Die Niederlande haben sich in die Endrunde der WM gezittert, Trainer Stefan Kuntz darf mit der Türkei in den Play-offs um das Ticket nach Katar kämpfen. Ohne ihren bei einem Fahrradsturz verletzten Bondscoach Louis van Gaal an der Seitenlinie kam Oranje im Geisterspiel gegen Norwegen durch späte Treffer von Steven Bergwijn (84.) und Memphis Depay (90.+1) zu einem mühsamen 2:0 (0:0) gegen Norwegen und sicherte sich mit 23 Punkten den Sieg in der Gruppe G.
Die Türken gewannen 2:1 (1:1) in Montenegro und landeten mit 21 Punkten auf Platz zwei. Nur bei einer Niederlage des Tabellenführers hätte der WM-Dritte von 2002 mit einem Sieg noch die Chance auf die direkte Qualifikation gehabt, dann wären die Niederländer auf Platz drei und raus gewesen.
Nun aber verpasst Norwegen als Gruppendritter (18 Punkte) seine erste Endrunden-Teilnahme seit 1998.
In Rotterdam, wo aufgrund der sich zuspitzenden Corona-Lage in den Niederlanden keine Zuschauer zugelassen waren, tat sich der Gastgeber, der mit einem 2:2 nach 2:0-Führung am Samstag in Montenegro seine erste Chance auf das direkte Ticket verspielt hatte, sehr schwer.
Van Gaal, der sich am Sonntag bei einem Sturz einen Bruch in der Hüfte zugezogen hatte, verfolgte das Spiel wenig begeistert aus einer Loge.
Ukraine ohne Niederlage in der Quali
Ohne den verletzten Stürmerstar Erling Haaland von Borussia Dortmund fehlte Norwegen aber die Durchschlagskraft für eine Überraschung. Kurz vor Schluss sorgte dann aber Tottenhams Bergwijn und Barca-Star Memphis für den doch verdienten Sieg.
In Podgorica geriet die Mannschaft von Kuntz, der die türkische Auswahl erst im September übernommen hatte, früh durch Fatos Beqiraj (4.) in Rückstand. Dann drehten Kerem Akturkoglu (22.) und Orkun Kokcu (60.) das Spiel.
Die Ukraine hat in Gruppe D dagegen den zweiten Platz erobert und sich somit die Teilnahme an den Play-offs zur WM-Endrunde 2022 in Katar gesichert. Die Mannschaft von Trainer Olexander Petrakow gewann in Bosnien und Herzegowina mit 2:0 (0:0) und schob sich an Finnland auf den zweiten Platz in der Gruppe D vorbei.
Olexander Sintschenko (59.) und Artem Dowbyk (79.) trafen für die Gäste, die kein Spiel in der Quali verloren haben.
Wales sichert sich Platz in den Play-offs
Die Finnen verloren derweil ihr Spiel gegen Weltmeister Frankreich mit 0:2 (0:0) und müssen weiter auf ihre erste Teilnahme an einer Weltmeisterschaft warten. Frankreich war bereits im Vorfeld als Gruppensieger sicher für die WM-Endrunde qualifiziert.
Wales hat in Gruppe E seinen zweiten Tabellenplatz erfolgreich verteidigt und sich über diesen Weg für die Play-offs qualifiziert. Die Mannschaft von Trainer Robert Page kam gegen Belgien zu einem 1:1 (1:1) und sicherte sich mit 15 Punkten Platz zwei. Wales kämpft weiterhin um die zweite WM-Teilnahme nach 1958 in Schweden.
Tschechien feierte zwar im Parallelspiel gegen Estland einen 2:0 (0:0)-Erfolg, konnte Wales aber nicht mehr gefährlich werden. Die Tschechien sind jedoch über die Nations League ebenfalls für die Play-offs qualifiziert. Belgien stand bereits vor dem Spieltag als Gruppensieger fest. Die Play-offs finden am 24./25. und 28./29. März statt.
WM 2022 in Katar: Diese Teams sind qualifiziert
Kontinent | Nation |
Europa | Deutschland, Dänemark, England, Frankreich, Belgien, Kroatien, Schweiz, Serbien, Spanien, Niederlande |
Europa (Play-offs) | Nordmazedonien, Portugal, Russland, Schottland, Schweden, Polen, Italien, Ukraine, Wales, Türkei, Österreich (über Nations League), Tschechien (über Nations League) |
Südamerika | Brasilien |
Gastgeber | Katar |