stürmer Romelu Lukaku ersetzen. Mit Wesley Fofana (Leicester City) und Kalidou Koulibaly (SSC Neapel) kamen zwei starke Innenverteidiger. Als Ersatz für Lukaku kam am Deadline-Day noch Pierre-Emerick Aubameyang, mit dem Tuchel schon beim BVB zusammenarbeitete - nicht immer problemlos. Die Transfers des sehr teuren Marc Cucurella (Brighton) und Raheem Sterling (Manchester City) dürfen auch nicht unerwähnt bleiben.
- Der wichtigste Neuzugang: Wesley Fofana (Leicester City, 80,4 Millionen Euro)
- Der wichtigste Abgang: Antonio Rüdiger (Real Madrid, ablösefrei)
Bewertung: Beim FC Chelsea hätten sie nichts dagegen gehabt, wenn das Transferfenster noch etwas länger geöffnet gewesen wäre. Mit Fofana kam der - sehr teure - Wunschspieler erst am vorletzten Transfertag, Aubameyang gar auf den letzten Drücker. Ganz fertig scheint der Kader dennoch nicht zu sein. Wo ist der Linksaußen, der Chelsea gut zu Gesicht gestanden hätte? Hätte man noch rigoroser "ausmisten" können? Die Antwortet lautet wohl: Ja.
Platz 4 - FC Bayern
So lief der Transfersommer: Beim FC Bayern stand der Sommer ganz im Zeichen von Veränderung - wie damals, als die Münchner unter Ottmar Hitzfeld in einem Sommer Luca Toni, Franck Ribéry, Miroslav Klose, Zé Roberto und Hamit Altintop holten und auf eine schwache vorherige Saison wütend reagierten. So ähnlich sieht es auch jetzt aus: Der FC Bayern hat mit 137,5 Millionen Euro ordentlich investiert, nachdem es im im Frühjahr noch geheißen hatte, dass man international nur noch schwer mithalten könne und vermehrt auf junge Spieler setzen wolle. Doch nach dem Aus in der Champions League im Viertelfinale dachte man um.
Mit Sadio Mané kam vom FC Liverpool ein absoluter Weltstar, das gilt auch für Matthijs de Ligt. Noussair Mazraoui wurde geholt, weil man dessen offensiven Fähigkeiten auf der rechten Außenverteidiger-Position schätzt - die dieser aber bislang noch nicht zeigen konnte. Ryan Gravenberch und Mathys Tel sind Investitionen für die Zukunft, die jetzt schon eine Rolle spielen sollen.
Bemerkenswert ist, dass der FC Bayern über 104 Millionen Euro eingenommen hat - zur Hälfte aus Spielern, die sportlich kaum eine Rolle spielten. Die andere Hälfte ist aber dann Robert Lewandowski, dessen Weggang zwar bisher gut weggesteckt wurde, aber dennoch auf Dauer kompensiert werden muss. Hat der Pole doch sämtliche Rekorde, die es beim FCB und in Deutschland gab, pulverisiert. Dennoch: Sportvorstand Hasan Salihamidzic ist der Verkaufskönig des Sommers.
- Der wichtigste Neuzugang: Sadio Mané (FC Liverpool, 32 Millionen Euro)
- Der wichtigste Abgang: Robert Lewandowski (FC Barcelona, 50 Millionen Euro)
Bewertung: An den ersten Spieltagen verfestigte sich der Eindruck, dass der FC Bayern ohne Lewandowski gut funktioniert und doch müssen die Münchner beweisen, dass sie es auch in der Crunchtime verkraften können, wenn der wichtigste Stürmer der Klub-Geschichte (neben Gerd Müller) nicht mehr da ist und für ihn auch kein wirklicher Nachfolger geholt wurde.
International wurde auch schon diskutiert, ob der Preis für de Ligt nicht eine Spur zu hoch war, schließlich stagnierte die Entwicklung des Niederländers bei Juventus. Auch Mazraoui und Gravenberch müssen sich erst noch gegen die Etablierten durchsetzen, aber ihre Ankunft hat schon mal Auftrieb gegeben, so viel steht fest.
Platz 3 - Real Madrid
So lief der Transfersommer: Das Ganze begann mit einem Schock für Real. Die sichergeglaubte Verpflichtung von Kylian Mbappé zerschlug sich, weil Paris Saint-Germain dem Franzosen die teure Lebensversicherung auszahlte und sich Mbappé plötzlich daran erinnerte, dass er PSG doch so sehr liebt. Die anschließend erwartete Kaufwut des Klubs blieb aber aus. Mit Antonio Rüdiger kam ablösefrei ein Innenverteidiger, den man so vorher noch nicht im Kader hatte. Und Aurélien Tchouameni ist eine ähnliche Investition in die Zukunft wie Eduard Camavinga letzte Saison.
Vielmehr schien Real darauf bedacht, den Kader auszudünnen: Mit Casemiro gab man einen der besten Spieler der vergangenen Jahre unfreiwillig ab, aber die Abgänge von Gareth Bale, Luka Jovic, Isco und Marcelo waren bewusste Entscheidungen, die den Kader schlanker wirken lassen. "Wir haben viele Optionen", sagt Trainer Carlo Ancelotti dennoch und forderte keine neuen Spieler. Der Italiener schweißte seine Königlichen zusammen, machte aus Galaktischen eine Familie und würde gerne so weitermachen.
- Der wichtigste Neuzugang: Aurélien Tchouameni (AS Monaco, 80 Millionen Euro)
- Der wichtigste Abgang: Casemiro (Manchester United, 70 Millionen Euro)
Bewertung: Real Madrid hat längst die Kaufwut vergangener Jahre abgelegt und geht äußerst bedacht auf dem Transfermarkt vor. Erneut hat man sich mit Tchouameni punktuell verstärkt und somit Weitsicht bewiesen, dass sich im seit Jahren eingespielten Mittelfeld etwas tun kann. Auch Rüdiger ist ein sehr kluger Transfer, der einfach einen neuen Ton in die Verteidigung bringt. Das einzige Manko ist, dass Karim Benzema keinen direkten Vertreter hat, nachdem Luka Jovic nun auch weg ist.
Platz 2 - Manchester City
So lief der Transfersommer: Manchester City hätte auch mit dem Kader der vergangenen Saison in die neue Spielzeit starten können und wäre wohl ziemlich wettbewerbsfähig gewesen. Doch Pep Guardiola traf in Vorbereitung auf diesen Sommer eine grundlegende Entscheidung und erlaubte sich wieder einen Stürmer, der im Strafraum daheim ist. Dass er dann mit Erling Haaland den wertvollsten Mittelstürmer des Marktes holen konnte, rundete das Ganze ab.
Nicht genug: Auch dessen Vertreter Julián Alvarez, der in der hauseigenen City Football Group über längere Zeit beobachtet wurde, ist eine sehr gute Option für den Angriff. Mit Kalvin Phillips kam auch ein für Pep Guardiolas Vorlieben eher untypischer Spieler, aber der kampfstarke Engländer hat Qualitäten, die man gerne integriert. Und Arturo Vidal und Pep funktionierten beim FC Bayern ja auch gut. Überraschend wirken die Transfers von Stefan Ortega (Bielefeld), Manuel Akanji (Borussia Dortmund) oder Ex-BVB-Flop Sergio Gómez (Anderlecht), aber Pep scheint sich für eine Saison mit noch mehr Englischen Wochen wappnen zu wollen.
- Der wichtigste Neuzugang: Erling Haaland (Borussia Dortmund, 60 Millionen Euro)
- Der wichtigste Abgang: Raheem Sterling (FC Chelsea, 56 Millionen Euro)
Bewertung: ManCity 2022/23 - das ist für die Gegner eine noch komplexere Aufgabe als sonst. Ordentliche Einnahmen generierte man aus Verkäufen wie Raheem Sterling (FC Chelsea, 56 Mio. Euro), Gabriel Jesus (52,2 Mio. Euro) und Oleksandr Zinchenko (FC Arsenal). City holte Topspieler, mit Erling Haaland eine absolute Granate für viele Jahre, und am Ende hatte man sogar ein Transferplus. Eigentlich hätte City auch Platz 1 dieses Rankings verdient gehabt, aber da hatten die Verantwortlichen unseres Gewinners was dagegen.
Platz 1 - FC Barcelona
So lief der Transfersommer: Wild! Vor allem: wild. Aber eben auch erfolgreich! Die Katalanen kündigten früh an, dass sie in diesem Sommer den Kader verändern würden, auch wenn die Welt um Barcelona herum sich fragte, wie das der Klub finanzieren wollen würde. Barça verkaufte sein Hab und Gut, seine Zukunft und auch ein bisschen seine Seele, stellte Trainer Xavi Hernández aber in der Tat eine Reihe von Top-Spielern in allen Mannschaftsteilen hin. Jules Koundé und Andreas Christensen verstärken die Innenverteidigung, der pressingresistente und robuste Franck Kessié ist eine neue Spezies Spieler für das Barça-Mittelfeld. Im Transferfinale kam auch noch der frühere La-Masia-Spieler Hector Bellerin. Raphinha bringt ebenfalls eine frische Note ins Spiel und über das Thema Robert Lewandowski ist in den letzten Wochen und Monaten alles gesagt worden.
Im Gegenzug dünnte Barça den Kader aus, auch wenn man sicher noch etwas mehr Gehälter einsparen wollte. Am Ende muss man sich aber fragen, ob ein Transferfenster es wert war, auf einen beachtlichen Teil der Zukunft eine Hypothek aufzunehmen.
- Der wichtigste Neuzugang: Robert Lewandowski (FC Bayern, 50 Millionen Euro)
- Der wichtigste Abgang: Dani Alves (Pumas)
Bewertung: Lässt man alles andere mal außen vor, hat der FC Barcelona eine hervorragende Truppe hingestellt. Letztlich geht es hier darum, wie stark eine Mannschaft verstärkt wurde. Und da hat Barça großartige Arbeit geleistet. Sicherlich würde es noch Potenzial für weitere Verbesserungen geben, aber unter diesen Umständen hat Barça eine Mannschaft für die Saison 2022/23, die - wenn sie eingespielt ist - auch international wieder eine Rolle spielen sollte.