Kevin Kuranyi und Dynamo Moskau marschieren durch die Europa League und gewinnen auch das sechste Spiel der Gruppenphase. In Istanbul geht zweimal das Licht aus. Trotz Stromausfällen schlägt Besiktas den Gast aus Tottenham. Bei Florenz bleibt Gomez glücklos, Marin dagegen trifft.
FC Kopenhagen - FC Turin 1:5 (1:2)
Tore: 1:0 Amartey (6.), 1:1 Martinez (15.), 1:2 Amauri (42./FE), 1:3 Martinez (47.), 1:4 Darmian (49.), 1:5 Silva (53.)
Rote Karten: Antonsson (30./Notbremse), Jörgensen (40./Notbremse)
"Katastrophe" ist aus Sicht des FC Kopenhagen noch milde ausgedrückt. Vor heimischem Publikum ging das Team von Stale Solbakken gegen den FC Turin regelrecht unter. Zwei Rote Karten und fünf Gegentore waren aus dänischer Sicht am Ende sogar noch schmeichelhaft. Zwei Notbremsen von Mikael Antonsson (30.) und Mathias Jörgensen (40.) leiteten das Kopenhagener Debakel ein, wobei zumindest der zweite Platzverweis fragwürdig war.
Auf dem Papier ging es nicht mehr um viel: Kopenhagen hatte als Gruppenletzter keine Chance mehr aufs Weiterkommen, Torino konnte mit einem Sieg noch Gruppensieger werden, sofern Brügge gegen Helsinki Federn ließ. Die Gastgeber konnten also befreit aufspielen und taten das auch - zumindest zu Beginn. Keine sechs Minuten waren gespielt, als Daniel Amartey einen völlig verunglückten Klärungsversuch der Gäste-Abwehr zur 1:0-Führung ins Tor lenkte (6.).
Mit einer starken Einzelleistung gelang Josef Martinez der Ausgleich für die Gäste (15.), ehe das Schicksal seinen Lauf nahm. Amauri verwandelte den Strafstoß nach Jörgensens Notbremse sicher (42.), ehe erneut Martinez (47.), Matteo Darmian mit einer sehenswerten Direktabnahme (49.) und Gaston Silva (53.) das Ergebnis in die Höhe schraubten. Durch Brügges Sieg gegen Helsinki (2:1) bleibt Torino trotzdem Zweiter in Gruppe B. Kopenhagen ist mit vier Punkten Letzter.
Besiktas Istanbul - Tottenham Hotspur
Tore: 1:0 Tosun (59.)
Bes. Vorkommnis: Zweimalige Spielunterbrechung wegen Flutlicht-Ausfall (8., 90.)
Was war da denn los? Gleich zweimal fielen im Atatürk Stadion die Flutlichter aus. Schiedsrichter Stefan Johannesson blieb nichts anderes übrig, als die Partie jeweils zu unterbrechen (8. und 90.). Die erste Spielpause dauerte 17 Minuten, die zweite 13.
Beide Teams hatten einen Fight um den Gruppensieg angekündigt - und lieferten diesen auch. Vor allem in der zweiten Halbzeit warfen Besiktas und die Spurs alles in die Waagschale, mit Großchancen auf beiden Seiten. Das Tor des Tages war aber den Gastgebern vorbehalten: Nach einer Flanke von Gökhan Töre aus dem Zentrum legte Olcay Sahan auf Cenk Tosun ab, der freistehend nur noch einschieben musste (59.). Gefeiert wurde mit einem Trikot des verletzten Mustafa Pektemek, ein Zeichen des Zusammenhalts im Team.
Den demonstrierte Besiktas auch auf dem Platz. Obwohl Tottenham das Spiel in der Anfangsphase dominierte und den Gastgebern spielerisch die Grenzen aufzeigte, kämpfte sich Besiktas in die Partie und hatte insgesamt die größeren Chancen. Unmittelbar vor dem Tor jagte Tosun einen Schuss aus 20 Metern an die Latte (59.). Durch den Sieg zieht Besiktas in der Tabelle der Gruppe C an Tottenham vorbei und sichert sich den Gruppensieg. Die Spurs sind als Zweiter ebenfalls weiter.
PSV Eindhoven - Dynamo Moskau 0:1 (0:0)
Tore: 0:1 Ionov (89.)
Die Voraussetzungen waren klar: Während die Gäste aus Moskau mit fünf Siegen aus fünf Spielen in das Aufeinandertreffen mit Eindhoven gingen und damit den Gruppensieg bereits sicher hatten, standen die Hausherren mit acht Punkten bereits als Gruppenzweiter fest. Wer jedoch ein lockeres Trainingsspiel erwartet hatte, lag falsch.
Unter den Augen von Guus Hiddink und Mark van Bommel, die auf der Tribüne Platz nahmen, entwickelte sich ein munteres Spiel mit Chancen auf beiden Seiten. Mit zunehmender Dauer erarbeiteten sich die Gastgeber jedoch ein leichtes Übergewicht. Die letzte Genauigkeit fehlte dem Team von Trainer Phillipp Cocu jedoch, sodass den Zuschauern im Philips Stadion in Durchgang eins ein Torjubel verwehrt blieb.
Allerdings kamen auch die Gäste aus Moskau immer wieder zu durchaus guten Chancen. Unter anderem hatte Kevin Kuranyi, der seine Elf als Kapitän anführte, kurz vor der Pause die Möglichkeit zur Führung. Der 32-Jährige scheiterte jedoch am Aluminium (38.). Auch in den zweiten 45 Minuten änderte sich wenig an der Herangehensweise beider Team. Als alles nach einem torlosen Remis aussah, sorgte Aleksey Ionov in der 89. Minute aus spitzem Winkel für den Auswärtssieg der Gäste, die damit ihre Serie weiter ausbauen.
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AC Florenz - Dinamo Minsk 1:2 (0:1)
Tore: 0:1 Kontsevoi (39.), 0:2 Nikolic (55.), 1:2 Marin (87.)
Der AC Florenz stand bereits vor dem Spiel als Sieger der Gruppe K fest. Die Gäste aus Minsk kamen mit der Empfehlung von einem Unentschieden, einem eigenen Treffer und vier Niederlagen nach Italien. Selbst ein Sieg gegen die Fiorentina hätte nichts mehr am letzten Platz geändert.
Von der Ausgangslage war im Spiel aber nicht viel zu sehen. Die Fiorentina, bei der Mario Gomez und Marko Marin in der Startelf standen, mühte sich zwar, richtig zwingend wurde das Angriffsspiel aber nicht. Dementsprechend kein Wunder also, dass die Gäste kurz vor der Pause sogar in Führung gehen konnten. Sergei Kontsevoi stand nach einer Ecke goldrichtig und besorgte den Stand zum Pausentee (39.)
Für Mario Gomez war die Partie danach gelaufen - der Deutsche wurde in der Halbzeit ausgewechselt. Am Spielgeschehen änderte sich zunächst jedoch nichts. Nach zehn gespielten Minuten im zweiten Abschnitt durfte Dinamo zum zweiten Mal jubeln, weil Nikolic mit einem Rechtsschuss im Strafraum ins linke Eck erfolgreich war (55.) Spannend wurde es kurz vor Schluss: Simone Minelli bediente Marko Marin und der Deutsche verkürzte auf 1:2 (87.). Einem anschließendem Sturmlauf hielt Dinamo stand.
Dinamo Zagreb - Celtic Glasgow 4:3 (2:2)
Tore: 1:0 Pjaca (14.), 1:1 Commons (23.), 1:2 Scepovic (29.), 2:2 Pjaca (39.), 3:2 Brozovic (48.), 4:2 Pjaca (50.), 4:3 Pivaric (81./ET)
Selbst mit einem Sieg zuhause gegen Celtic konnte Zagreb nicht mehr die nächste Runde erreichen. Andersherum war es für die Gäste nicht mehr möglich, Salzburg vom ersten Platz zu verdrängen. Die Vorzeichen vor dem Spiel waren also klar: Es ging höchstens noch um die Galerie.
Dementsprechend munter agierten beide Mannschaften von Beginn an. Zwar musste Zagreb schon nach elf Minuten verletzungsbedingt das erste Mal wechseln, Tavarel musste raus, das erste Tor erzielte trotzdem Dinamo. Marko Pjaca traf per Rechtsschuss zur frühen Führung (14.), die allerdings nicht lange hielt. Denn die Schotten hatten sich einiges vorgenommen in den ersten 45 Minuten. Neun Minuten nach dem Rückstand glich Kris Commons aus (23.), nur weitere sechs Zeigerumdrehungen traf Scepovic per Nachschuss zur Führung für Celtic (29.). Doch damit nicht genug: Zagreb erwachte wieder und schaffte noch vor dem Halbzeitpfiff das 2:2 (39.). Erneut war es Pjaca, erneut per Rechtsschuss.
Der zweite Abschnitt machte da weiter, wo der erste aufgehört hatte: Beim Toreschießen. Nur drei Minuten nach dem Wiederanpfiff ging Zagreb zum zweiten Mal in diesem Spiel in Führung. Marcelo Brozovic nutzte eine Vorarbeit von Antolic zum 3:2 (48.). Und wieder nur zwei Minuten später war der Dreierpack von Pjaca perfekt. Der erste 19-jährige Kroate stellte per Distanzschuss auf 4:2 (50.). Danach passierte erstmal lange Zeit nichts mehr. Celtic versuchte nochmal zurückzukommen, mehr als durch Anschluss durch ein Eigentor von Pivaric (81.) reichte es aber nicht mehr.
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