Der Bayern München hat sich im Kampf um den Einzug ins Viertelfinale der Champions League eine ordentliche Ausgangsposition erarbeitet. Die Mannschaft von Trainer Julian Nagelsmann kam im Achtelfinal-Hinspiel bei RB Salzburg zu einem 1:1 (0:1). Das Rückspiel in München findet am 8. März statt.
Der früh eingewechselte Junior Adamu brachte die starken Österreicher verdient in Führung (21.), Kingsley Coman traf kurz vor Schluss (90.) doch noch zum Ausgleich für den deutschen Rekordmeister.
"Es ist schwierig einzuordnen. Wir hatten uns deutlich mehr vorgenommen", sagte Joshua Kimmich bei DAZN. "In der ersten Halbzeit war es zu wenig. Vor allem in der Restverteidigung. In der zweiten Halbzeit haben wir das Spiel kontrolliert und waren drückend. Und trotzdem hatten wir nicht die großen Chancen. Aufgrund der Tatsache, dass es auch 0:2 hätte stehen können, ist das 1:1 okay."
Auch Thomas Müller zeigte sich nicht ganz zufrieden: "Wir haben gemischte Gefühle. Wir haben uns mehr gewünscht, aber dass es nicht so kam, lag auch an Salzburg. Sie haben es gut gemacht. Wir sind in den Details zu ungenau gewesen. Wir haben in der zweiten Halbzeit eine Reaktion gezeigt, waren drückend überlegen. Es war ein guter Schritt, aber es war nicht das Wunschspiel und nicht das Wunschergebnis."
Hier gibt es alle weiteren Stimmen und Reaktionen zum Spiel.
RB Salzburg - FC Bayern München: Die Analyse
Nach dem 2:4-Debakel in Bochum stellte Nagelsmann die Taktik wieder um. Der schwache Upamecano, beim Aufsteiger an drei Gegentoren beteiligt, landete auf der Bank. Tolisso rotierte dafür in die Startelf. Damit korrigierte Nagelsmann seinen Taktik-Fehlgriff vom Wochenende, setzte statt eines 4-1-4-1-wieder auf das zuletzt gut funktionierende 3-2-4-1-System mit Tolisso als zweitem Sechser neben Kimmich.
Die nötige defensive Stabilität brachte das aber zunächst nicht. Salzburg überrollte Bayern mit Vollgas-Fußball von Beginn an. Nach Ballgewinn schaltete RB sofort um, suchte vor allem über den raketenschnellen Adeyemi immer wieder den Weg in die Tiefe. Der Stürmer ließ den Ball entweder mit dem ersten Kontakt prallen oder zündete selbst den Turbo.
So wie beim 1:0: Camara schickte Adeyemi mit einem langen Ball aus der eigenen Hälfte auf die Reise. Weil Hernandez seltsam passiv blieb, landete die Kugel über Aaronson beim eingewechselten Adamu. Der ließ Ulreich mit einem Schlenzer ins lange Eck keine Chance (21.). Bayern hinten ständig unter Druck, kam selbst nie richtig ins Pressing und überspielte vorne die Pressing-Linie Salzburgs anfangs zu wenig. Klappte das wie bei Kimmichs Seitenverlagerung auf Gnabry doch, wurde es direkt gefährlich (29.).
Nach der Pause zog sich Salzburg tief zurück, überließ Bayern den Ball. Doch die Fehlpassquote beim Rekordmeister blieb noch zu hoch, Chancen deshalb lange Mangelware. Bayern rannte über Gnabry, Müller und Coman unaufhörlich an, prallte aber immer wieder am Salzburger Abwehr-Block ab.
Erst in der Schlussphase, als die Kräfte der Gastgeber nachließen, schaffte Bayern doch noch den Ausgleich. Coman und Sane scheiterten erst noch am stark parierenden Keeper Kühn (73. und 75.). Dann war es wiederum der Franzose Coman, der nach einer Kopfballverlängerung von Müller genau richtig stand und die Kugel zum 1:1 ins kurze Eck jagte.
RB Salzburg - FC Bayern München: Die Aufstellung
Salzburg: Kühn - Kristensen, Solet, Wöber, Ulmer - Capaldo, Camara, Seiwald (80. Sucic) - Aaronson - Adeyemi, Okafor (12. Adamu).
Bayern: Ulreich - Pavard, Süle, Hernandez - Kimmich, Tolisso (80. Sabitzer) - Gnabry (77. Choupo-Moting), Müller, Sane, Coman - Lewandowski
RB Salzburg - FC Bayern München: Die Daten des Spiels
Tore: 1:0 Adamu (21.), 1:1 Coman (90.)
Der Star des Spiels: Mohamed Camara (RB Salzburg)
Steht nicht so im Rampenlicht wie Adeyemi, aber für das Salzburger Spiel brutal wichtig. Der Sechser staubsaugte hinten fast alles weg, gewann viele Zweikämpfe und leitete als "Quarterback" immer wieder gefährliche Angriffe ein.
Der Flop des Spiels: Lucas Hernandez (FC Bayern)
Hatte einen schweren Stand gegen den flinken Adeyemi, von dem er sich vor dem 0:1 auch austanzen ließ. Es war nicht das einzige Mal, wo der Franzose zu zögerlich agierte. Auch im Passspiel mehrfach unsauber.
Der Schiedsrichter: Michael Oliver (England)
Michael Oliver hatte des Hochgeschwindigkeitsspiel immer im Griff, leistete sich keine Fehler. Klare Linie bei der Bewertung von Foulspielen und richtige Entscheidung, bei der kniffligen Elfmeter-Entscheidung zwischen Adeyemi und Pavard nicht auf Strafstoß zu entscheiden (45.+1).