Barca will Revanche in Glasgow

Marco Heibel
01. Oktober 201309:29
Dani Alves gibt sich vor dem Spiel in Glasgow selbstbewusst - auch ohne Messigetty
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Der 2. Spieltag der Champions-League-Gruppenphase bietet bereits viele vorentscheidende Duelle. Der FC Barcelona will sich bei Celtic für die 1:2-Pleite vom vergangenen November rehabilitieren, muss dabei aber ohne Weltfußballer Lionel Messi auskommen. In London messen sich mit dem FC Arsenal und dem SSC Napoli zwei Teams mit toller Frühform.

Zenit St. Petersburg - Austria Wien (Di., 18 Uhr imLIVE-TICKER)

Im Duell zweier Verlierer des ersten Spieltags geht es darum, den Anschluss in der Gruppe halten. Hier ist Zenit in der Pflicht, das als Favorit ins Spiel geht und nur eines seiner letzten 23 Heimspiele im Europapokal verlor.

Auch in der Liga läuft es bei St. Petersburg rund, die Mannschaft von Luciano Spalletti hat am Samstag durch den 4:2-Heimsieg gegen Meister Spartak Moskau die Tabellenführung übernommen. Um die Klasse des Gegners weiß auch Austria-Coach Nenad Bjelica: "Zenit ist eine sehr starke Mannschaft mit einem breiten Kader und herausragenden Individualisten. Und Zenit ist hervorragend in Form." SPOX

Das kann man von der Austria nicht behaupten: Die Veilchen gewannen nur eines ihrer letzten sieben Pflichtspiele, sind im Pokal raus und haben in der Meisterschaft früh den Anschluss verloren. Trainer Bjelica hofft, dass sein Team am Dienstag "ihr Champions-League-Gesicht" zeigen wird. In St. Petersburg fehlen mit Alexander Gorgon, Alexander Grünwald, Kaja Rogulj, Marko Stankovic und Emir Dilaver allerdings gleich fünf Spieler.

Steaua Bukarest - FC Chelsea (Di., 20.45 Uhr imLIVE-TICKER)

Erst in der vergangenen Saison standen sich Steaua und Chelsea im Achtelfinale der Europa League gegenüber. Das Hinspiel in Rumänien ging dank eines Treffers von Raul Rusescu an Steaua. Erst im Rückspiel entschieden die Blues das Duell durch ein 3:1 zu ihren Gunsten.

"Europa League" ist ein Unwort für Chelsea-Coach Jose Mourinho. Der Portugiese appellierte an seine Mannschaft, nach der Auftakt-Pleite gegen Basel in Bukarest ein anderes Gesicht zu zeigen, um nicht wie im Vorjahr in den kleineren UEFA-Wettbewerb abzusteigen: "Wir brauchen zwölf Punkte, um in dieser Gruppe außer Gefahr zu sein. Ein Unentschieden bei Steaua ist nicht genug."

Der rumänische Rekordmeister benötigt nach der 0:3-Auftaktpleite beim FC Schalke 04 ebenfalls dringend Zählbares. In der Liga läuft es mit 19 Punkten aus sieben Spielen blendend, doch international geht für die Mannschaft des ehemaligen Cottbuser Bundesligaprofis Laurentiu Reghecampf wenig: Steauas letzter Sieg in der Königsklasse datiert aus dem Jahr 2006.

FC Arsenal - SSC Napoli (Di., 20.45 Uhr im LIVE-TICKER)

In der Dortmunder Gruppe F duellieren sich im Emirates Stadium zwei Gewinner der Auftaktrunde. Die Gunners wollen ihren Lauf von neun Pflichtspielen ohne Niederlage ausbauen. Auch Napoli ist in bestechender Form, gewann bislang sechs von sieben Partien. Es ist übrigens bereits das zweite Aufeinandertreffen in dieser Saison: Beim Emirates Cup Anfang August konnte Arsenal einen frühen 0:2-Rückstand noch ausgleichen.

Mit dem 2:1-Startsieg in Marseille im Rücken will Gunners-Coach Arsene Wenger gegen Napoli bereits für eine Vorentscheidung in der Gruppe sorgen: "Wenn wir dieses zweite Spiel gewinnen, wissen wir, dass wir uns qualifizieren können." Arsenal muss dabei weiter auf die verletzten Schlüsselspieler Santi Cazorla, Theo Walcott und Lukas Podolski verzichten.

Wengers Gegenpart auf Seiten der Italiener sieht sein Team noch lange nicht am Ende seiner Möglichkeiten angelangt. SSC-Coach Rafael Benitez glaubt, dass er bislang "erst 75 Prozent" herausgeholt hat. Der Spanier ist sich sicher, dass seine Mannschaft "gegen jeden Gegner gewinnen kann". Borussia Dortmund hat das bereits zu spüren bekommen. Nun auch Arsenal? Abgesehen von Christian Maggio (Knie) hat Benitez alle Mann an Bord. SPOX

FC Porto - Atletico Madrid (Di., 20.45 Uhr im LIVE-TICKER)

Der Europa-League-Sieger von 2011 empfängt im Estadio do Dragao den Europa-League-Sieger von 2010 und 2012. Mit diesem Wettbewerb will allerdings weder der Tabellenführer aus Portugal noch der Zweite aus Spanien etwas zu tun haben. Der Grundstein ist gelegt: Beide Mannschaften gewann ihre Auftaktpartie und können nun bereits für eine kleine Vorentscheidung sorgen.

Porto gewann in der Vorsaison sämtliche seiner vier Heimspiele in der Champions League, während Atletico seit 13 Pflichtspielen ungeschlagen ist und am Samstag erstmals seit 14 Jahren wieder in der Liga das Stadtderby gegen Real gewinnen konnte.

Porto-Coach Paulo Fonseca zeigte sich denn auch beeindruckt von der Klasse des Gegners und appellierte an seine Mannschaft, "geduldig und diszipliniert" zu spielen. Besonders auf "das gefährliche Umschaltspiel" der Rojiblancos müsse seine Mannschaft aufpassen, erklärte der Portugiese.

Ajax Amsterdam - AC Milan (Gruppe H/Dienstag, 20.45 Uhr imLIVE-TICKER)

Bereits vor drei Jahren begegneten sich Ajax und Milan in der Gruppenphase. Damals stibitzten die Niederländer den Rossoneri vier Punkte, hatten aber im Kampf um ein Achtelfinalticket dennoch das Nachsehen. Noch viel präsenter ist aber das Champions-League-Finale von 1995, das die Amsterdamer mit 1:0 gegen den Titelverteidiger gewannen.

In der Gegenwart dominiert dagegen die Tristesse. Milan gewann zwar zum Auftakt mit 2:0 gegen Celtic, hinkt aber in der Serie A nach sechs Spieltagen bereits zehn Punkte hinter der Roma her. Ajax ging zum Gruppenstart mit 0:4 in Barcelona unter und kassierte nur wenige Tage darauf auch in der Liga eine 0:4-Klatsche gegen die PSV Eindhoven.

Gegen Milan muss Ajax-Coach Frank de Boer auf den verletzen Bojan Krkic verzichten, der in der Vorsaison noch für die Italiener gespielt hat. Bei Milan sind Stephan El Shaarawy und Riccardo Montolivo wieder voll belastbar, wobei Letzterer gegen Ajax sogar in der Startelf erwartet wird.

Celtic - FC Barcelona (Di., 20.45 Uhr imLIVE-TICKER)

Der Celtic Park bebte am 7. November 2012, als die Grün-Weißen den großen FC Barcelona mit 2:1 schlagen konnten und so quasi das Ticket für das Achtelfinale buchten. Damals gelang Weltfußballer Lionel Messi in der Schlussminute nur noch der Anschlusstreffer, dieses Mal muss Barca auf den Argentinier wegen einer Muskelverletzung verzichten.

Rechtsverteidiger Dani Alves plant trotz dieses Umstands und der mageren Barca-Bilanz von zwei Siegen auf schottischem Boden bei sechs Versuchen einen klaren Sieg ein: "Celtic hatte letztes Mal nur Glück. Es war eine einmalige Sache, die nicht mehr vorkommen wird. Wir sind auf die Spielweise von Celtic vorbereitet. Wenn sie das Gleiche wieder versuchen, brauchen sie noch mehr Glück, um etwas mitzunehmen."

Celtic feierte am Wochenende beim 5:2 in Kilmarnock dank drei Toren von Georgios Samaras eine gelungene Generalprobe. Coach Neil Lennon hofft, dass seine Mannschaft den Coup wiederholen kann: "Samaras war weltklasse, wir haben viel Selbstvertrauen für Dienstag getankt." Ob ein Samaras in Topform gegen die in dieser Saison in allen Wettbewerben unbezwungenen Katalanen ausreicht?

Der 2. Spieltag der Champions League