Joseph S. Blatter hat sich hinsichtlich der WM 2022 in Katar zugunsten einer Austragung im Winter ausgesprochen. Laut des FIFA-Präsidenten sei die Gesundheit der Spieler vorrangig.
FIFA-Präsident Joseph S. Blatter hat sich erstmals eindeutig für eine Austragung der WM 2022 in Katar im Winter ausgesprochen.
"Ich unterstütze definitiv die Pläne, hier im Winter zu spielen", sagte der Schweizer am Rande der Klub-WM in Abu Dhabi. "Es sollte bei angemessenen Temperaturen gespielt werden, dabei denke ich vor allem an die Fußballer", sagte Blatter vor dem Hintergrund, dass es in in den Sommermonaten in Katar über 50 Grad heiß werden kann.
"Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg"
Die Spieler sorgten für das Spektakel und es sei sehr wichtig, sie zu schützen, ergänzte der 74-Jährige: "Wenn man es wirklich will, sollte es möglich sein. Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Es ist ein Problem für den internationalen Kalender, aber in elfeinhalb Jahren sollte man das regeln können."
Zuvor hatte bereits FIFA-Generalsekretär Jerome Valcke signalisiert, dass eine Verschiebung denkbar sei.
"Das bedeutet, dass man die Weltmeisterschaften auch für Länder öffnet, in denen man nicht im Juni oder Juli spielen kann, weil es nicht die richtige Zeit dafür ist."
Auch FIFA-Exko-Mitglied Franz Beckenbauer hatte sich für eine Winter-WM ausgesprochen.
Mehrere Befürworter
Ligaverbands-Präsident Reinhard Rauball regte bereits unmittelbar im Anschluss an die WM-Vergabe nach Katar die Austragung in den Wintermonaten an.
"Es sollte ab sofort geprüft werden, unter welchen sportlichen Bedingungen eine WM in Katar am besten möglich ist. Voraussetzung ist aber eine signifikante Verbesserung der klimatischen Bedingungen durch die Verschiebung des WM-Turniers in den Winter", sagte der Ligaverbands-Präsident.
Blatter entschuldigt sich bei Homosexuellen
In anderer Sache ruderte Blatter dagegen zurück: Nach seinem Plädoyer für einen Sex-Verzicht von Homosexuellen während der WM in Katar hat sich der FIFA-Präsident für die hart kritisierten Äußerung entschuldigt.
"Wenn ich eine bestimmte Gruppe beleidigt haben sollte, bereue ich dies. Es war nicht meine Intention und es wird niemals meine Intention sein, jemanden zu diskriminieren", sagte der Schweizer: "Das ist genau das, was die FIFA nicht will. Wenn ich jemanden verletzt habe, entschuldige ich mich dafür."
"Ignoranter Neandertaler
Zuvor hatte Blatter erklärt, dass Homosexuelle aus Respekt gegenüber dem WM-Gastgeber auf Sex verzichten sollten, solange sie sich in Katar aufhalten. Homosexualität ist in dem Emirat illegal.
Nach seinen Aussagen hatten zahlreiche Homosexuellen-Verbände eine Entschuldigung oder gar einen Rücktritt des FIFA-Präsidenten gefordert.
Der ehemalige Basketball-Profi John Amaechi, der sich nach seiner Karriere in der nordamerikanischen Profiliga NBA als schwul outete, bezeichnete Blatter als einen "ignoranten Neandertaler".