Während die Bundesliga noch in der Länderspielpause schlummert, stehen in der 2. Liga schon am Freitag Prestigeduelle an. Die Tabellenführenden Greuther Fürth und Karlsruher SC treten zum direkten Duell an und der SC Paderborn will zum ersten Mal das Ostwestfalenderby in Bielefeld gewinnen. Außerdem versuchen die im Gleichschritt stagnierenden Teams von St. Pauli und dem VfL Bochum endlich auszubrechen - mit oder ohne Taktikumstellung.
Karlsruher SC - Greuther Fürth (18.30 Uhr im LIVE-TICKER)
Schon am Freitag steigt im Karlsruher Wildpark das Spitzenspiel des 4. Spieltags: Die beiden Führenden der Tabelle treten gegeneinander an. Als Aufsteiger versucht sich der KSC trotz des zweiten Platzes in die Außenseiterrolle zu begeben. "Wir wollen so schnell wie möglich die 40 Punkte holen. Das ist nach wie vor das Ziel. Jetzt haben wir schon sieben", sagte Abwehrchef Jan Mauersberger, der früher selbst für Fürth auflief.
Trotzdem ist Fürth gewarnt. "Sie waren keine typische Drittligamannschaft und sind jetzt kein typischer Aufsteiger. Für mich ist die Partie das schwerere Spiel im Vergleich zum Aufeinandertreffen mit Kaiserslautern", erklärte Kleeblatt-Trainer Frank Krämer. Gelingt Karlsruhe der Heimsieg, hat der KSC seinen 1000. Zweitliga-Punkt eingefahren.
Als einzige Mannschaft der 2. Liga blieb der KSC in der noch jungen Saison ohne Gegentor. Gegen die Franken erwartet die Badener aber eine harte Prüfung. "Greuther Fürth ist ein ganz anderes Kaliber wie Ingolstadt. Da dürfen wir uns noch weniger Fehler als zuletzt erlauben", erklärte Selcuk Alibaz, der mit einem Tor und einem Assist bislang der erfolgreichste KSC-Scorer ist.
Der Erfolgsgarant der Kleeblätter fällt dagegen langfristig aus. Nikola Djurdjic erlitt beim 2:1-Sieg gegen Kaiserslautern einen Kreuzbandriss. "Das ist ganz bitter für ihn und unsere Mannschaft", ärgerte sich Trainer Kramer. Gegen das zweikampfstärkste Team der Liga wird wohl Ognjen Mudrinski stürmen. Der bullige Serbe avancierte gegen Lautern nach seiner Einwechslung mit seinem Tor zum Matchwinner.
Arminia Bielefeld - SC Paderborn (18.30 Uhr im LIVE-TICKER)
Das Ostwestfahlen-Derby ist für den SC Paderborn kein gutes Pflaster. Zehnmal trafen beide Mannschaften in Bielefeld aufeinander, neunmal ging Paderborn als Verlierer vom Platz. Einen einzigen Punkt entführte das Team bisher von der Bielefelder Alm.
"Wir müssen wieder von Beginn an Gas geben und die Zweikämpfe annehmen", appellierte SCP-Trainer Andre Breitenreiter, dessen Team sich durch ein Unentschieden gegen den 1. FC Köln zuletzt vom 18. Platz lösen konnte: "Mit der gleichen Leidenschaft wie gegen Köln haben wir gute Chancen zu gewinnen."
Um das zu verhindern, hat Arminia-Trainer Stefan Krämer im Geheimtraining Standards üben lassen. "Wer mich kennt weiß, dass ich etwas abergläubisch bin", sagte der Coach und erinnerte daran, dass er vor dem Sieg gegen Osnabrück auch unter Ausschluss der Öffentlichkeit trainieren ließ.
Verzichten muss Krämer neben dem Langzeitverletzten Dennis Riemer auf Jan Fießer, der mit einer eitrigen Angina bis Sonntag krankgeschrieben ist. Patrick Schönfeld und Patrick Platins sollen rechtzeitig fit sein. Bei Paderborn fällt lediglich Mehan Alba aus.
VfL Bochum - FC St. Pauli (20.30 Uhr im LIVE-TICKER)
Der VfL sucht nach dem Kaderumbruch im Sommer noch immer nach seiner Form. Zuletzt setzte es eine 0:1-Niederlage beim FSV Frankfurt. "In Frankfurt standen nur noch vier Spieler auf dem Platz, die bereits im Vorjahr gespielt haben. Da gehört so ein negativer Ausreißer einfach mal dazu", beruhigte Trainer Peter Neururer die Fans.
Die Hamburger kommen wie gerufen. Beim letzten Aufeinandertreffen an der Castroper Straße ging St. Pauli trotz guter Möglichkeiten 0:3 unter. Es war das erste Heimspiel der zweiten Ära von Neururer als Bochum-Coach. In dieser Saison marschierten beide Mannschaften bislang im Gleichschritt. Einem Sieg folgte ein Unentschieden und schließlich eine Niederlage.
Trotz des jüngsten Misserfolgs will Michael Frontzeck an seiner Taktik festhalten. "Wir werden nichts über den Haufen werfen", erklärte der 49-Jährige: "Der Ball will zurzeit einfach nicht über die Torlinie. Aber auch ein Daniel Ginczek hat in der vergangenen Saison Anlaufzeit benötigt, das darf man nicht vergessen." Anders Neururer: Piotr Cwielong sah in Frankfurt Gelb-Rot. "Wir werden das im System auffangen", kündigte der Kulttrainer an. 4-4-2 mit der Doppelspitze Richard Sukuta-Pasu und Mirkan Aydin heißt wohl das Rezept gegen St. Pauli.
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