Wegen des erneuten Stadionverbots für Frauen fordern Aktivisten den Ausschluss der iranischen Nationalmannschaft von der Fußball-WM in Katar.
Das berichtete die Nachrichtenagentur AFP am Freitag, nachdem am Dienstag rund 2000 Frauen mit Karten der Zutritt zum Spiel zwischen dem Iran und dem Libanon verweigert worden war.
Der Iran habe sich gegenüber der FIFA verpflichtet, "seine Politik der 'Geschlechter-Apartheid' zu beenden", schrieb die Gruppe "United for Navid" demnach in einem Brief an den Weltverband: "Doch der Iran hat nicht nur dieses Versprechen gebrochen, indem er Frauen weiterhin den Zutritt zu den Stadien verwehrt, sondern Frauen werden auch geschlagen, misshandelt und bedroht."
Auch Human Rights Watch (HRW) richtete sich an die FIFA und forderte, dass der Verband seine eigenen globalen Richtlinien zur Antidiskriminierung befolgen müsse. Daher sollte die FIFA in Erwägung ziehen, "Strafen für die Nichteinhaltung durch den Iran zu verhängen", sagte Tara Sepehri Far in einem HRW-Statement.
Man habe mit "Besorgnis" von den Berichten über den Ausschluss von Frauen erfahren, teilte ein FIFA-Sprecher mit. Nachdem Frauen im Iran über Jahrzehnte der Besuch von Fußballspielen verwehrt gewesen war, sie seit 2019 aber vereinzelt Partien besuchen durften, erwarte die FIFA, "dass dies so weitergeht, da es kein Zurück mehr geben kann".