Eintracht Frankfurt bleibt auch im siebten Ligaspiel nacheinander ohne Sieg. Im Stadion herrscht Totenstille, die Stimmung kippt.
Oliver Glasner schüttelte enttäuscht den Kopf und winkte ab, Kevin Trapp tröstete den niedergeschlagenen Randal Kolo Muani, im Stadion herrschte Totenstille. Eintracht Frankfurt steckt weiter in der Krise. Nach dem unbefriedigenden 1:1 (0:1) gegen ein effektives Borussia Mönchengladbach warten die Hessen schon seit sieben Ligaspielen auf einen Sieg.
"Woran es liegt? Keine Ahnung", sagte Torhüter Trapp bei Sky: "Es ist wie es ist. Es ist nicht zufriedenstellend und enttäuschend. Wir hatten viele Chancen, haben aber nur ein Tor geschossen, das reicht nicht für den Sieg." In der Rückrunde gab es erst zwei Erfolge.
Dennoch sei "immer noch alles möglich", erklärte Trapp, der auch auf das Halbfinale im DFB-Pokal beim VfB Stuttgart verwies. Mitreißende Europapokalabende scheinen zurzeit jedoch weit entfernt, die Stimmung ist gekippt. Beim Gang in die Fankurve gab es zwar keine Pfiffe, allerdings auch nur zarten Applaus.
Thuram legt für Hofmann auf
Jonas Hofmann (13.) gelang früh die Gästeführung, Kolo Muani (83.) rettete immerhin die Serie von sieben Bundesliga-Heimspielen ohne Niederlage. Für die vagen Europa-Träume des Tabellenzehnten aus Gladbach war der Punkt zu wenig. Insgesamt sind die Fohlen zwar seit vier Partien ungeschlagen, warten aber seit fünf Anläufen auf einen Erfolg in der Fremde.
Die Eintracht startete vor 50.000 Zuschauern sehr engagiert, riss die Spielkontrolle an sich. Doch die Ballstafetten waren geprägt von vielen Ungenauigkeiten, die Verunsicherung war zu spüren. Gladbach lauerte seinerseits auf schnelle Umschaltaktionen - und überrumpelte so die Hessen ein ums andere Mal. Der zum Saisonende wechselnde Marcus Thuram legte allein vor dem Tor uneigennützig quer für Hofmann, der mühelos ins leere Tor einschob.
Kolo Muani gelingt immerhin der Ausgleich
Glasner schüttelte konsterniert den Kopf und musste dann auch noch den verletzten Kristijan Jakic nach einer Viertelstunde rausnehmen. In Folge erarbeitete sich die Elf vom Niederrhein mehr Spielanteile, kombinierte aber ebenso wie die SGE meist in ungefährlichen Räumen. Die Partie plätscherte bis auf einen abgefälschten Distanzschuss von Djibril Sow (23.) lange vor sich hin, diesen parierte Jonas Omlin im Gästetor glänzend.
In den letzten Minuten der ersten Halbzeit erhöhte Frankfurt dann doch nochmal den Druck. Kolo Muani (44.) scheiterte freistehend aus fünf Metern, dann verzog Sebastian Rode (45.+1) von der Strafraumkante.
Diesen Schwung konnte die SGE aber nicht in den zweiten Durchgang retten. Stattdessen reihte sich erstmal wieder Fehlpass an Fehlpass, vieles basierte auf Zufall. Hinten rettete Christopher Lenz mit einer Sensationsgrätsche vor dem einschussbereiten Florian Neuhaus (52.). In den letzten 25 Minuten warf Frankfurt dann alles nach vorne. Kolo Muani (75.) traf den Pfosten, Ebimbe scheiterte im Nachschuss.
Der Ausgleich sollte aber noch fallen: Kolo Muani belohnte die Eintracht für den hohen Aufwand mit einem eigentlich unplatzierten Schuss, den der zuvor überragende Omlin aber durchrutschen ließ.
Eintracht Frankfurt - Borussia Mönchengladbach: Die Stimmen
Oliver Glasner (Trainer Eintracht Frankfurt): "Das Ergebnis spiegelt die Leistung nicht wider, denn die Leistung war hervorragend - insbesondere die zweite Halbzeit. In der ersten Halbzeit hatten wir noch zu viele Abspielfehler, sind gegen Ende aber schon dominanter geworden. Zweite Halbzeit war dann wahnsinnig dominant, wir haben viele Torchancen kreiert. Ich will der Mannschaft zu einer Willensleistung gratulieren. Wir haben den Ausgleich erzwungen - großen Respekt dafür. Die Mannschaft hat einen großartigen Charakter."
Daniel Farke (Trainer Borussia Mönchengladbach): "Wir haben ein sehr intensives und gutes Bundesligaspiel gesehen. Erste Halbzeit war komplett ausgeglichen. Zu Beginn der zweiten Halbzeit haben wir einiges an Ballbesitz liegen lassen, um vorentscheidend in Führung zu gehen. Danach hat die Eintracht viel Druck aufgebaut, wir mussten viel leiden. Wir haben gut gelitten, hohe Resilienz gezeigt. Mit dem späten Ausgleich fühlt es sich etwas enttäuschend an, unter dem Strich war er aber verdient."
Eintracht Frankfurt - Borussia Mönchengladbach: Die Daten zum Spiel
Frankfurt: Trapp - Tuta, Hasebe, Jakic (17. Knauff, 77. Alidou) - Buta, Rode (55. Dina Ebimbe), Sow, Lenz - Borre (55. Aaronson), Kamada (76. Alario) - Kolo Muani. - Trainer: Glasner
Mönchengladbach: Omlin - Scally, Itakura, Elvedi, Bensebaini (90.+2 Netz) - Weigl, Kone - Hofmann (90.+2 Friedrich), Neuhaus (74. Stindl), Plea (64. Ngoumou) - Thuram. - Trainer: Farke
Schiedsrichter: Sven Jablonski (Bremen)
Tore: 0:1 Hofmann (13.), 1:1 Kolo Muani (83.)
Zuschauer: 50.000
Gelbe Karten: Kamada (3) - Stindl (8), Kone (11)