Wenn der FC Watford und Crystal Palace am Montag im Wembley-Stadion in der Relegation gegeneinander antreten, dann steht dabei mehr auf dem Spiel als nur der Aufstieg in die Premier League. Im entscheidenden Playoff-Duell der Championship geht es um irrwitzige Summen.
Mit dem umjubelten 2:1-Finalsieg gegen Borussia Dortmund sicherte sich der FC Bayern am Samstag im Wembley Stadion neben Weltruhm und dem seit zwölf Jahren schmerzlich vermissten Henkelpott auch eine 10,5 Millionen Euro schwere Siegprämie der UEFA, welche die diesjährigen Königsklassen-Einnahmen des deutschen Rekordmeisters auf insgesamt 80 Millionen aufstockte.
Nur zwei Tage nach dem Duell um Europas Krone wird in Wembley jedoch um eine Summe gespielt, die die üppigen Königsklassen-Einnahmen der Münchner wie einen Portokassen-Betrag aussehen lässt. Neben dem Ticket für den Aufstieg in die Premier League geht es zwischen Watford und Crystal Palace im Relegations-Endspiel um Zahlungen von über 140 Millionen Euro.
Neuer TV-Deal bringt viel Geld
Dieser schier unfassbare Betrag kommt nicht zuletzt durch den neuen TV-Deal der Premier League zustande, der der Liga ab der Saison 2013/14 für drei Jahre umgerechnet rund 6,5 Milliarden Euro in die Kassen spülen wird. Selbst der Tabellenletzte soll dabei noch mehr als 73 Millionen Euro pro Spielzeit erhalten. Zum Vergleich: In der aktuellen Saison kassierte Meister Manchester United "nur" knapp 72 Millionen.
Neben den TV-Geldern wären dem Aufsteiger zudem im Falle eines direkten Wiederabstiegs die sogenannten "Parachute Payments" sicher. Dabei handelt es sich um Millionenzahlungen, die die Liga den Absteigern über mehrere Jahre verteilt zahlt, um sie weiterhin konkurrenzfähig zu halten. Im Raum stehen Summen von knapp 70 Millionen Euro pro Verein.
"Es ist das absolut größte Spiel der Welt. Es ist die Größe des Preises", sagte Crystal-Palace-Manager Ian Holloway gegenüber dem "Daily Star". "Letztes Mal, als ich darum gekämpft habe, ging es noch um 90 Millionen (Pfund, Anm. d. Red.), jetzt sind es mehr als 120."
Parish: "Es steht fast zu viel auf dem Spiel"
"Aus diesem Grund versuchen Leute, Championship -Klubs zu kaufen. Sie stecken dort viel Geld rein, sie wollen Erfolg", so Holloway weiter. Auch Palace-Vorsitzender Steve Parish stimmte seinem Manager zu: "Es geht in diesem Spiel um einen wahnsinnigen Betrag. Die Lücke zwischen Teams, die kürzlich in der Premier League waren und denen, die es nicht waren, ist enorm."
Die Bedeutung der Partie sei ungeheuer hoch, so Parish: "Es steht fast zu viel auf dem Spiel. Es ist beinahe so, als ob man in ein Kasino geht und die Zukunft des Klubs auf Rot oder Schwarz setzt - es ist eine Fifty-Fifty-Wette, mit der man seinen Klub transformieren kann."
Die Tabelle der Championship im Überblick