Spanien ist nicht nur Real Madrid und Barca. In der Primera Division tummeln sich jede Menge Spieler, die in dieser Saison durchstarten und die es verdient haben, erwähnt zu werden. Eine Auswahl der Stars hinter den Stars.
Diego Alves (25/UD Almeria)
Durch eine starke Saison 2009/10 weckte er das Interesse europäischer Großklubs, darunter Milan und Juventus. Alves blieb in Almeria und liefert auch in dieser Saison gute Leistungen ab. Mit 128 gehaltenen Schüssen ist der 25-Jährige klar die Nummer eins der Primera Division. Auf Platz zwei folgt Bravo von Real Soceidad mit 112 Paraden.
Zudem ist Alves der Elfmeter-Killer schlechthin in Spanien. Von den letzten 14 Elfern parierte er neun, darunter einen gegen Cristiano Ronaldo.
Diego Colotto (29/Deportivo La Coruna)
"Colotto ist technisch stark und taktisch sehr gut ausgebildet. Sein Stellungsspiel ist überragend. Er ist sehr wertvoll für uns", sagt Depors Sportdirektor Ricardo Moar im Gespräch mit SPOX.
Depors Abwehr um die Innenverteidiger Colotto und Lopo hat in 15 Spielen 18 Gegentore bekommen - nur vier Klubs waren besser. "Unser Spielsystem ist darauf ausgelegt, immer viele Spieler hinter dem Ball zu haben", sagt Moar. Den Rest erledigt die Viererkette. Einmal ging Depor unter, beim 1:6 im Bernabeu. Colotto war gesperrt.
Atletico Madrid würde Colotto gerne 2011 verpflichten. "Ich bin glücklich bei Depor. Aber es macht mich stolz, das Interesse eines so großen Klubs wie Atletico zu wecken", sagte der 29-Jährige.
Kevin Garcia (21/RCD Mallorca)
"Er ist jung und unerfahren. Aber er spielt wie einer, der schon ewig dabei ist", sagt Laudrup. Anfang Oktober war Garcia bester Mann auf dem Platz - im Camp Nou. Sein Gegenspieler hieß Lionel Messi.
Der Verein hat mittlerweile reagiert und Garcia mit einem neuen Vertrag bis 2014 ausgestattet. "Ich spiele seit zehn Jahren für Mallorca und es ist eine Ehre für mich, dass der Klub langfristig auf mich zählt."
Bis Jahresende fällt Garcia allerdings wegen einer Zerrung der Achillessehne aus.
Andoni Iraola (28/Athletic Bilbao)
Tottenham hat Bilbao ein 15-Millionen-Euro-Angebot für Iraola auf den Tisch gelegt. Allerdings ist im bis 2012 laufenden Vertrag des 28-Jährige eine fixe Ablösesumme in Höhe von 30 Millionen Euro verankert.
"Solange ich Präsident dieses Vereins bin, werde ich Iraola nicht verkaufen. Er gehört zu Athletic wie eine schöne Frau zu mir", sagte Klubboss Fernando Garcia Macua.
Don Balon Valero, der Hirte und der bessere Ribery
Der Gefoulte und Obafemis Double
Borja Valero (25/FC Villarreal)
Valero ist nicht der Eleganteste, aber sehr effizient und stark im Spiel gegen den Ball. Der FC Barcelona und der FC Arsenal haben bereits angeklopft.
In der letzten Saison spielte Valero für Mallorca und schoss im September 2009 das 1000. Liga-Tor der Balearen-Elf. Am Saisonende wurde dem U-19-Europameister von 2004 eine große Ehre zuteil: Valero wurde mit dem Don Balon Award für den besten spanischen Spieler des Jahres ausgezeichnet.
Derek Boateng (27/FC Getafe)
"Derek ist mein wichtigster Spieler", sagt Michel. Boateng, WM-Teilnehmer mit Ghana 2006 und 2010, spielte 2009 fünf Monate für den 1. FC Köln, kam dort aber an Petit und Maniche nicht vorbei. In der Endphase der Saison spielte er fünf Mal von Beginn an.
Tottenham Hotspur soll an Boateng interessiert sein. Getafes Präsident Angel Torres schließt einen Verkauf von Boateng im Winter-Transferfenster aber aus.
Antoine Griezmann (19/Real Sociedad)
"Er hatte Angebote von Lyon, Saint-Etienne und Auxerre. Alle wollten ihn noch ein Jahr in Montpellier parken und dann langsam aufbauen. Wir wollten ihn sofort und wir haben ihn bekommen. Er ist besser als Ribery", sagt Eric Olhats, ehemaliger Trainer von Real Sociedad.
In San Sebastian überzeugte Griezmann Jahr für Jahr in den Jugendmannschaften. Im April 2010 unterschrieb er seinen ersten Profivertrag mit einer Laufzeit von fünf Jahren und einer festgeschriebenen Ablösesumme in Höhe von 30 Millionen Euro. In Sociedads Aufstiegssaison schoss er sechs Tore.
Manchester United und der FC Liverpool haben längst Kontakt zu Griezmanns Management aufgenommen. "Er ist schnell, torgefährlich und hat eine erstklassige Ballbehandlung", sagt sein Trainer Martin Lasarte.
In dieser Saison hat Griezmann in 15 Spielen drei Mal getroffen, spezielle Jubelarien entwickelt (zum Video) und am letzten Wochenende sein persönliches Waterloo erlebt. "Wir waren so unfassbar chancenlos. Aber das gehört wohl zum Fußball dazu", sagte Griezmann nach dem 0:5 in Barcelona.
Der Elfer-Killer und Messis Albtraum
Der Gefoulte und Obafemis Double
Jose Callejon (23/Espanyol Barcelona)
Callejon kann im Sturmzentrum spielen, kommt aber lieber über die Flügel. Er ist schnell, technisch stark und hat einen harten, platzierten Schuss. Nach Jose Antonio Reyes von Atletico Madrid ist Callejo der am häufigsten gefoulte Spieler der Primera Division (51 Fouls).
In jedem Spiel trägt Callejon unter dem Trikot ein T-Shirt mit dem Konterfei des im August 2009 verstorbenen Espanyol-Kapitäns Dani Jarque. "Das ist eine Selbstverständlichkeit. Dani gibt mir Kraft und beruhigt meine Seele."
Atletico Madrid hat ihn als Ersatz für den zu Schalke 04 gewechselten Jurado im Auge.
Nilmar (26/FC Villarreal)
Villarreal ist Nilmars zweite Station in Europa. Von 2004 bis 2006 stand der Brasilianer als Backup für Giovane Elber bei Olympique Lyon unter Vertrag. Nilmar schoss bei seinem Debüt für die Lyonnais gegen Stade Rennes zwei Tore - und traf danach nie mehr für die Franzosen.
Über den Umweg Corinthians und Internacional kam er 2009 nach Villarreal. In dieser Saison trumpft Nilmar (endlich) groß auf. Neun Tore in der Liga, zwei in der Copa del Rey.
"Nilmar hat alles, was ein guter Stürmer braucht. Er ist schnell, technisch perfekt, schlitzohrig und cool vor dem Tor. Nur sein Kopf spielt ab und zu nicht mit", sagt Carlos Dunga, Ex-Nationaltrainer von Brasilien. Unter Dunga spielte Nilmar regelmäßig für die Selecao.
Felipe Caicedo (22/UD Levante)
Mit Ende der letzten Transferperiode kam Caicedo erneut auf Leihbasis zu Aufsteiger Levante. In elf Spielen erzielte er sechs Tore. Caicedo trifft alle 93 Minuten. Nur Lionel Messi (alle 71 Minuten ein Tor) und Cristiano Ronaldo (alle 78 Minuten ein Tor) haben eine bessere Quote.
Caicedo lebt von seiner bulligen Statur. Er hält sich die Gegenspieler auf engstem Raum vom Leib. Er ist nicht der Schnellste, zieht aber meist zwei Gegenspieler auf sich. Ein Typ wie Obafemi Martins, nur weitaus torgefährlicher.