Lukas Podolski denkt wegen der akuten Terrorgefahr in der Türkei offenbar doch über einen vorzeitigen Abschied von Galatasaray nach. "Ich liebe den Fußball. Er gibt mir so viel. Aber es gibt Wichtigeres, nämlich die Familie. Das ist doch logisch, wenn Gefahr da ist, dass man sich da Sorgen macht", sagte der 30-Jährige der Bild.
Der frühere Bundesligaprofi, der an Galatasaray bis 2018 vertraglich gebunden ist, sorgt sich dabei wohl vor allem um seinen Sohn. "Eigentlich war geplant, dass unser Sohn Louis hier in Istanbul ab Sommer in die Schule geht. Jetzt muss ich mir in Ruhe mit meiner Familie Gedanken machen, was das Beste ist", sagte Podolski, der erst im vergangenen Sommer an den Bosporus gewechselt war.
Podolski, der zum Aufgebot der deutschen Nationalmannschaft für die beiden Länderspiele gegen England am Samstag in Berlin und drei Tage später in München gegen Italien steht, hatte zuvor bereits gesagt: "Es ist doch klar, dass ich keine Lust darauf habe, ständig in Sorge zu sein. Ich bin nicht nur Fußball-Profi, sondern auch Familien-Vater."
Mitte März waren bei einem Autobomben-Attentat in Ankara über 30 Menschen getötet worden, darunter der Vater von Podolskis Mitspieler Umut Bulut. "Wenn man selber in der Situation ist, sie erlebt, ist es nochmal ein ganz anderes Gefühl, als wenn man vorm TV sitzt oder es in den Nachrichten hört. Paris, Ankara, Istanbul - natürlich hat man im Hinterkopf jetzt viele Fragezeichen: Was wäre, wenn ...?", so Podolski weiter.
Am Sonntag war das Istanbul-Derby zwischen Galatasaray und Stadtrivale Fenerbahce wegen einer Terrorwarnung kurzfristig abgesagt worden. "Die Anspannung in der Stadt war spürbar", sagte der Mittelfeldspieler.
Lukas Podolski im Steckbrief