Zweimal Derby, einmal Reaktion zeigen

Der 5. Spieltag der 2. Bundesliga wird mit zwei Derbys eröffnet: Der SV Sandhausen empfängt den Karlsruher SC, Erzgebirge Aue hat Energie Cottbus zu Gast. Für das punktlose Schlusslicht FC Ingolstadt geht es gegen Aufsteiger Arminia Bielefeld darum, endlich etwas mitzunehmen. Daneben ist der Rassismusfall um Danny da Costa immer noch präsent.

FC Ingolstadt - Arminia Bielefeld (Freitag, 18.30 Uhr im LIVE-TICKER)

Die rassistischen Rufe einiger Anhänger des TSV 1860 München gegen Ingolstadts dunkelhäutigen Rechtsverteidiger Danny da Costa haben deutschlandweit Wellen geschlagen. Nicht zuletzt der mutige Facebook-Post seines Mitspielers Ralph Gunesch hat eine Diskussion in Gang gesetzt. Die Mannschaft setzt nun ein weiteres Zeichen und wird sich gegen Bielefeld in Shirts mit der Aufschrift "Rechts außen? Nur im 4-3-3!" warmmachen.

Dabei soll das Sportliche nach vier Auftaktniederlagen nicht aus dem Fokus geraten. Das weiß auch Trainer Marco Kurz: "Es geht darum, dass ich die Mannschaft darauf vorbereite, dass sie sich selbst beweist, dass sie ein Spiel gewinnen kann." Verteidiger Andre Mijatovic und Angreifer Moritz Hartmann fehlen weiterhin verletzungsbedingt.

Aufsteiger Arminia Bielefeld blieb zuletzt dreimal ungeschlagen und steht mit fünf Punkten auf Rang zwölf solide da. Der 3:3-Ausgleich in letzter Sekunde vor Wochenfrist in Paderborn hat der Mannschaft noch einmal zusätzlich Mut gegeben. Kapitän Thomas Hübener warnt dennoch: "Wir dürfen uns nicht mehr so viele Fehlpässe erlauben. Außerdem müssen wir unsere Chancen nutzen."

Trainer Stefan Krämer stapelt trotz der guten Ausgangslage tief: "Wir sind der Außenseiter, auch wenn Ingolstadt noch keinen Punkt geholt hat." Arminia hat keine kurzfristigen Ausfälle zu beklagen. Eine Kadernominierung des erst am Donnerstag von Feyenoord ausgeliehenen 19-jährigen Sturmtalents Anass Achahbar kommt wohl noch zu früh.

SV Sandhausen - Karlsruher SC (Freitag, 18.30 Uhr im LIVE-TICKER)

Das nach vier Spielen noch sieglose Sandhausen erwartet den hervorragend gestarteten Aufsteiger Karlsruher SC. Zwischen beiden Städten liegen nur rund 50 Kilometer, sodass viele Gästefans im Hardtwaldstadion erwartet werden.

Der SVS muss gegen den Nachbarn auf den gelb-rot-gesperrten Verteidiger Tim Kister verzichten. Für ihn dürfte mit Florian Hübner ein Zweitliga-Debütant in die erste Elf rutschen. Mit Matthias Zimmermann steht ein Akteur in den Reihen der Sandhäuser, der unter dem heutigen KSC-Cheftrainer Markus Kauczinski in der Jugend ausgebildet wurde.

Die Badener sind bislang eine der positiven Überraschungen der Saison, lagen gegen Spitzenreiter Greuther Fürth sogar zwischenzeitlich in Front und waren virtuell Spitzenreiter. Gegen den Tabellenfünfzehnten erwartet Kauczinski ein "heißes Derby". Der KSC wolle aber den "positiven Lauf aus den letzten Auswärtsspielen fortsetzen."

Der Karlsruher Übungsleiter, der am Donnerstag seinen Vertrag bis 2016 verlängerte, muss aller Voraussicht nach erneut auf Angreifer Ilian Micanski verzichten, der weiterhin an muskulären Problemen laboriert. Erster Anwärter auf den Platz des Bulgaren ist Dimitrij Nazarov.

Erzgebirge Aue - Energie Cottbus (Freitag, 18.30 Uhr im LIVE-TICKER)

Nach zwei Siegen zum Auftakt hat Erzgebirge Aue zuletzt zwei Niederlagen gegen Aalen und in Kaiserslautern kassiert. Für Verteidiger Tobias Nickenig, der nach einem Bandscheibenvorfall wieder zur Verfügung steht, fehlte es in diesen beiden Partien an Zusammenhalt.

Der 29-Jährige fordert daher für das Derby gegen Cottbus: "Wir müssen wie Männer auf den Platz gehen und uns als Mannschaft präsentieren." Bei diesem Unterfangen fehlen den Veilchen die kranken und verletzten Rene Klingbeil (Angina), Thomas Paulus (Bänderriss) und Fabian Müller (Kniebeschwerden).

Energie Cottbus imponierte bislang vor allem zuhause: 4:0 gegen Paderborn am 2. Spieltag, 5:1 gegen Aalen vor Wochenfrist. In der Fremde hat die Mannschaft von Rudi Bommer bislang dagegen nur einen Zähler zustande gebracht.

Vielleicht werden Auswärtspunkte bald noch schwieriger zu erringen sein, denn Torjäger Boubacar Sanogo (bereits sechs Saisontore) strebt offenbar einen Vereinswechsel an. Bommer: "Wir werden noch einige Tage zittern müssen." Von dieser Personalie abgesehen, ist Energie fast sorgenfrei. Einzig Neuzugang Amin Affane fehlt wegen einer Wadenverletzung.