Der FC St. Pauli hat seine Tabellenführung in der 2. Bundesliga eindrucksvoll gefestigt. Jahn Regensburg bleibt weiter im Aufstiegsrennen. Ausgerechnet Niclas Füllkrug hat Werder Bremen derweil vor einer ganz bitteren Niederlage bewahrt.
Gegen Aufsteiger Hansa Rostock siegten spielfreudige Hamburger am Sonntag völlig verdient mit 4:0 (2:0) und feierten den fünften Erfolg in Serie. Mit 25 Punkten steht St. Pauli nach elf Spieltagen weiter an der Spitze.
"Das war überragend. Gerade im Derby gegen Rostock. Wir wussten, was das den Leuten hier bedeutet", sagte Kapitän Philipp Ziereis bei Sky: "Wir wollten ein Feuerwerk abbrennen und das ist uns gelungen."
Jackson Irvine (12.), Daniel Kyereh (18.), Guido Burgstaller (61.) und Simon Makienok (78.) schossen das Team von Trainer Timo Schultz zum achten Saisonsieg. Rostock liegt nach der sechsten Niederlage mit elf Zählern im unteren Mittelfeld.
Gleich mit der ersten Chance durfte St. Pauli jubeln, Irvine drückte eine Hereingabe von Luca Zander per Kopf über die Linie. Nur sechs Minuten später setzte sich Leart Paqarada auf der linken Seite durch und flankte in den Strafraum, wo Kyereh beim Kopfball-Treffer nicht bedrängt wurde. Maximilian Dittgen (23.) und Zander (42.) hätten weiter erhöhen können, scheiterten aber an Hansa-Torwart Markus Kolke.
Nach der Pause knüpften die Gastgeber sofort an die Leistung aus dem ersten Durchgang an. Burgstaller (50.) erhöhte vermeintlich auf 3:0, doch der Treffer zählte nach Ansicht der Videobilder aufgrund einer Abseitsstellung des Vorlagengebers Irvine nicht. Burgstaller selbst belohnte sich später und drosch den Ball per Direktabnahme zu seinem zehnten Saisontor ins Netz. Den Österreicher ersetzte in der Schlussphase Makienok, der 20 Sekunden nach seiner Einwechselung ebenfalls traf.
2. Liga: Füllkrug rettet Werder nach Suspendierung
Der begnadigte Stürmer Füllkrug, unter der Woche wegen verbaler Ausfälligkeiten gegen Profifußball-Leiter Clemens Fritz noch suspendiert, erzielte am 11. Spieltag in der zweiten Minute der Nachspielzeit das Tor zum 2:2 (1:1) beim SV Sandhausen. Danach traf er sogar noch den Pfosten.
Dennoch droht dem Absteiger das Versinken im Mittelmaß, der direkte Wiederaufstieg kann in dieser Form an der Weser kein Thema sein. Der Rückstand auf die Aufstiegsränge beträgt bereits sieben Punkte.
Die defensiv wackligen Bremer, die durch Nicolai Rapp (12.) in Führung gegangen waren, vermieden immerhin ihre vierte Niederlage aus den vergangenen fünf Ligaspielen. Sandhausen verpasste trotz zweier Tore von Pascal Testroet (29./Foulelfmeter, 84.) seinen ersten Heimsieg.
Werder hatte vor 7252 Zuschauern in der turbulenten ersten Hälfte Riesenglück, dass die Gastgeber zahlreiche dicke Möglichkeiten fahrlässig vergaben. Die Freude über Rapps Führungstor vermiesten sich die Norddeutschen selbst, den Elfmeter zum Ausgleich ermöglichte Lars Lukas Mai mit einem katastrophalen Aufbaufehler.
Nach dem 0:3 bei Darmstadt 98 am vorangegangenen Spieltag war Füllkrug für drei Tage suspendiert worden, in Sandhausen wurde er vom scharf kritisierten Trainer Markus Anfang in der 57. Minute eingewechselt. In der Schlussphase wurde Werder Minute für Minute gefährlicher und hätte sogar noch gewinnen können.
2. Liga: Regensburg verteidigt Aufstiegsplatz
Die Mannschaft von Trainer Mersad Selimbegovic verteidigte durch ein 3:1 (2:0) gegen Hannover 96 mit einiger Mühe den zweiten Tabellenplatz.
Sarpreet Singh leitete in der 16. Minute vor 8462 Zuschauern den sechsten Saisonsieg der zuhause noch ungeschlagenen Oberpfälzer ein. Carlo Boukhalfa legte nach (22.). Er profitierte bei seinem Tor von einer unglücklichen Aktion des Gäste-Keepers Martin Hansen, der den verletzten Ron-Robert Zieler vertrat. Nach dem 1:2 durch Sebastian Kerk (54.) musste der SSV noch einmal zittern, ehe Joel Zwarts (90.+2) alles klar machte.
Hannover 96 muss sich nach dem vierten Spiel ohne Sieg, davon drei Niederlagen, immer mehr nach unten orientieren. Bereits am Mittwoch steht für beide Teams die zweite Runde im DFB-Pokal an: Der Jahn spielt gegen Liga-Konkurrent Hansa Rostock, Hannover trifft auf Fortuna Düsseldorf.
Regensburg, das zuvor in sechs Spielen nur einmal gewonnen hatte, hatte erst einmal alles im Griff. Offensiv war der SSV eiskalt, defensiv stabil. Die Gäste blieben in der ersten Hälfte ohne Chance, hätten sogar noch höher zurückliegen müssen.
96-Coach Jan Zimmermann reagierte und wechselte zur Pause dreimal. Die Maßnahme hätte beinahe Sofort-Wirkung gezeigt, doch Lukas Hinterseer vergab kläglich (46.). Besser machte es der eingewechselte Kerk bei einem Freistoß. Hannover konnte die Partie nun offen gestalten, der Jahn wackelte bedenklich und machte erst in der Nachspielzeit alles klar.