Alles andere als souverän, aber zumindest effektiv: Mit einem Arbeitssieg hat der VfL Wolfsburg die dritte Qualifikationsrunde zur Gruppenphase in der Europa League erreicht. Die Niedersachsen mühten sich in Tirana über weite Strecken zu einem 4:0 (2:0)-Erfolg gegen den albanischen Vizemeister FK Kukesi.
"Wir haben gut angefangen und schnell 2:0 geführt, dann aber einen dummen Elfmeter bekommen, den Koen (Casteels, d. Red.) sehr, sehr gut gehalten hat", sagte VfL-Trainer Oliver Glasner: "Wir haben zu Null gespielt und sind zufrieden, in der nächsten Runde zu stehen."
Im leeren Air-Albania-Stadion nutzten die Gäste schon vor dem Seitenwechsel zwei Abwehrfehler zur Vorentscheidung. In der 21. Minute profitierte Torjäger Wout Weghorst von einem Patzer von Abwehrspieler Erhun Obanor und schob den Ball aus kurzer Distanz ins Netz. Innenverteidiger Maxence Lacroix nutzte zwölf Minuten später eine missglückte Faustabwehr von Kukesis Torhüter Entonjo Elezaj zum zweiten Treffer, ehe erneut der Niederländer (74.) und Admir Mehmedi (89.) zum Endstand erfolgreich waren.
Dass die Norddeutschen ohne Gegentor in die Halbzeitpause gehen konnten, hatten sie einer Weltklasseparade von Coen Casteels zu verdanken. Der Belgier kratzte in der 35. Minute einen nicht einmal schlecht geschossenen Foulelfmeter von Eduart Rroca aus dem Torwinkel. Der Schütze war zuvor von Felix Klaus zu Fall gebracht worden.
Dass VfL-Trainer Oliver Glasner dennoch mit missmutigem Gesicht in die Halbzeitpause ging, hatte mit einem Foul an Maximilian Arnold zu tun. Offenkundig wegen einer Verletzung am Sprunggelenk musste der Mittelfeldspieler ab der 36. Minute durch Yannick Gerhardt ersetzt werden. Möglicherweise wird er beim Bundesliga-Auftakt am Sonntag (18.00 Uhr/Sky) gegen Bayer Leverkusen fehlen.
Zu Beginn der zweiten Halbzeit bekamen die Wölfe die bis dahin annähernd ausgeglichene Partie mehr und mehr in den Griff, ohne zunächst die ganz große Torgefahr auszustrahlen. Kukesi, in der ersten Runde mit 2:1 gegen Slavia Sofia siegreich, stand nun deutlich tiefer und brachte in der Offensive wenig zustande. Nur der eingewechselte Albin Gashi (58.) sorgte mit einem Schuss ans Lattenkreuz für Gefahr.
Bereits am 24. September geht es für die Wolfsburger im eigenen Stadion gegen Desnal Tschernihiw aus der Ukraine weiter. Sollte auch dieser Gegner ausgeschaltet werden, stünden sie nach einem weiteren Sieg am 1. Oktober in der Gruppenphase. Der mögliche Gegner für diese Partie wird bereits am Freitag (14.00 Uhr) ausgelost.