Borussia Dortmund ist aus der Champions League ausgeschieden! Nach der 1:2-Niederlage im Hinspiel unterlag der BVB auch zu Hause im Rückspiel gegen Manchester City mit 1:2 (1:0). Der Gegner der Citizens in der Runde der letzten Vier, die am 28. April und 5. Mai ausgetragen wird, ist Paris Saint-Germain. Hier gibt's die Highlights zum BVB-Rückspiel gegen City im Video.
"Im Großen und Ganzen war es okay, das bringt uns aber nicht viel", sagte Emre Can nach der Partie bei Sky. "Wir können stolz auf uns sein, denn wir haben gegen die beste Mannschaft der Welt gespielt und gesehen, dass wir in der Lage sind, mitzuhalten. Wir können viel Positives mitnehmen."
Auf den Elfmeter angesprochen, den Can mit einem Handspiel verschuldete, sagte der Dortmunder: "Ich habe den Ball erst mit dem Kopf berührt und dann ist er irgendwie an meine Hand. Ich glaube, in den Regeln steht, dass das kein Hand ist. Das ist bitter, schon im Hinspiel wurde uns ein Tor weggenommen. Ich weiß zu 100 Prozent, das ich den Ball erst mit dem Kopf berührt habe."
Dortmunds Trainer Edin Terzic gratulierte zunächst den Engländern: "Man muss fairerweise gratulieren. ManCity hat hervorragend gespielt und ist auch verdient eine Runde weiter. Nach drei von vier Halbzeiten aber waren wir weiter - dann ist es ärgerlich, dass wir das durch zwei solche Gegentore noch aus der Hand geben."
Auch zum Strafstoß hatte Terzic eine klare Meinung: "Handspiel ist immer eine schwere Kiste. Auf den Schiedsrichterschulungen heißt es ganz eindeutig, dass ein Anköpfen des eigenen Armes nicht strafbar ist. Ich sage mal so: Großes Glück haben wir in den beiden Spielen mit den Entscheidungen nicht gehabt. Für mich war es kein strafbares Handspiel. So ein Tor bringt dich natürlich immer aus dem Konzept. Dadurch haben sie die zweite Luft bekommen und es wurde einfacher für sie. Wir hatten einen großen Traum, der ist jetzt leider vorbei."
BVB-Kapitän Marco Reus sagte: "Nach dem Elfmeter hatten wir kein Konzept mehr und waren zu wild. Dann hat City ein sensationelles Positionsspiel, wo sie dich laufen lassen und es schwer wird, an den Ball zu kommen. Wie sie verteidigen und mit dem Ball agieren macht es unheimlich schwierig, sie zu pressen. Sie haben überall Überzahlsituationen und wenn du einmal aufmachst, kontern sie dich gnadenlos aus."
BVB - Manchester City: Die Analyse
Was Körpersprache, Konzentration und Passschärfe anging, spielte der BVB eine starke erste Viertelstunde, an deren Ende er sich mit Bellinghams Traumtor zum 1:0 belohnte. Dortmund gelang es so immer wieder, sich aus dem Pressing der Engländer zu befreien und selbst Ballbesitzanteile zu sammeln.
Diese verringerten sich nach der Führung jedoch deutlich, da City höher anlief, die Dortmunder besser zustellte und insgesamt druckvoller nach vorne agierte. Dadurch häuften sich frühzeitige Ballverluste des BVB, der deutlich seltener zu Entlastung kam und den gut bewachten Haaland kaum ins Laufen brachte.
De Bruyne zog sich ins Mittelfeld zurück und verteilte die Bälle effektiv, meist griffen die Gäste über die linke Seite von Zinchenko an. Aus De Bruynes Lattentreffer (25.), Moreys Klärung vor der Linie gegen Foden eine Minute später und Bellinghams Rettungstat für den geschlagenen Hitz gegen Mahrez (32.) hätte mindestens der Ausgleich resultieren müssen. Das passierte nicht, da Dortmund zwar tief, aber gut verteidigte.
Auch nach der Pause veränderte sich das Spielgeschehen zunächst nicht, City blieb am Drücker. Unglücklich für die Borussia, dass ausgerechnet Cans vermeidbares Handspiel den Engländern den verdienten Ausgleich brachte. Dortmund bekam in der Folge bei Ballbesitz die Entlastungsbemühungen nicht zu Ende gespielt, da das Passspiel nun viel ungenauer war als noch zu Spielbeginn. Hummels mit einem Kopfball vergab die beste Chance des BVB (69.).
Angetrieben vom starken De Bruyne, der weiter das Tempo der Citizens bestimmte, spielten die Gäste weiter Richtung Dortmunder Tor und blieben das klar bessere Team. Fodens haltbarer Schuss besiegelte schließlich frühzeitig das Aus des BVB.
BVB - Manchester City: Die Aufstellungen
BVB: Hitz - Morey (80. Tigges), Akanji, Hummels, Guerreiro - Can, Dahoud (75. Hazard), Bellingham (80. Brandt) - Knauff (68. Reyna), Reus - Haaland.
Manchester: Ederson - Walker, Ruben Dias, Stones, Zinchenko - Rodrigo, De Bruyne, Gündogan - Mahrez (88. Sterling), Bernardo Silva, Foden.
BVB - Manchester City: Die Daten des Spiels
Tore: 1:0 Bellingham (15.), 1:1 Mahrez (54., Handelfmeter), 1:2 Foden (75.)
- Es war das 50. CL-Spiel für BVB-Kapitän Reus.
- Bellingham erzielte sein 1. Tor im 10. CL-Spiel und ist mit 17 Jahren und 289 Tagen erst der 2. Spieler, der vor seinem 18. Geburtstag auf 10 CL-Einsätze kommt. Der Engländer ist nun auch der jüngste CL-Torschütze der BVB-Historie.
- ManCity kassierte erstmals in dieser CL-Saison ein Auswärtsgegentor.
- Erstmals seit Januar 2018 lag ManCity in zwei Pflichtspielen in Folge zur Pause hinten.
- Mahrez erzielte sein erstes CL-Tor seit 574 Tagen, als er im September 2019 beim 3:0-Sieg bei Donezk traf. Mit seinem 7. CL-Tor traf er auch erstmals in der K.o.-Runde.
Der Star des Spiels: Kevin De Bruyne (Manchester City)
Als er sich nach Dortmunds Führung tiefer positionierte, riss der Belgier das Spiel an sich und brillierte dabei phasenweise. Bärenstarke Technik, tolle Dribblings, stabil in den Zweikämpfen, dazu die meisten Torschüsse - De Bruyne war für Dortmund nicht zu halten.
Der Flop des Spiels: Emre Can (BVB)
Machte insgesamt kein schlechtes Spiel, war aber wie im Hinspiel durch einen vermeidbaren Fehler an einem Gegentor Schuld: Sein unnötiges Handspiel, das zu Citys Elfmeter und dem Ausgleich führte, passierte zu einem für seine Mannschaft denkbar ungünstigen Zeitpunkt.
Der Schiedsrichter: Carlos del Cerro Grande (Spanien)
Nicht immer souverän in seiner Spielleitung, aber ohne allzu großen Fehler. Falsch war sein Pfiff gegen Bellingham nach etwas mehr als einer halben Stunde, da der Dortmunder bei einem Duell im Mittelfeld zunächst den Ball spielte. Muss Morey kurz nach Beginn der zweiten Hälfte für sein Halten gegen De Bruyne Gelb zeigen. Legte beim Elfmeterpfiff für City Cans Handspiel so aus, dass der Dortmunder den Ball zuvor nicht absichtlich mit dem Kopf spielte, ehe er an seinen Arm sprang - letztlich eben Auslegungssache.