Dank Alassane Pléa siegt Borussia Mönchengladbach 3:1 beim VfL Bochum. Der erste Dreier löst die Anspannung.
Nach der wilden Nachspielzeit mit Videobeweis und Rudelbildung hatten die Spieler von Borussia Mönchengladbach nicht vergessen, bei wem sie sich zu bedanken hatten. Alle liefen zu Alassane Pléa und beglückwünschten den so lange verhinderten Torjäger zum Ende seiner Flaute.
Nach 1332 Bundesliga-Minuten traf der Franzose endlich wieder - gleich doppelt und entscheidend zum 3:1 (3:0) beim VfL Bochum. Damit gelang im Kellerduell der erste Ligasieg unter Trainer Gerardo Seoane. Die Fohlen verließen am sechsten Spieltag den Kreis der noch erfolglosen Teams.
"Es war endlich mal eine erste Halbzeit, wie wir sie uns vorgestellt haben. Wir haben den Kampf angenommen", sagte Gladbachs Max Wöber und lobte Matchwinner Pléa: "Er wird jetzt in der Kabine von allen gefeiert, das hat er sich verdient."
Florian Neuhaus (27.) und Doppelpacker Pléa (37./45.+3) sicherten den Gladbachern vor 26.000 Zuschauern im ausverkauften Ruhrstadion den Auswärtssieg, Kapitän Anthony Losilla (68.) traf für die Gastgeber. Noch ein zweites Mal bugsierte der Franzose den Ball in der Nachspielzeit ins Gladbacher Tor, doch der Videokeller in Köln kassierte den Treffer wegen eines vorangegangenen Fouls an Torwart Moritz Nicolas. Wenig später kochten die Emotionen hoch, als der Bochumer Cristian Gamboa auf Christoph Kramer losging.
Trotz des späten Aufbäumens gab es für die noch sieglosen Bochumer nur eine Woche nach der bitteren 0:7-Klatsche bei Bayern München den nächsten Rückschlag. "Von unserer Seite war das eine bodenlose erste Halbzeit", gab Losilla zu.
Schon kurz vor dem Anpfiff war es dann zu kuriosen Szenen gekommen: Weil die Gladbacher Fans große Zaunfahnen im Bereich der Sicherheitstore des Gästeblocks angebracht hatten, pfiff Schiedsrichter Felix Brych die Partie zunächst nicht an. Erst nach mehreren Durchsagen und mit neunminütiger Verspätung rollte der Ball.
Von der Verzögerung ließen sich die Fohlen auf dem Platz nichts anmerken: Nach nur zwei Minuten traf Franck Honorat den Pfosten. Vor allem die schnellen Jordan Siebatcheu, Honorat und Pléa sorgten ständig für Gefahr in der Bochumer Hälfte. So war es der Franzose, dessen abgefälschter Schuss auf der Latte der Gastgeber landete (18.).
Neun Minuten später machten es die Gäste besser. Pléa startete über die linke Seite und legte überlegt in die Mitte zu Neuhaus, der aus dem Rückraum die Führung erzielte. Nach einer kurzen Unterbrechung durch Rauchbomben aus dem Gladbacher Block ging es unverändert weiter. Max Wöber verlängerte eine Ecke in Richtung von Plea, der aus kurzer Distanz per Kopf zum 2:0 traf - sein erstes Tor seit dem 8. November 2022, ebenfalls in Bochum.
In der dritten Minute der Nachspielzeit war es wieder Pléa, der mit seinem zweiten Treffer für die Vorentscheidung sorgte. Die Fans des heillos überforderten Heimteams quittierten dies zur Pause mit einem gellenden Pfeifkonzert.
Letsch wechselte zur Pause gleich dreifach, und die Offensive seines Teams zeigte sich nun verbessert. Doch auch die Gladbacher erspielten sich weitere hochkarätige Chancen. Bochums Kapitän Losilla verkürzte dann Mitte des zweiten Durchgangs und eröffnete damit einen Sturmlauf der Gastgeber.
VfL Bochum - Borussia Mönchengladbach: Die Daten zum Spiel
Bochum: Riemann - Masovic, Ordets, Bernardo - Passlack (46. Gamboa), Losilla, Wittek (46. Förster) - Bero (7. Antwi-Adjei), Stöger (46. Daschner) - Asano (68. Paciencia), Hofmann. - Trainer: Letsch
Mönchengladbach: Nicolas - Elvedi (64. Friedrich), Itakura, Wöber - Honorat, Weigl, Netz - Reitz (90. Jantschke), Neuhaus (72. Kramer) - Siebatcheu (64. Cvancara), Pléa (72. Scally). - Trainer: Seoane
Schiedsrichter: Felix Brych (München)
Tore: 0:1 Neuhaus (27.), 0:2 Pléa (37.), 0:3 Pléa (45.+3), 1:3 Losilla (68.)
Zuschauer: 26.000 (ausverkauft)
Gelbe Karten: Bernardo, Gamboa - Itakura (3), Kramer, Cvancara (3)