Der AC Milan kommt gegen Ajax mit einem blauen Auge davon. Barca schlachtet Celtic ab. In der Schalke-Gruppe macht Chelsea den Gruppensieg perfekt und Zenit geht gegen Austria Wien völlig unter. Am spannendsten war es aber in der Gruppe F.
AC Milan - Ajax Amsterdam 0:0
Rote Karte: Montolivo (22./ Milan)
Nicht schön, nicht gut, mit viel Glück! Dem AC Milan wird es egal sein, die Mailänder stehen im Achtelfinale der Champions League. Milan erwischte einen denkbar schlechten Start: Schon nach 22 Minuten hatten die Gastgeber nur noch zehn Spieler auf dem Feld, nachdem Montolivio viel zu hart und völlig unnötig gegen Poulsen eingestiegen war und von Howard Webb berechtigterweise des Platzes verwiesen wurde.
Fortan war Ajax die bessere Mannschaft, ließ Ball und Gegner laufen, agierte in Strafraumnähe aber viel zu hektisch und übereilt. Ohne richtige Torchance ging die erste Hälfte vor 40.000 Zuschauern im Stadio Giuseppe Meazza vorüber.
Auch in den zweiten 45 Minuten waren die Gäste das deutlich aktivere Team, Milan konnte kaum für Entlastung sorgen. Trotz acht zu 0 Torschüssen und fast 80 Prozent Ballbesitz waren echte Chancen dennoch Mangelware, sämtliche Flanken und Standards verfehlten ihre Adressaten auf beiden Seiten. Immerhin muss sich der niederländische Rekordmeister nicht komplett von der europäischen Bühne verabschieden - der erreichte dritte Platz qualifiziert zur Teilnahme an der Europa League.
FC Barcelona - Celtic Glasgow 6:1 (3:0)
Tore: 1:0 Pique (7.), 2:0 Pedro (39.), 3:0 Neymar (44.), 4:0 Neymar (48.), 5:0 Neymar (58.), 6:0 Tello (72.), 6:1 Samaras (88.)
Neymar hat sich beim FC Barcelona bisher als gute Investition bewiesen - so richtig "on fire", wie man es heute so schön sagt, war der Brasilianer bisher aber noch nicht. In der Liga auf einem guten Niveau, in der Champions League aber bisher noch ohne Tor.
Diesen Makel hat der Brasilianer seit Mittwoch, 11. Dezember los - und wie! Drei Tore und eine Vorlage sprangen gegen glücklose Schotten heraus - Neymar war nicht nur aufgrund der Torbeteiligungen der Mittelpunkt des Spiels bei den Katalanen, die bei dem einen oder anderen Treffer wieder mal Tiqui taca auspackten.
Und Celtic? 2:14-Gegentore, drei Punkte - nach der achtbaren Champions-League-Saison 2012/2013 reichte es diesmal nicht - nicht einmal für die Europa League. Bis zum nächsten Mal.
Gruppe H: Milan zittert, Barca zerlegt Celtic
Gruppe E: Chelsea gibt sich keine Blöße
Gruppe F: Neapel fehlt nur ein Treffer
Gruppe G: Wien nimmt Zenit auseinander
FC Schalke - FC Basel 2:0 (0:0)
Tore: 1:0 Draxler (51.), 2:0 Matip (55.)
FC Chelsea - Steaua Bukarest 1:0 (1:0)
Tor: 1:0 Daniel Georgievski (ET, 10.)
Jose Mourinho rotierte die Aufstellung nach der Niederlage gegen Stoke am Wochenende ordentlich durch. Größte Überraschung: Der 41-Jährige Mark Schwarzer ersetzte im Tor Petr Cech und ist somit ältester Champions-League-Debütant aller Zeiten.
Trotz der ungewohnten Zusammensetzung dominierte Chelsea die Rumänen nach Belieben: Mitte der ersten Hälfte lautete die Pass-Statistik 144-30 zugunsten der Blues. Das hochverdiente Führungstor fiel nach einer Willian-Ecke: Oscar verlängerte ans Schienbein von Georgievski, von dort prallte das Spielgerät ins Tor.
Auch im zweiten Durchgang hatte Bukarest, für die die Partie sportlich bedeutungslos war, der geballten Offensivpower von Chelsea nichts entgegenzusetzen. Erst in der letzten Viertelstunde schaltete Chelsea einen Gang runter. Dennoch reichte es zum ungefährdeten Gruppensieg.
Gruppe H: Milan zittert, Barca zerlegt Celtic
Gruppe E: Chelsea gibt sich keine Blöße
Gruppe F: Neapel fehlt nur ein Treffer
Gruppe G: Wien nimmt Zenit auseinander
Olympique Marseille - Borussia Dortmund 1:2 (1:1)
Tore: 0:1 Lewandwoski (4.), 1:1 Diawara (14.), 1:2 Großkreutz (85.)
SSC Neapel - Arsenal London 2:0 (0:0)
Tore: 1:0 Higuain (73.); 2:0 Callejon (93.)
Gelb-Rote Karte: Arteta (76.)
Gonzalo Higuain war es zu verdanken, dass in Gruppe F tatsächlich die Rechenschieber herausgeholt werden mussten. Mit seiner Einzelaktion machte er im Endspiel gegen Arsenal den Unterschied und demonstrierte obendrein, warum Arsene Wenger den Argentinier im Sommer unbedingt holen wollte. Zum Feiern war in Neapel trotzdem niemandem zu Mute, denn trotz des verdienten 2:0 zogen die Italiener im Dreiervergleich den Kürzeren und schieden denkbar knapp aus.
Dabei war den Napolitanern lediglich die Harmlosigkeit der ersten Hälfte anzukreiden. Zwar war den Hausherren das Bemühen kaum abzusprechen, jedoch wurde man abgesehen von zwei Fernschüssen durch Pandev und Callejon kaum gefährlich. Aber auch ein überraschend defensives Arsenal vermochte es nicht, die wenigen Kontergelegenheiten ausreichend auszuspielen.
Mit der Einwechslung von Insigne kam nach einer Stunde dann die notwendige Kreativität ins Napoli-Spiel. Vor allem Callejon und Higuain nutzen das folgende Powerplay der Gäste. So war es in der 73. Minute Higuain, der sich mit einer feinen Einzelaktion um Mertesacker drehte und aus 18 Metern eiskalt ins lange Eck traf. Kurz vor Schluss erhöhte Callejon mit einem sehenswerten Lupfer auf 2:0. Spannung kam dennoch kaum noch auf, da Schiedsrichter Kassai bereits kurze Zeit später mit dem Schlusspfiff das Aus der Italiener besiegelte.
Gruppe H: Milan zittert, Barca zerlegt Celtic
Gruppe E: Chelsea gibt sich keine Blöße
Gruppe F: Neapel fehlt nur ein Treffer
Gruppe G: Wien nimmt Zenit auseinander
Atletico Madrid - FC Porto 2:0 (2:0)
Tore: 1:0 Garcia (14.), 2:0 Costa (37.)
Bes. Vorkommnisse: Josue vergibt Foulelfmeter (Porto/28.)
Real legte am Dienstag vor, Atletico zog einen Tag später nach. Die beiden Madrider Klubs teilen sich mit je 16 Punkten den Titel des besten Gruppensiegers - was keineswegs selbstverständlich war, attackierte Porto in der Hoffnung auf die K.o.-Phase von Beginn an aggressiv. Goalgetter Jackson Martinez traf bereits nach acht Minuten die Latte.
Doch das Tor fiel auf der anderen Seite. Raul Garcia drehte sich elegant um Maicon und schoss aus spitzem Winkel unter Mithilfe der Latte zum 1:0 für die Hausherren ein. Bitter für Porto: Zunächst scheiterte Varela erneut an der Latte, ehe Josue einen Foulelfmeter vergab. Courtois-Vertreter Daniel Aranzubia parierte glänzend. Es folgte die kalte Dusche: Oliver Torres hebelte die Abseitsfalle aus und Diego Costa stellte cool auf 2:0.
Da Wien im Parallelspiel das Ergebnis drehte, hatte Porto aber noch einen Funken Resthoffnung. Entsprechend couragiert starteten die Gäste in Durchgang zwei, doch das Tor wollte einfach nicht fallen. Lica schraubte lediglich die Aluminium-Statistik mit seinem Pfostenschuss weiter nach oben. Die Luft war nun endgültig raus. Porto steigt damit ab in die Europa League.
Austria Wien - Zenit St. Petersburg 4:1 (1:1)
Tore: 0:1 Kerzhakov (35.), 1:1 Hosiner (44.) 2:1 Jun (48.), 3:1 Hosiner (51.), 4:1 Kienast (90.+3)
Zenit sticht Porto im Fernduell aus, schenkt der Wiener Austria aber mit einer schwachen Leistung den ersten Sieg. In Ernst-Happel-Stadion zeigten sich die Gäste nicht reif fürs Achtelfinale und können froh sein, dass Atletico Schützenhilfe leistete. Die Wiener feierten mit drei Toren in sieben Minuten einen versöhnlichen Abschluss auf internationalem Parkett.
Das Spiel startete äußerst schwach. Als beide Mannschaften endlich anfingen, etwas Fußball zu spielen, sorgten die Zenit-Anhänger mit Randalen auf der Tribüne für den vorläufigen Tiefpunkt. Nach einer kurzen Unterbrechung samt gellendem Pfeifkonzert gingen die Gäste dann in Führung. Hulk bediente Aleksandr Kerzhakov, der Heinz Lindner im Tor umkurvte und zum 1:0 einschob.
Praktisch aus dem Nichts gelang den Österreichern noch vor der Pause der Ausgleich durch Philipp Hosiner, der einen Steilpass zum 1:1 verwertete. Direkt nach Wiederanpfiff drehte die Austria das Spiel dann komplett. Tomas Jun schob aus kurzer Distanz zur Führung ein, ehe Hosiner sofort nachlegte und sein zweites Tor erzielte. Den Russen war der Zahn endgültig gezogen. Roman Kienast besorgte mit dem Schlusspfiff den Endstand.
Gruppe H: Milan zittert, Barca zerlegt Celtic
Gruppe E: Chelsea gibt sich keine Blöße
Gruppe F: Neapel fehlt nur ein Treffer
Gruppe G: Wien nimmt Zenit auseinander
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