Vor dem Spiel zwischen Crystal Palace und AFC Bournemouth (5:3) in der Premier League kam es unweit vom Stadion zu einem rassistischen Vorfall. Zafir Iqbal, Leiter der medizinischen Abteilung bei Palace, und seine Kinder wurden von einem dreijährigen Kind beleidigt. Auf Twitter schilderte Iqbal den Vorfall, möchte aber keinen Zusammenhang zum englischen Fußball ziehen.
"Am Boden zerstört und sprachlos", schrieb Iqbal auf Twitter. "Ich bin mit meinen zwei jüngsten Kindern zu ihrem ersten Spiel im Selhurst Park gegangen, als ein Dreijähriger zu seinem Vater sagte: 'Schau mal Papa, da sind Pakis'." Seit den 60er Jahren wird Paki als rassistische und abwertende Beleidigung gegenüber Immigranten aus dem südlichen Asien verwendet.
Iqbal sieht Problem in der Gesellschaft: "Rassismus ist kein Fußball-Problem"
Dabei bittet Iqbal, den Vorfall nicht mit seinem Verein in Verbindung zu bringen: "Rassismus ist kein Fußball-Problem. Um das klarzustellen: Dies hat nichts mit Crystal Palace zu tun. Alle Vereine, für die ich arbeitete, haben fantastische Fans gehabt. Das zeigt eher, wie in unserer Gesellschaft solches Verhalten normalisiert wird." Iqbal bedauert in seinen Tweets die Verharmlosung von Rassismus und Diskriminierung im Alltag.
In Bezug darauf hat Iqbal eine Collage an Frontseiten der englischen Boulevard-Zeitung Daily Mail hochgeladen. Auf diesen sind Schlagzeilen zu lesen, die sich wiederholt kritisch mit dem Thema Flüchtlinge und Ausländer beschäftigen.
Der Daily Mail wurde in der Vergangenheit mehrfach vorgeworfen, populistisch zu schreiben, die Süddeutsche Zeitung schrieb 2013 über das englische Blatt: "Die politischen Kolumnisten schreiben zum Teil einen solch blühenden Wahnsinn zusammen, dass man nie sicher sein kann, ob sie das wirklich ernst meinen."