Das riecht nach dicker Luft kurz vor dem Derby: Kölns Trainer Steffen Baumgart hat Lokalrivale Bayer 04 Leverkusen heftig kritisiert - wegen des Wechsels von Supertalent Florian Wirtz vor knapp zwei Jahren.
"Er wurde in unserem Kölner Nachwuchsleistungszentrum über einen langen Zeitraum sehr, sehr gut ausgebildet. Und es gab mal ein Agreement zwischen Köln, Leverkusen und Mönchengladbach, dass man sich im Nachwuchs gegenseitig keine Spieler abwirbt", sagte Baumgart in einem Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung. "Das wurde aufgekündigt. Daran sehen wir, in was für einem Geschäft wir uns bewegen."
Wirtz war im Winter 2020 aus dem Kölner NLZ auf die anderen Rheinseite nach Leverkusen gewechselt. Schon damals hatte der Transfer des Teenagers zwischen beiden Klubs für atmosphärische Störungen gesorgt. Allerdings, das räumte Baumgart auch ein, habe der FC damals auch Fehler gemacht.
"Der 1. FC Köln hat vielleicht an der einen oder anderen Stelle nicht schnell genug reagiert, aber auf der anderen Seite müssen wir sagen, dass da eine Menge Geld geflossen ist."
Wirtz-Transfer: Bayer sieht sich im Recht
Baumgart bezieht sich mit seiner Kritik auf ein Abkommen der rheinischen Klubs Köln, Leverkusen und Borussia Mönchengladbach aus dem Jahr 2001. Das habe aber im Fall Wirtz nicht gegriffen, weil dessen Vertrag in Köln ausgelaufen sei und er in Leverkusen sofort einen Lizenzspielervertrag unterschreiben konnte. So erklärte Bayers Sportdirektor Simon Rolfes damals im Nachgang den Transfer.