Neuanfang mit einem Erzrivalen

Andreas Lehner
09. November 200718:22
SPOXGetty
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München - Lothar Matthäus wäre beinahe einmal Trainer des 1. FC Nürnberg geworden. Doch die Fans wollten keinen ehemaligen Bayern-Spieler auf dem Trainerstuhl ihres Clubs sehen, protestierten dagegen und der FCN verpflichtete Hans Meyer.

In Offenbach ging man da einen anderen Weg und verpflichtete Jörn Andersen. Im hessischen Duell zwischen den Kickers und dem SV Wehen Wiesbaden (JETZT im SPOX-LIVE-TICKER) richten sich daher alle Blicke auf den Dänen.

Nachdem Wolfgang Frank nach der 0:6-Klatsche im DFB-Pokal seinen Stuhl räumen musste, soll ausgerechnet der ehemalige Bundesliga-Torschützenkönig von Eintracht Frankfurt den Erzrivalen wieder auf Erfolgskurs bringen. Vor der Heimpremiere stellte der neue Coach schon mal klar, dass es "nur darum geht, mit Offenbach in der Zweiten Liga zu bleiben".

Offenbach seit sechs Spielen sieglos 

Auf einen Sieg warten die Offenbacher mittlerweile seit sechs Spielen. Hoffnung gibt aber die Heimbilanz, denn elf seiner 14 Punkte holte der OFC am Bieberer Berg.

Dennoch wird es gegen den starken Aufsteiger aus Wehen ein Kampf auf Biegen und Brechen werden. Auch wenn die Wehener seit vier Spielen ohne Sieg sind, gehen sie als leichter Favorit in die Partie. 

"Uns erwartet ein Kampfspiel. Die Partie ist eine absolute Nagelprobe. Gegen 1860 haben wir eine starke Defensivleistung gezeigt, unser Spiel nach vorne ist noch ausbaufähig. Offenbach hat eine Mannschaft mit gutem Zweitliga-Niveau und mehrere Spiele unglücklich verloren, in denen die Mannschaft dem Gegner gleichwertig war", meinte Wehens Trainer Christian Hock. 

1. FC Köln - Erzgebirge Aue

Eine turbulente Woche liegt hinter dem 1. FC Köln. Gut, das ist nichts Neues am Rhein. Dennoch ist die Situation vor dem Spiel gegen Erzgebirge Aue (ab 18 Uhr im SPOX-LIVE-TICKER) angespannter als gewöhnlich.

Nach der 1:2-Niederlage beim VfL Osnabrück an Allerheiligen stehen die Mannschaft und Trainer Christoph Daum unter gehörigem Druck. Ein weiterer Ausrutscher gegen eine schwächer eingeschätzte Mannschaft und die Lücke zu den Aufstiegsplätzen würde wohl noch größer werden. Im Moment liegt der FC schon vier Punkte hinter Rang drei.

Daum fordert bedingungslosen Einsatz

Wie Daum die Lage momentan einschätzt zeigt auch seine Reaktion, als er nach dem Osnabrück-Spiel beim Vorstand zum Rapport antanzen musste. Da der Coach fürchtete, es gehe um seine Vertragsauflösung, wollte er seinen Anwalt mitbringen. Dabei wollten Overath und Kollegen nur wissen, was sportlich alles falsch laufe und welche Lösungsansätze Daum habe.

Gegen Aue erwartet Daum nun vor allem im kämpferischen Bereich eine klare Steigerung und Konzentration von der ersten Minute. "Ich werde die Spieler aufstellen, von denen ich überzeugt bin, dass sie die Lauf- und Kampfbereitschaft auf den Platz bringen. Es ist wichtig, dass wir ans Limit gehen. Wir haben gegen Aue keinen Schönheitspreis zu gewinnen", sagt der 54-Jährige.

Dabei verbreitet Aue auf fremden Plätzen bisher nicht gerade Angst und Schrecken. Erst drei Punkte holten die Erzgebirgler auswärts. "Köln ist für uns alle eine riesige Herausforderung. Bisher haben wir dort immer sehr engagiert gespielt. Nach der Niederlage der Kölner in Osnabrück wird das natürlich schwer. Doch das sollte nur zweitrangig sein. Wichtig und entscheidend ist unsere Leistung", meint Coach Gerd Schädlich.

Immerhin konnte Erzgebirge mit dem 2:1-Heimsieg gegen Alemannia Aachen Selbstvertrauen tanken. 

Mainz 05 - VfL Osnabrück

Mainz musste sich zuletzt mit zwei Unentschieden begnügen. Gegen Osnabrück will die Truppe von Jürgen Klopp mal wieder eine Dreier einfahren. Dabei bauen die Mainzer auf ihre Heimstärke am Bruchweg. "Am Freitag wollen wir den Fans endlich wieder ein 100-Prozent-Mainz-05-Heimspiel zeigen", sagt Klopp und meint damit Einsatz, Wille und Spielfreude.

Osnabrück holte sich durch den Sieg gegen Köln einen enormen Schub. "Für die Entwicklung der Mannschaft war dieser Erfolg sehr wichtig. Aber letztlich war der Sieg unerlässlich, um in dieser Klasse bestehen zu können", sagt Claus-Dieter Wollitz. Für einen weiteren Sieg in Mainz spricht allerdings nicht gerade viel. Denn der VfL ergatterte auswärts bisher in sechs Versuchen nur ein mickriges Pünktchen.