Champions League - Raus aus Europa: Wölfe gegen Lille viel zu zahm

SID
08. Dezember 202122:52
Wout Weghorst ist mit dem VfL Wolfsburg aus der Champions League augeschieden.getty
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Der VfL Wolfsburg ist in der Champions League sang- und klanglos gescheitert. Durch eine Niederlage gegen Lille verpasste das Team von Florian Kohfeldt sogar die Europa League.

Zu zahm, zu zögerlich, einfach überfordert: Der VfL Wolfsburg hat sich mit einer enttäuschenden Heimniederlage vorzeitig von der europäischen Fußballbühne verabschiedet. Die Niedersachsen verloren nach einer schwachen Gesamtleistung gegen den OSC Lille mit 1:3 (0:1) und überwintern weder in der Champions League noch in der Europa League.

"Das ist nicht unser Anspruch", sagte VfL-Stürmer Luca Waldschmidt: "Wir alle können individuell mehr. Vier Niederlagen hintereinander sind natürlich ein schlechter Lauf. Das einzig Gute ist, dass es schon am Samstag in der Bundesliga weitergeht." Maximilian Arnold meinte "Wir haben heute drei Gegentore kassiert und uns speziell beim ersten schlecht angestellt. So rennen wir der Musik hinterher und es wird schwierig." Es fehle "momentan ein wenig das Spielglück."

Der französische Meister stellte die Weichen schon früh auf Sieg. Bereits in der elften Minute brachte Burak Yilmaz sein Team in Führung. Während der gesamten Partie konnte sich das Team von Trainer Florian Kohfeldt vom frühen Rückstand nicht wirklich erholen und wurde schon nach 45 Minuten vom Publikum in der Volkswagen-Arena mit Pfiffen verabschiedet. Jonathan David (72.) und Angel Gomes (78.) sorgten schließlich für die Entscheidung. Der Treffer von Renato Steffen kurz vor dem Ende (89.) zum 1:3 bedeutete für den VfL nur noch Ergebniskosmetik.

Bei seiner Mannschaftsaufstellung wartete Kohfeldt mit einer Überraschung auf. Der VfL-Coach ließ Nationalspieler Ridle Baku zunächst auf der Bank, dafür stand der Schweizer Kevin Mbabu in der Startformation. Zwar übernahmen die Platzherren vor 6544 Zuschauern zunächst das Kommando, doch ohne den gelbgesperrten Lukas Nmecha war von Gefährlichkeit nichts zu sehen.

Wolfsburg - Lille: Wölfe viel zu harmlos

Ganz anders Lille: Gleich der erste zielstrebige Konter brachte dem Team von Coach Jocelyn Gourvennec die Führung ein. Yilmaz drückte nach Hereingabe von Jonathan Ikone den Ball über die Linie, begünstigt durch einen Stellungsfehler von Aster Vranckx.

Wolfsburg antwortete mit einem strammen Distanzschuss von Luca Waldschmidt (12.), fand aber in der Folgezeit keine Lücken mehr in der OSC-Deckung. Die Franzosen wirkten weiterhin gedankenschneller und kontrollierten nach einer knappen halben Stunde mehr und mehr das Geschehen. Sichtlich unzufrieden wühlte Kohfeldt immer wieder in seinen Hosentaschen.

Bemüht, aber zu statisch waren in dieser Phase die Aktionen seiner Schützlinge. Und auch zu umständlich, der Tabellen-Elfte der Ligue 1 konnte sich immer wieder rechtzeitig formieren.

Erwartungsgemäß reagierte Kohfeldt auf den schwachen ersten Durchgang seiner Mannschaft, der 39-Jährige ersetzte Yannick Gerhardt nach Wiederbeginn durch den offensiver ausgerichteten Dodi Lukebakio.

Doch gefährlicher blieben die Franzosen. Ikone schloss in der 53. Minute ein sehenswertes Solo mit einem Schuss ab, dessen Abwehr Koen Casteels voll forderte. Der Wolfsburger Kapitän war nach einer COVID-19-Erkrankung wieder zwischen die Pfosten zurückgekehrt.

Und musste weiterhin sehr wachsam sein, denn der OSC war nun dem zweiten Tor näher als die Wölfe dem Ausgleich. In der 62. Minute hatte der Belgier Glück, dass ein missratener Ausflug aus dem Strafraum folgenlos blieb. Wenig später war auch Casteels geschlagen.

VfL Wolfsburg - OSC Lille 1:3 (0:1): Die Aufstellungen

Wolfsburg: Casteels - Lacroix, Guilavogui (74. Nmecha), Bornauw - Vranckx, Arnold - Mbabu (63. Baku), Paulo Otavio (63. Roussillon) - Waldschmidt (74. Steffen), Gerhardt (46. Lukebakio) - Weghorst. - Trainer: Kohfeldt

Lille: Grbic - Celik (83. Tiago Djalo), Fonte, Botman, Mandava - Andre - Sanches, Gudmundsson (68. Gomes) - Ikone (84. Yazici), Yilmaz (74. Onana), David. - Trainer: Gourvennec