Der SC Freiburg hat vor dem Spiel des Jahres den Sprung auf einen Champions-League-Platz verpasst. Die Mannschaft von Trainer Christian Streich kam bei Borussia Mönchengladbach zu einem 0:0.
Christian Streich umarmte Daniel Farke, dann klatschte der Trainer des SC Freiburg seine Spieler ab. Der verpasste Sprung auf einen Champions-League-Platz trübte Streichs Stimmung nicht, fünf Tage vor dem Spiel des Jahres bei Juventus Turin konnte er auch mit der Nullnummer bei Borussia Mönchengladbach leben.
"Nach dem Spielverlauf müssen wir zufrieden sein", sagte Matthias Ginter bei Sky und blickte lieber direkt Richtung Europa League: "Das ist etwas Außergewöhnliches für den Verein, aber wir wollen natürlich eine gute Ausgangslage fürs Rückspiel schaffen." Sportvorstand Jochen Saier pflichtete bei: "Die Fans, die Stadt fiebern dem Duell entgegen."
Die Gladbacher hängen im Tabellenmittelfeld fest. "Wir hatten die besseren Torchancen und müssen das Spiel gewinnen", ärgerte sich Sportdirektor Roland Virkus: "Viele Kleinigkeiten wurden gegen uns gepfiffen, da kommt Hektik auf. Gelb-Rot war unnötig, das hätte man anders regeln können." Ramy Bensebaini (87.) musste in der Schlussphase vom Platz, nachdem er erst einen Ball weggeschossen hatte und dann die Gelbe Karte höhnisch beklatschte.
Gladbach trotz Ballbesitz ungefährlich
Borussias Coach Farke veränderte sein Team im Gegensatz zur Niederlage in Mainz (0:4) auf drei Positionen, bei Freiburg fiel Stürmer Michael Gregoritsch (krank) kurzfristig aus. Vor 53.014 Fans im Borussia-Park gaben die Gäste den ersten Torschuss durch Roland Sallai ab (4.), Schlussmann Tobias Sippel hatte dabei keine Probleme. Die eigentliche Nummer drei der Gladbacher stand im Kasten, da Stammtorhüter Jonas Omlin (Zerrung) und Ersatzkeeper Jan Olschowsky (Magen-Darm-Grippe) fehlten.
In der Folge übernahmen die Gladbacher gegen tief stehende Freiburger die Spielkontrolle. Marcus Thuram (8.) und Alassane Plea (18.) fanden aber ihren Meister in SC-Schlussmann Mark Flekken.
Der fünfmalige deutsche Meister hatte auch danach viel Ballbesitz, es mangelte aber an zündenden Ideen. Thuram hatte bei den hohen Bällen einen schweren Stand gegen den Ex-Gladbacher Matthias Ginter, Kapitän Lars Stindl leistete sich zudem einige Ballverluste in aussichtsreichen Positionen.
Von Freiburg kam in der ersten Halbzeit offensiv fast nichts. Die Passivität wäre fast bestraft worden. Einen Kopfball von Bensebaini klärte SC-Stürmer Lucas Höler aber auf der eigenen Linie (36.).
Freiburg kam mit mehr Schwung aus der Pause. Sallai zwang Sippel zur einer Glanztat (49.). Die Gastgeber schienen vom nun forscheren Auftritt der Freiburger überrascht und verloren etwas ihre Linie. Der auffällige Sallai (56.) verzeichnete den nächsten SC-Abschluss. Auf der anderen Seite verzog Plea (64.).
Nach einem Zweikampf zwischen dem Freiburger Nicolas Höfler und Thuram entschied Schiedsrichter Benjamin Brand zunächst auf Elfmeter für Gladbach, nahm diesen nach Ansicht der TV-Bilder aber zurecht wieder zurück (65.). Beide Teams spielten in der hektischen Schlussphase auf Sieg, ehe sich die Gast.
Borussia Mönchengladbach - SC Freiburg: Die Stimmen zum Spiel
Daniel Farke (Trainer Borussia Mönchengladbach): "Ich muss meinen Jungs ein Kompliment machen. Wir sind zufrieden mit der Reaktion nach der Niederlage in Mainz. Leider haben wir nur einen Punkt geholt. Mit den Chancen in der ersten Halbzeit müssen wir in Führung gehen."
Christian Streich (Trainer SC Freiburg): "Wir haben in der ersten Halbzeit zu langsam gespielt. Deswegen sind wir nicht in die gefährlichen Räume gekommen. In der zweiten Halbzeit haben wir es 20 Minuten besser gemacht. Am Ende müssen wir mit dem 0:0 zufrieden sein."
Borussia Mönchengladbach - SC Freiburg: Die Daten zum Spiel
Mönchengladbach: Sippel - Scally, Itakura, Elvedi, Bensebaini - Kramer, Kone - Hofmann, Stindl (71. Neuhaus), Plea (90. Netz) - Thuram. - Trainer: Farke
Freiburg: Flekken - Kübler (84. Gulde), Ginter, Lienhart - Sildillia, Höfler, Günter - Maximilian Eggestein (78. Röhl), Grifo (84. Keitel) - Sallai (78. Doan), Höler (90. Petersen). - Trainer: Streich
Schiedsrichter: Benjamin Brand (Unterspiesheim)
Tore: -
Zuschauer: 53.014
Gelbe Karten: Stindl (7), Elvedi, Thuram (3) - Lienhart (3), Höfler (7)