Nach der 0:1-Hinspielpleite beim VfL Osnabrück kämpft Dynamo Dresden am Dienstag im Rückspiel der Zweitliga-Relegation um den Klassenerhalt. Für die Sachsen geht es im Showdown im Glücksgas-Stadion nicht zuletzt um die wirtschaftliche Existenz.
Was der mögliche Abstieg in die 3. Liga für Dynamo Dresden bedeuten könnte, stellte Geschäftsführer Christian Müller unlängst klar: "Die 2. Liga ist überlebensnotwendig." Denn selbst beim Verbleib in der zweithöchsten Spielklasse stehen dem klammen Klub alles andere als rosige Zeiten bevor.
Neben der Tatsache, dass die Verträge von Sportdirektor Steffen Menze und Trainer Peter Pacult nur für die 2. Liga gelten, erhöhen sich auch die jährlichen Fixkosten des Klubs: Die Miete für das Glücksgas-Stadion steigt zukünftig von 3,8 Millionen Euro auf 4,3 Millionen Euro an, da die Stadt den Klub nicht mehr in bisheriger Höhe bezuschussen wird.
Klamme Dresdner unter Druck
Dazu fallen dem Klub aufgrund der Sperre auch mögliche Einnahmen im DFB-Pokal weg, was laut "Kicker" in der Summe dazu führt, dass Dynamo seinen Personaletat in der Spielzeit um fünf Prozent senken muss- trotz der allgemeinen Erhöhung der Fernsehgelder.
Dieser wirtschaftliche Druck erhöht den ohnehin schon vorhandenen sportlichen Druck vor dem Rückspiel noch zusätzlich - die Partie wird zum Existenzkampf für die Sachsen. Dennoch zeigen sich Dynamos Protagonisten vor dem Showdown in dem mit 29.000 Zuschauern restlos ausverkauften Stadion. "Mit den fantastischen Fans im Rücken drehen wir das Ding", versprach Robert Koch.
Auch Coach Pacult, vor sieben Jahren selbst mit den Dresdnern aus der 2. Liga abgestiegen, versprach via "Bild": "Wir werden alles daran setzen, die Klasse zu halten." Um diesen Auftrag zu erfüllen, gibt Christian Fiel eine klare Devise aus: "Wir müssen einfach mal den Ball über die Linie drücken. Aus, fertig, dann schaffen wir es!"
"Sind geiler auf den Aufstieg"
Damit spielt Fiel auf die lahmende SGD-Offensive an, die nicht nur in den 95 Minuten in Osnabrück erfolglos blieb, sondern bereits während der Saison mit nur 35 Treffern in 34 Partien den traurigen Liga-Tiefstwert verzeichnete.
Zu allem Überfluss muss Pacult im Angriff womöglich auf Hoffnungsträger Tobias Müller (4 Tore in 14 Saisonspielen) verzichten, der an den Folgen einer Kopfverletzung aus dem Hinspiel laboriert. Über seinen Einsatz wird erst am Spieltag entschieden werden.
Auch auf Seiten des VfL Osnabrück geht man nicht sorgenfrei ins Spiel. Sowohl Keeper Manuel Riemann (Gesichtsverletzung) als auch Hinspiel-Held Gaetano Manno (Wadenverletzung) sind angeschlagen, dürften aber rechtzeitig fit werden.
"Das muss gehen, und das wird gehen", gab sich Manno zuversichtlich. Optimistisch ist der 30-Jährige auch in Bezug auf den Ausgang der Partie. "Wir sind einfach geiler auf den Aufstieg", erklärte er im "Kicker"-Interview und fügte an: "Wir haben es nach dieser Saison einfach verdient."
Ukrow fordert Steigerung
Um diese Belohnung tatsächlich einzufahren, sieht Interimscoach Alexander Ukrow im Rückspiel allerdings noch einige Verbesserungen vonnöten. Man habe im Hinspiel zwar zu null gespielt und damit das "Minimalziel erreicht", jedoch sei die zweite Halbzeit alles andere als optimal verlaufen. "Daraus müssen wir unsere Lehren ziehen und uns bis Dienstag etwas einfallen lassen. Um dort zu bestehen, müssen wir uns noch einmal steigern", so der Wollitz-Nachfolger.
Dabei haben die Lila-Weißen neben ihrer guten Ausgangsposition und 1200 mitreisenden Fans noch einen weiteren Mutmacher auf ihrer Seite - auch wenn dieser nur rein statistischer Natur ist: Noch nie konnte sich ein Zweitligist in der Relegation gegen das klassentiefere Team durchsetzen.
Die voraussichtlichen Aufstellungen:
Dresden: Kirsten - Jungwirth, Bregerie, Losilla, Schuppan - Streker, Fiel - Ouali, Troja - Müller (Koch), Fort
Osnabrück: Riemann - Fischer, Pisot, Neumann, Krük - Staffeldt, Thiel, Costa - Piossek, Manno - Zoller
Das Hinspiel in der Statistik
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