U21 - DFB-Team kassiert in EM-Quali Klatsche gegen Polen

SID
12. November 202120:08
Jonathan Burkhardt kassierte mit der deutschen U21 gegen Polen eine Niederlage.getty
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Rückschlag für die deutsche U21: Im EM-Qualifikationsspiel gegen Polen unterlag das Team des neuen Trainers Antonio Di Salvo nach einer verschlafenen Anfangsviertelstunde klar.

Antonio Di Salvo verschwand mit gesenktem Kopf in der Umkleidekabine, seine Schützlinge um Hoffnungsträger Jonathan Burkardt verabschiedeten sich sichtlich niedergeschlagen von ihren Fans: Die deutsche U21 hat in der EM-Qualifikation unter dem neuen Trainer eine heftige Blamage erlebt.

Nach einem katastrophalen Fehlstart musste sich das DFB-Team Polen trotz tapferer Leistung nach langer Unterzahl mit 0:4 (0:3) geschlagen geben. Zuvor hatte die U21 alle vier Spiele in der Gruppe B gewonnen.

"Die ersten zehn Minuten waren wirklich eine Katastrophe. Es ist alles Schlechte passiert, was wir uns hätten vorstellen können", sagte Kapitän Burkardt bei ProSieben MAXX. Auch Di Salvo war bedient: "Es stand 3:0, bevor es gefühlt richtig losgegangen ist. Anschließend hat die Mannschaft eine gute Moral gezeigt. Am Ende ist uns die Kraft ausgegangen."

Bereits in der Anfangsviertelstunde sorgten Doppelpacker Adrian Benedyczak (5./12.) und Michal Skoras (15.) in der Nebelglocke von Großaspach für klare Verhältnisse. Wenig später sah der Bremer Jean-Manuel Mbom wegen einer Notbremse die Rote Karte (19.), kurz vor Schluss traf Kacper Kozlowski zum Endstand (90.). Chance zur Wiedergutmachung hat der Europameister von 2009, 2017 und 2021 am Dienstag (18.15 Uhr/ProSieben MAXX) im letzten Spiel des Jahres gegen San Marino in Ingolstadt.

Di Salvos Warnung bleibt offenbar ungehört

Trotz der jüngsten Niederlage liegt die Mannschaft von Di Salvo nach den Hinspielen mit zwölf Punkten weiter an der Tabellenspitze. Israel (12) und Polen (10) befinden sich in Lauerstellung - nur die Gruppenersten sowie der beste Zweite aus neun Staffeln qualifizieren sich direkt für die U21-EM 2023 in Rumänien und Georgien.

Vor dem Spiel hatte Di Salvo, der die ersten beiden Begegnungen als U21-Trainer gewann, sein Team noch vor dem "stärksten Gegner in der Gruppe" gewarnt. Der Nachfolger von Erfolgstrainer Stefan Kuntz sollte Recht behalten, nach nicht einmal 20 Minuten war das Spiel quasi entschieden.

Die deutschen Nachwuchshoffnungen, die auf BVB-Torjäger Youssoufa Moukoko (Augenentzündung) verzichten mussten, erwischten vor 3994 Zuschauern einen Fehlstart der brutalen Sorte. Zwar übernahm die DFB-Auswahl um Debütant Jan Thielmann vom 1. FC Köln schnell das Kommando, doch die Gäste aus Polen schalteten schnell um und überzeugten mit eiskalter Effizienz vor dem Tor.

Tolle Moral: Sturmlauf in Unterzahl

Erst leitete Erik Schuranow mit einem Fehlpass einen schnellen Gegenstoß ein, den Benedyczak souverän vor DFB-Torhüter Luca Philipp (TSG Hoffenheim) vollendete. Wenig später erhöhte der Torjäger des italienischen Zweitligisten Parma Calcio nach einem weiteren Konter freistehend per Lupfer.

Die Vorentscheidung gelang Skoras, der sich bei einem harten Zweikampf gegen Mbom durchsetzte und aus spitzem Winkel traf. Danach hatte der Werder-Profi erneut das Nachsehen und wurde nach einer Notbremse gegen Benedyczak vom Platz gestellt.

In der Folge zeigte die Mannschaft von Di Salvo aber Moral, kontrollierte das Spielgeschehen und erarbeitete sich eine Vielzahl an Chancen. Nur der Anschlusstreffer wollte zunächst nicht gelingen. Kapitän Jonathan Burkardt (31.) sowie Angelo Stiller mit einem Freistoß an den Pfosten (45.) scheiterten knapp.

Auch nach dem Seitenwechsel lag ein deutscher Treffer in der Luft, doch Burkardt (54.), Malick Thiaw (56.) und Yannik Keitel (63.) vergaben beste Möglichkeiten, ehe Kozlowski für Polen noch einmal nachlegte.

Deutschland - Polen: Die Aufstellungen

Deutschland: Philipp - Mbom, Mai, Thiaw, Netz (ab 64. Leweling) - Keitel, Stiller (ab 90.+3 Martel), Thielmann (ab 46. Bella Kotchap) - Schade, Schuranow (ab 25. Massimo), Burkardt

Polen: Miszta - Gruszkowsk, Bejger, Kruk, Kiwior - Bogusz, Poreba, Kaminski - Zalewski (ab 62. Kozlowski), Benedyczak (ab 69. Spiewak), Skoras (ab 84. Zukowski)