Die TSG Hoffenheim hat durch das 3:1 (2:1) gegen den FC Augsburg einen Champions-League-Platz erobert. Ihlas Bebou traf doppelt.
Matchwinner Ihlas Bebou blieb ganz cool. Nach seinem Doppelpack beim 3:1 (2:1)-Erfolg der TSG Hoffenheim gegen den FC Augsburg klatsche der Stürmer nur kurz mit Andrej Kramaric ab, auf große Jubelszenen verzichtete er. "Ich versuche einfach, mein Bestes zu geben und der Mannschaft zu helfen - wenn mir das mit zwei Toren gelingt, ist es um so besser", sagte Bebou nach seinen beiden Toren (38./44.) bei Sky.
Die seit sieben Spielen ungeschlagenen Kraichgauer eroberten durch den Erfolg einen Champions-League-Platz. Nationalspieler David Raum (90.+3) sorgte für die Entscheidung. "Wir waren von Anfang an griffig und wussten, dass wir das Spiel noch drehen können", sagte Bebou angesichts des frühen Rückstands durch Michael Gregoritsch (5.).
Augsburg rutsche beim Debüt von Rekordtransfer Ricardo Pepi auf den Relegationsplatz ab. "Das 1:2 vor der Pause war ein Nackenschlag. Wir können dennoch viel Positives mitnehmen, damit wir nächste Woche gewinnen", sagte Stürmer Florian Niederlechner.
Pepi saß zunächst auf der Ersatzbank. Der 18 Jahre alte US-Amerikaner war zu Wochenbeginn für die Augsburger Rekordablöse von bis zu 17,5 Millionen Euro vom FC Dallas gekommen und hat einen Vertrag bis 2026 plus Option auf ein weiteres Jahr erhalten.
FC Augsburg: Rekordtransfer Pepi feiert Debüt
Die 500 erlaubten Zuschauer in der Rhein-Neckar-Arena bejubelten bereits nach 57 Sekunden die vermeintliche TSG-Führung durch Munas Dabbur. Der Israeli war kurz vor dem Treffer aber mit dem Arm am Ball und wurde durch den Videobeweis überführt.
Dagegen zählte das Tor auf der Gegenseite wenige Minuten später. Nach einer Ecke von Arne Maier war Gregoritsch per Kopf zur Stelle. Der Österreicher wurde dabei von den Hoffenheimern sträflich frei gelassen.
Nach dem Rückstand drängte die TSG auf den Ausgleich. Bebou (7.) und Chris Richards (9.) waren nahe dran. Als Reaktion auf die Hoffenheimer Chancen setzten die Augsburger fast ausschließlich auf Defensivarbeit, um ihre Führung zu halten.
Die Hoffenheimer, die ohne Florian Grillitsch, Ermin Bicakcic, Marco John, Robert Skov und Diadie Samassekou auskommen mussten, fanden kein Mittel gegen die massive FCA-Abwehr. Die Kreativ-Abteilung um Vize-Weltmeister Kramaric brachte kaum etwas zustande. Zudem musste Außenverteidiger Pavel Kaderabek mit einer Oberschenkelverletzung raus (36.).
Die Gäste, bei denen Ersatztorhüter Tomas Koubek, Tobias Strobl, Alfred Finnbogason und der gesperrte Reece Oxford fehlten, brachten den Vorsprung dennoch nicht in die Pause. Bebou drehte das Spiel binnen sechs Minuten. Der Angreifer verwertete erst eine Hereingabe von Raum, dann eine von Kaderabek-Ersatz Kevin Akpoguma.
Zu Beginn des zweiten Durchgangs deutete alles auf den dritten TSG-Treffer hin. Die Kraichgauer gingen mit ihren Möglichkeiten aber fahrlässig um.
In der 60. Minute kam dann Pepi, der bereits acht Minuten später den Ausgleich auf dem Fuß hatte. Kurz darauf war es der eingewechselte Niederlechner, der für Gefahr sorgte (71.) - doch Raum machte alles klar.
TSG Hoffenheim - FC Augsburg: Die Stimmen
Sebastian Hoeneß (Trainer TSG Hoffenheim): "Ich finde, wir haben teilweise sehr, sehr gut Fußball gespielt. Unter dem Strich ist der Sieg sehr verdient. Der dritte Platz ist ein Stück weit die Bestätigung für den guten Weg, den wir eingeschlagen haben."
Markus Weinzierl (Trainer FC Augsburg): "Nach unserem Führungstreffer hatten wir das Spiel bis zur 30. Minute im Griff. Der Doppelschlag vor der Pause hat uns wehgetan. Das war entscheidend. Im Großen und Ganzen haben wir gegen eine sehr, sehr gute Hoffenheimer Mannschaft verloren."
TSG Hoffenheim - FC Augsburg: Die Aufstellungen
- TSG: Baumann - Posch, Vogt, Richards - Kaderabek (37. Akpoguma), Geiger, Baumgartner, Raum - Bebou (72. Stiller), Dabbur (72. Rutter), Kramaric (90. Adamyan). - Trainer: Hoeneß
- FCA: Gikiewicz - Gumny, Gouweleeuw (83. Caligiuri), Uduokhai, Iago - Hahn, Arne Maier (67. Moravek), Dorsch, Vargas (67. Sarenren-Bazee) - Gregoritsch (60. Niederlechner), Zeqiri (60. Pepi)