Der FC Barcelona gewinnt in einem tollen Spiel mit vier Alu-Treffern 2:1, Lionel Messi erzielt beide Tore und schnappt sich Gerd Müllers Rekord. Atletico demontiert Deportivo La Coruna, Falcao netzt dabei sagenhafte fünf Mal ein. Mesut Özil rettet Real Madrid vor einer erneuten Auswärtspleite und dreht die Partie in Valladolid.
Real Betis - FC Barcelona 1:2 (1:2)
Tore: 0:1 Messi (15.), 0:2 Messi (25.), 1:1 Ruben Castro (39.)
Der ewige Rekord von Gerd Müller ist geknackt! Lionel Messi erzielte erneut zwei Tore gegen Betis und übertrumpfte damit den Rekord des Bombers aus dem Jahr 1972 - Messi steht nun bei 86 Toren im Kalenderjahr, einem mehr als Müller.
Den Führungstreffer in Sevilla erzielte der Argentinier in der ihm üblichen Manier. Mit dem Ball am Fuß zog er das Tempo an, lief quer im Strafraum nach links und schoss die Kugel unhaltbar für Torhüter Adrian rechts unten ins Eck. Zehn Minuten später setzte Messi noch einen drauf. Iniesta legte den Ball filigran im Strafraum mit der Ferse auf Messi zurück, der sofort abzog und wieder rechts unten traf.
Betis erholte sich von dem Doppelschlag aber gut und kam vor der Pause zum Anschlusstreffer. Alvaro Vadillo steckte auf Ruben Castro durch - Barca spielte auf Abseits, allerdings pennte links hinten Jordi Alba - und Castro war frei vor Valdes und netzte ein.
In Halbzeit zwei kamen die Hausherren besser ins Spiel, Barca ungewohnt unsicher im Passpiel und mit für ihre Verhältnisse wenig Ballbesitz.
Und die Katalanen hatten Glück: Eine Ecke von Benat verlängerte Pique an den eigenen Innenpfosten, von wo der Ball in die Arme von Valdes prallte (69.). Zehn Minuten später schepperte es erneut am Gebälg der Gäste: Diesmal nagelte der eingewechselte Pozuelo aus 15 Metern die Kugel ans Kreuzeck!
Betis mit viel Herz, aber auch viel Pech. Auf der Gegenseite wollte Barca den Alutreffern in nichts nachstehen: Messi zog aus der Drehung ab, Torhüter Adrian lenkte den Schuss an den Pfosten - von hinten rauschte Linksverteidiger Alba heran und hämmerte den Ball aus zwei Metern an die Latte.
Barcelona spielte in Halbzeit zwei keine gute Partie, das Spiel wirkte oftmals statisch, zudem spielten die Katalanen ihre Möglichkeiten nicht gut zu Ende - brachten den knappen Erfolg letztlich aber über die Zeit.
Atletico Madrid - Deportivo La Coruna 6:0 (3:0)
Tore: 1:0 Diego Costa (23.), 2:0 Falcao (28.) 3:0 Falcao (42.) 4:0 Falcao (64., FE) 5:0 Falcao (68.) 6:0 Falcao (71.)
Die Radamel-Falcao-Show! Atletico zerlegte Depor nach allen Regeln der Kunst, besser gesagt: Falcao zerlegte Depor. Der Kolumbianer netzte unfassbare fünf Mal ein. Atletico ging gegen den Tabellenletzten nach 23 Minuten durch Diego Costa in Führung, der eine Ecke einköpfelte. Depor-Keeper Aranzubia sah dabei alles andere als gut aus, er zögerte beim Rauskommen.
Fünf Minuten später begann der Abend des Radamel Falcao. Koke schob den Ball in den Lauf des Kolumbianers, El Tigre lief auf Aranzubia zu und schob unter dem Torhüter zum 2:0 ein. Kurz vor der Pause ließ Atleticos Starstürmer einen Einwurf zwei Mal aufhüpfen, ehe er die Kugel volley von der Strafraumkante ins lange Eck drosch. Sein schönster Treffer an diesem Abend, aber beileibe nicht sein letzter.
Falcaos dritter Streich war ein Elfmeter, den er auch selbst rausholte. Dabei verlud er Aranzubia locker. Das 5:0 erzielte Atleticos Stürmer per Flugkopfball-Abstauber auf der Torlinie. In der 71. Minute schlug er dann ein letztes Mal zu. Erst setzte er sich kraftvoll gegen Roderick Miranda durch, vernaschte noch Insua und vollendete dann ins kurze Eck.
Sogar seine Mitspieler konnten es kaum fassen und gratulierten dem Kolumbianer teils ungläubig. Depor bleibt durch die Niederlage Tabellenletzter, Atletico festigte Platz zwei.
Real Valladolid - Real Madrid 2:3 (2:2)
Tore: 1:0 Manucho (6.), 1:1 Benzema (12.), 2:1 Manucho (22.), 2:2 Özil (45.), 2:3 Özil (71.)
Madrid dreht die Partie in Valladolid nach zweimaligem Rückstand. Zum Mann des Abends avancierte Mesut Özil mit zwei Toren.
Die Partie startete furios: Nach einer Ecke des Ex-Herthaners Patrick Ebert prallte der Ball im Fünfmeterraum Manucho vor die Füße, der nur noch abstauben musste. Die Real-Abwehr wirkte völlig desorientiert.
Die Königlichen antworteten, begünstigt durch einen krassen Fehler von Valladolid, prompt: Marc Valiente rutschte mit der Kugel am Fuß am eigenen Sechzehner aus, Callejon schnappte sich den Ball und legte auf Benzema ab, der nur noch einschieben musste.
Zehn Minuten später die nächste Ecke von Patrick Ebert - und das nächste Tor für die Gastgeber: Erneut war es Stürmer Manucho, diesmal stieg er gegen Ramos zum Kopfball hoch und nickte die Kugel ein.
In der 27. Minute musste der starke Ebert angeschlagen ausgewechselt werden. Madrid versuchte es anschließend fast immer mit hohen und weiten Bällen, die Valladolid aber jedes Mal aus der Gefahrenzone schlagen konnte.
Als die Königlichen die Kugel am Boden hielten, erzielten sie prompt kurz vor dem Halbzeitpfiff den Ausgleich: Özil im Doppelpass mit Benzema, der Franzose legte im Strafraum per Hacke auf den Deutschen ab, der aus kurzer Distanz vollendete. Keeper Hernandez war mit dem Fuß noch dran, die Kugel trudelte aber über die Linie. So ging es in einem temporeichen Spiel mit 2:2 in die Kabine.
Nach der Pause kam Valladolid überraschenderweise besser aus der Kabine und hatte mehr Ballbesitz. Madrid wirkte wie so oft in Auswärtsspielen uninspiriert, Ballstafetten oder Kombinationen aus einem Guss waren keine zu sehen. Einen Aufreger gab es nach 64 Minuten: Ramos kam an den Ball und hatte freie Bahn vor Keeper Hernandez - das Schiedsrichtergespann entschied fälschlicherweise jedoch auf Abseits. Drei Madrilenen standen zwar im passiven Abseits, nicht jedoch Sergio Ramos.
Für die Entscheidung sorgte dann erneut Özil. Einen etwas glücklichen Freistoßpfiff durfte überraschenderweise der Deutsche, und nicht etwa Ronaldo, treten. Özil schlenzte die Kugel aus rund 18 Metern unhaltbar in den Winkel, von der Unterkante der Latte prallte der Ball ins Netz. Valladolid hatte dem nichts mehr entgegenzusetzen, so dass die Königlichen trotz ideenlosem Auftritt drei Punkte holten.
Der 15. Spieltag der Primera Division im Überblick