Fortuna Düsseldorf kommt im Abstiegskampf der Bundesliga nicht vom Fleck. Die Rheinländer retteten beim 2:2 (1:1) gegen den Europapokalanwärter TSG Hoffenheim trotz mehr als 80-minütiger Überzahl nur mit Ach und Krach einen Punkt. Der Traditionsklub könnte so noch vor den kniffligen Duellen mit Borussia Dortmund und RB Leipzig seinen Vorsprung auf einen direkten Abstiegsplatz einbüßen.
Rouwen Hennings schüttelte tief enttäuscht den Kopf, das Fortuna-Wappen auf seiner Kapitänsbinde hing falsch herum. "Die Spiele werden weniger. Wir brauchen Punkte", sagte der Doppeltorschütze nach dem bitteren 2:2 (1:1) der abstiegsbedrohten Düsseldorfer gegen die TSG Hoffenheim. "Und jetzt kommen Gegner, gegen die wir in der Hinrunde nicht den Hauch einer Chance hatten."
0:5 und 0:3 wurden die Rheinländer von Borussia Dortmund und RB Leipzig da abgewatscht - wollen die Rheinländer sich retten, muss sich das deutlich ändern. Sie haben sich unter Trainer Uwe Rösler stabilisiert und sind schwieriger zu schlagen, aber das Problem des ewigen Punkte-Verschenkens bleibt.
"Wieder ein Spiel, wo wir mehr hätten mitnehmen können", stellte Hennings fest, "fast müssen. Wir haben uns nicht so belohnt, wie wir es gebraucht hätten." Trotz einer frühen 1:0-Führung und 81-minütiger Überzahl nach einer Roten Karte gegen TSG-Kapitän Benjamin Hübner (9.).
Düsseldorf - Hoffenheim: Fortuna verspielt erneut Führung
Die Fortunen kommen nicht vom Fleck. Hennings traf per Kopf (5.) und Foulelfmeter (75.) für die Gastgeber, Munas Dabbur (16.) und Steven Zuber (61.) hatten die Partie zwischenzeitlich zugunsten der Gäste gedreht.
Rösler muss den Blick nach dem siebten Unentschieden unter seiner Regie nach unten richten. Sein Team brachte zum wiederholten Mal eine Führung nicht über die Zeit, 24 Punkte gingen in dieser Saison so schon verloren.
Viel Ballbesitz forderte Rösler vor dem Spiel, und die Düsseldorfer Mannschaft folgte der Anweisung. Die erste gefährliche Hereingabe von Regisseur Kevin Stöger fand gleich den Kopf von Hennings, der völlig freistehend gegen die Laufrichtung von TSG-Keeper Oliver Baumann einköpfte.
Als kurz darauf Hübner vor einer eigenen Ecke den Ellenbogen in Kaan Ayhans Gesicht ausfuhr, entschied Schiedsrichter Sören Storks (Velen) auf Tätlichkeit und glatt Rot, eine harte Entscheidung. Nach nur wenigen Minuten in Überzahl fingen die Gastgeber aber das Gegentor durch Dabbur, der zu seinem ersten Bundesligatreffer abstaubte.
Fortuna drückt - Hoffenheim lauert auf Konter
Nach der unterhaltsamen Anfangsphase flachte die Partie ab. Einen weiteren Hennings-Treffer per Kopf erkannte Storks nach Ansicht der Videobilder ab, weil Kenan Karaman zuvor Stefan Posch gefoult hatte. Düsseldorf war bemüht, mit einem Mann mehr spielerisch Chancen zu kreieren.
Eine zwischenzeitliche Drangphase mit Abschlüssen von Karaman (28.) und Valon Berisha (34.) verpuffte, Hoffenheim stabilisierte sich und lauerte auf Konter. Einen solchen hätte Robert Skov (49.) zur Gäste-Führung verwandeln müssen.
Die Fortuna machte nach der Pause kaum noch etwas aus ihrer Überzahl, die Gäste setzten dagegen immer wieder Nadelstiche und bewiesen Effizienz: Zuber verwandelte nach einer Kontersituation flach ins linke Eck.
Rösler brachte vier Spieler auf einen Schlag. Düsseldorf intensivierte seine Bemühungen, Hennings köpfte übers Tor (68.), kurz darauf verwandelte er vom Punkt.
Düsseldorf - Hoffenheim: Die Aufstellungen
- Düsseldorf: Kastenmeier - Ayhan, Andre Hoffmann (66. Gießelmann), Suttner - Bodzek (66. Morales) - Matthias Zimmermann (66. Zimmer), Stöger, Berisha (66. Ofori), Thommy - Hennings, Karaman (83. Kownacki). - Trainer: Rösler
- Hoffenheim: Baumann - Nordtveit, Posch (85. Bogarde), Benjamin Hübner, Bicakcic - Rudy, Samassekou - Skov (85. Grillitsch), Baumgartner (62. Bebou), Zuber (62. Kaderabek) - Dabbur (71. Kramaric). - Trainer: Schreuder