Das Debüt von Marco Rose als Trainer von RB Leipzig ist geglückt - ausgerechnet gegen seinen Ex-Klub Borussia Dortmund! Die Sachsen besiegten den BVB am 6. Spieltag der Bundesliga zu Hause mit 3:0 (2:0).
- Leipzig ging durch einen Kopfball von Willi Orban früh in Führung (6.). Kurz vor der Pause traf Dominik Szoboszlai sehenswert in den Winkel (45.). Der eingewechselte Amadou Haidara besorgte kurz vor dem Ende die Entscheidung (84.).
- Beim BVB stand Stürmer Justin Njinmah, der sonst für die U23 in der 3. Liga spielt, nicht nur erstmals im Kader der Profis. Der 21-Jährige kam auch direkt zu seinem Bundesligadebüt, als er nach 69 Minuten für Salih Özcan eingewechselt wurde.
- Nach der Partie sprach Marco Rose davon, "null Komma null" Genugtuung wegen des Siegs gegen seinen Ex-Klub zu verspüren. Alle Stimmen zum Spiel lest Ihr hier!
RB Leipzig gegen BVB: Die Analyse
Sehr schwache erste Halbzeit des BVB, der zwar deutlich mehr Ballbesitz als die Hausherren hatte, diesen aber meist nur kurz und in ungefährlichen Räumen. Leipzig stellte den Dortmunder Spielaufbau gut zu und presste früh, Borussias Keeper Meyer kam bis zur Pause bereits auf 37 Ballkontakte. Besonders die Doppelsechs Schlager/Laimer verdichtete das Zentrum sehr gut und sorgte für zahlreiche Ballverluste des BVB.
Die Gäste blieben offensiv daher enorm blass und kamen nur auf einen Torschuss nach 45 Minuten. Das lag auch an der schlechten Passqualität, nur 78 Prozent der Zuspiele fanden einen Abnehmer. Gerade in Kontersituationen wählte Dortmund oft die falsche Lösung, auch die Standards waren nicht gut.
Das sah bei RBL deutlich besser und vor allem zielstrebiger aus, das Tempo der Leipziger Offensive war für den BVB besonders auf den Außen schwer in den Griff zu bekommen. Die Pausenführung hätte bei konsequenterer Chancenverwertung deshalb auch höher ausfallen können.
Dortmund im zweiten Abschnitt mit etwas mehr Risiko im Spiel und so auch größerem Zug zum Tor, was jedoch Räume für das Leipziger Umschaltspiel öffnete - die Sachsen verpassten jedoch die vorzeitige Entscheidung. BVB-Trainer Terzic wechselte mit der Hereinnahme von Moukoko und kurz darauf mit Bundesligadebütant Njinmah offensiv, hochkarätige Torchancen blieben aber Mangelware. Einen Schuss auf den Kasten von Gulacsi brachten die Schwarzgelben in 90 Minuten nicht zustande.
RB Leipzig gegen BVB: Die Aufstellungen
Leipzig: Gulacsi - Simakan (68. Henrichs), Orban, Diallo (77. Gvardiol), Raum - Schlager, Laimer (85. Kampl) - Nkunku, Forsberg (77. Haidara), Szoboszlai - Werner (85. Silva).
Dortmund: Meyer - Meunier, Süle, Schlotterbeck, Guerreiro - Bellingham, Özcan (69. Njinmah) - Wolf (59. Reyna), Reus, Brandt (59. Moukoko) - Modeste (87. Can).
RB Leipzig gegen BVB: Die Stimmen
Marco Rose (Trainer RB Leipzig): "In der Summe war es ein verdienter Sieg. Es war sicher noch nicht perfekt was die Abläufe betrifft. Aber wir waren intensiv, haben etwas ausgestrahlt. Das war der Schlüssel. Ich kann mit der Art und Weise, wie wir aufgetreten sind, sehr gut leben. Ich hoffe, dass wir das als ersten Schritt wahrnehmen und einordnen."
Edin Terzic (Trainer Borussia Dortmund): "Es war sehr bitter für uns. Wir haben gegen einen sehr starken Gegner gespielt. Es reicht nicht, in Leipzig fünf oder sechs gute Minuten zu haben. Es war keine gute Leistung und eine verdiente Niederlage."
RB Leipzig gegen BVB: Die Daten des Spiels
Tore: 1:0 Orban (6.), 2:0 Szoboszlai (45.), 3:0 Haidara (84.)
- Leipzigs Christopher Nkunku bestritt sein 100. Bundesligaspiel.
- Leipzig gewann nun die letzten drei Bundesligaspiele gegen Dortmund.
- Der BVB traf erstmals nach 33 Bundesliga-Spielen nicht ins gegnerische Tor - die zweitlängste Serie der Klub-Geschichte ist damit gerissen (Rekord: 37 von 2020 bis 2021).
- BVB-Coach Terzic verlor nach zuvor drei gewonnenen Pflichtspielen erstmals als Trainer gegen Leipzig.
Der Star des Spiels: Xaver Schlager (RB Leipzig)
Sehr aufmerksamer und dominanter Auftritt im Zentrum. Führte die meisten Zweikämpfe und kam auf die meisten Ballgewinne seiner Mannschaft.
Der Flop des Spiels: Julian Brandt (BVB)
Agierte weitgehend unauffällig. Offensiv ohne Durchschlagskraft, seine Ecken sorgten kaum für Gefahr. Musste nach 20 Ballverlusten in 59 Minuten, den mit Abstand meisten zu diesem Zeitpunkt, vom Feld.
Der Schiedsrichter: Sven Jablonski
Unauffällige und daher gute Leistung des Unparteiischen, der kaum brenzlige Situationen zu bewerten hatte. Der Kontakt von Özcans Hand an Werners Rücken war grenzwertig, aber in Ordnung, ihn als zu wenig für einen Strafstoß auszulegen (21.).