FC Bayern München - Sabitzer auf Stand-by, Kehrer kein heißes Thema: Warum der FCB (noch) mit Transfers zögert

Kerry Hau
19. August 202110:40
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Wird der FC Bayern noch einmal auf dem Transfermarkt tätig? Die Bosse lassen einen Türspalt offen und führen im Hintergrund Gespräche mit mehreren Kandidaten. Stichhaltiges gibt es zwölf Tage vor Transferschluss jedoch nicht.

"Der FC Bayern ist immer für was gut", sagte Hasan Salihamidzic am Rande des Supercups in Dortmund zu Sat1. Aussagen, die der Sportvorstand des deutschen Rekordmeisters in ähnlicher Form auch im Spätsommer 2020 tätigte. Das Resultat: Im Schlussverkauf kamen mit Marc Roca, Bouna Sarr, Douglas Costa und Eric Maxim Choupo-Moting noch vier Neuzugänge nach München. Größtenteils Panikkäufe, die nur sehr begrenzt einschlugen.

So viele Last-Minute-Neuzugänge wird es diesen Sommer nicht geben. Die finanziellen Mittel sind durch Corona noch ein Stückchen begrenzter als 2020 und die handelnden Personen sind sich einig, dass Qualität über Quantität stehen sollte. Ein schwieriges Unterfangen, weiß auch Julian Nagelsmann. Er würde sich freuen, wenn noch der eine oder andere Spieler käme, gab der neue Bayern-Coach nach dem Supercup zu, aber: "Wenn nicht, freue ich mich auch, weil ich eine sehr gute Mannschaft habe."

Das Problem: Es müssten eigentlich Spieler abgegeben werden, um das eine oder andere neue Gesamtpaket aus Ablösesumme und Gehalt zu schnüren. Leipzigs Mittelfeldakteur Marcel Sabitzer würde etwa gerne zu seinem Ex-Coach Nagelsmann an die Isar wechseln, nach Informationen von SPOX und Goal haben bislang aber noch immer keine konkreten Verhandlungen zwischen den Münchnern und den Sachsen stattgefunden.

Marcel Sabitzer steht auf der Einkaufsliste des FC Bayern.imago images

FC Bayern: Keine Abnehmer für Verkaufskandidaten

Der Deal ist auf Stand-by, weil für Verkaufskandidaten wie Corentin Tolisso, Bouna Sarr, Michael Cuisance oder Chris Richards schlichtweg keine Abnehmer in Sicht sind. Richards und Cuisance, vergangene Saison an die TSG Hoffenheim respektive Olympique Marseille ausgeliehen, könnte der FCB wohl noch am ehesten in Form einer erneuten Leihe mit anschließender Kaufoption loswerden. Doch Tolisso und Sarr haben zu gute Verträge in München und drängen daher auch nicht auf einen Abschied. Tolisso bekäme möglicherweise ohnehin ein stattliches Handgeld eines künftigen Arbeitgebers, würde er seinen bis zum 30. Juni 2022 datierten Vertrag beim FCB auslaufen lassen und ablösefrei wechseln.

Die Verantwortlichen müssen insofern abwägen, ob es finanziell und sportlich Sinn ergibt, Sabitzer im Falle eines Tolisso-Verbleibs unter Vertrag zu nehmen. Gleichzeitig ist nach wie vor die Rechtsverteidiger-Baustelle offen - trotz der ansprechenden Auftritte von Eigengewächs Josip Stanisic in der Vorbereitung sowie in den ersten Saisonspielen. Nach Informationen von SPOX und Goal laufen Gespräche mit mehreren Kandidaten. Stichhaltiges ist jedoch auch hier bis dato nicht zu vermelden - auch nicht in Bezug auf Thilo Kehrer, der bei Paris Saint-Germain auf der Verkaufsliste steht.

FC Bayern München: Keine Einigung mit Thilo Kehrer

Eine Einigung mit Kehrer über einen Dreijahresvertrag, von der die französische Sportzeitung L'Equipe wissen möchte, besteht nicht. Es wird auch nicht konkret verhandelt, wie Sport1 und SportBild ebenfalls berichten. Darüber hinaus ist das kurzzeitg aufgekommene Interesse an den Barca-Profis Sergino Dest, Emerson Royal und Sergi Roberto erkaltet. Man sucht eher einen kostengünstigen, talentierten Backup für Benjamin Pavard - mit dem Hintergedanken, sich ein paar Millionen zu sparen. Möglicherweise für Sabitzer oder eine andere Last-Minute-Investition.

Amine Adli, Flügelspieler des französischen Erstligisten FC Toulouse, ist ebenfalls ein Kandidat für einen Wechsel zu deutschen Rekordmeister. Die Münchner sind sehr an dem 21-Jährigen interessiert, haben aber noch keinen Kontakt zu dessen Arbeitgeber aufgenommen, um den Deal unter Dach und Fach zu bringen. Die Ruhe vor dem Sturm? Nicht unwahrscheinlich. Der FC Bayern ist, um es mit den Worten von Hasan Salihamidzic auszudrücken, schließlich immer für was gut.