UEFA untersucht Sprechchöre gegen Balotelli

SPOX
27. November 200914:16
Mario Balotelli gehört zu den größten Talenten im europäischen FußballGetty
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Nachdem Inter-Stürmer Balotelli beim Champions-League-Spiel von Juventus Turin in Bordeaux mit rassistischen Sprechchören beschimpft wurde, hat die UEFA Ermittlungen aufgenommen.

Die rassistischen Sprechchöre der Fans von Juventus Turin gegen den dunkelhäutigen italienischen Junioren-Nationalspieler Mario Balotelli von Inter Mailand beim Champions-League-Spiel bei Girondins Bordeaux am vergangenen Mittwoch (0:2) beschäftigen jetzt auch die Europäische Fußball-Union und die italienische Justiz. Der Verband wartet auf den Bericht des spanischen Schiedsrichters Iturralde Gonzalez und des UEFA-Delegierten.

Geldstrafe von 20.000 Euro droht

Juventus droht wegen der Sprechchöre eine Geldstrafe von 20.000 Euro. Erst am Dienstag war Juventus mit einer Strafe in Höhe von 20.000 Euro belegt worden. Juve-Anhänger hatten beim 1:0 im Punktspiel gegen Udinese am vergangenen Wochenende erneut Balotelli beleidigt. Balotelli hat ghanaische Eltern, er ist in Palermo geboren und als Adoptivkind in der Lombardei aufgewachsen.

Mit dem Fall Balotelli beschäftigt sich jetzt auch die Justiz. Die Turiner Staatsanwaltschaft hat Ermittlungen eingeleitet, um mit Videoaufnahmen vom Stadion jene Juve-Fans zu identifizieren, die Balotelli in Udinese beleidigt haben.

Präsident fordert Vereine zu Härt auf

Der Präsident des italienischen Fußballverbandes, Giancarlo Abete, rief die Klubs zu absoluter Härte gegen rassistisches Verhalten ihrer Fans auf. "Es kann nicht so schwierig sein, 50 oder 100 Personen zu isolieren, deren Verhalten absolut untolerierbar ist und das Ansehen des italienischen Fußballs beschmutzt", sagte Abete nach Angaben der italienischen Sporttageszeitung "Corriere dello Sport" am Freitag.

Ein Parlamentarier der oppositionellen Demokratischen Partei, Roberto Giachetti, rief am Donnerstag die Regierung Berlusconi zu einschneidenden Maßnahmen zur Bekämpfung des Rassismus in den Stadien auf und verlangte Strafen gegen Juventus.

Balotelli-Beschimpfungen beschäftigen Parlament