Roy Hodgson ist nicht mehr Trainer beim FC Liverpool. Wie der Klub am Samstagmittag mitteilte, gehen der 63-Jährige und die Reds "in beiderseitigem Einvernehmen" ab sofort getrennte Wege. Liverpool-Legende Kenny Dalglish wird die Mannschaft beim FA-Cup-Spiel bei Erzrivale Manchester United als Interimslösung betreuen.
Klub-Besitzer John Henry begründete die Vertragsauflösung nüchtern: "Wir sind Roy sehr dankbar für die Arbeit der letzten sechs Monate. Aber beide Parteien haben erkannt, dass es für die Interessen des Klubs besser ist, wenn er von seinem Amt zurücktritt. Wir wünschen ihm für seine Zukunft alles Gute."
Der Geschasste selbst nahm seinen Abgang ebenfalls recht gelassen hin: "Es war ein Privileg für mich, für diesen Verein zu arbeiten. Leider konnte ich der Mannschaft nicht meinen Stempel aufdrücken und den Umbauprozess weiter vorantreiben."
Massiver Druck für Hodgson
Schon in den letzten Wochen geriet Hodgson massiv unter Druck, die teilweise peinliche Vorstellung der Mannschaft beim 1:3 gegen Abstiegskandidat Blackburn Rovers und nicht zuletzt Tabellenplatz 12 mit der Tendenz der Abstiegsgefahr haben das Fass jetzt zum Überlaufen gebracht.
Bei der Niederlage in Blackburn skandierten die wütenden Fans bereits "Hodgson raus!" und forderten Klub-Legende Dalglish als Nachfolger. Der bekommt jetzt im Old Trafford seine Feuertaufe.
Dalglish erneut der Heilsbringer?
Nun soll es Dalglish richten, der 1985/1986 die Nachfolge des großen Bob Paisley als Liverpool-Coach angetreten hatte.
Als Spielertrainer führte er Pool direkt zum Double. Der Schotte gewann mit Liverpool zwei weitere Meistertitel 1988 und 1990 und trat 1991 überraschend zurück - als Tabellenführer. Vier Jahre später führte Dalglish Blackburn zur Meisterschaft.
"Wir sind sehr froh, dass Kenny für die Partie in Manchester an der Seitenlinie einspringt", sagte Henry. Ob Dalglish auch darüber hinaus Trainer bleiben darf, ließ er jedoch offen.